Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Freitag, 2. Dezember 2011

I ♥ Wellington – coolest little capital in the world

Montag, 21.11.2011 – National Park – Wellington

Die vergangene Nacht habe ich super gut geschlafen – wie kann´s auch anders sein. Trotzdem bin ich wieder früher aufgewacht als der Wecker klingeln sollte. Heute brauchten wir gar nicht früh aufstehen, denn es sollte erst um 9 Uhr weitergehen. Ich hatte erst mal in Ruhe gefrühstückt und dann zuhause angerufen. Denn bei mir war ja Montagmorgen aber zuhause ist ja noch Sonntagabend und somit beste Telefonzeit.

Ziemlich pünktlich ging es um kurz nach 9 Uhr los. Wir hatten gestern wirklich ordentlich Glück mit dem Wetter, denn heute hingen die Wolken so tief und es regnete, so dass man nicht mal mehr die Berge sehen konnte. Somit konnten wir keinen letzten Blick auf die Vulkanberge werfen. Einige haben sich entschlossen im „The Park“ noch ein paar Tage zu bleiben und da auch nicht so viele neue zugestiegen sind, war wieder viel Platz im Bus.

Aufgrund dessen, dass es ziemlich ungemütlich war, hatte Whales auf allzu viele Stopps verzichtet.  In einem Ort mit „T“, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß und der auch nicht im Lonely Planet auftaucht, machten wir einen Stopp, um einen riesigen Gummistiefel zu fotografieren. Hier wurde angeblich der Gummistiefel erfunden und es gibt jedes Jahr einen Wettbewerb, bei dem der, der den weitesten Gummistiefelwurf landet, gewinnt.

Später gab es dann noch einen Stopp bei einem Café, in dem es total leckere Schoki gab, und einen Fotostopp, bei dem man einen tollen Blick über ein Tal hat. Wie das heißt, weiß ich leider auch nicht mehr.

Gegen frühen Nachmittag kamen wir dann an der Küste an und als es Richtung Wellington ging, kam sogar die Sonne raus. Wellington ist eigentlich für ziemlich nasses und stürmisches Wetter bekannt, umso schöner, dass wir bei Sonnenschein dort ankommen sollten.

In Wellington fuhren wir als erstes bei der Ferry Station von „Bluebridge“, unserer Fähre zur Südinsel, vorbei. Die meisten reisen morgen früh direkt mit Whales rüber zur Südinsel. Einige wie z.B. Tilo, Lukas, Klara und Aaron bleiben noch längere Zeit in Wellington. Chantal fährt mit mir am Donnerstag wieder mit dem Stray-Bus weiter. Da ich aber noch einen Tag in Picton verbringen wollte, fahre ich einen Tag früher von Wellington nach Picton.

Whales hat uns alle beim Base Hostel abgeliefert. Da meine Unterkunft, das YHA, gerade die Straße runter war, war dies kein Problem für mich. Die meisten sind gleich zur Rezeption gestürmt, um die besten Zimmer zu ergattern. Da ich Chantal eh am Donnerstag wieder sehen werde, haben wir uns nicht allzu groß verabschiedet. Mit James hatte ich mich zum Abschied noch ein bisschen über die weitere Reise unterhalten, aber ansonsten lief das ganze ohne große Abschiedsszenen über die Bühne.

Im YHA habe ich dann an der Rezeption Bekanntschaft mit Alex aus Deutschland gemacht. Er ist schon seit einem halben Jahr in Wellington und ihm gefällt es total gut dort – das kann ich nach dem ersten Eindruck von der Stadt schon ein bisschen verstehen. Er hat mir ein paar Tipps gegeben, was ich unbedingt machen sollte.

Unter anderem hat er gesehen, dass ich ein Prospekt von einer LOTR-Tour in der Hand hatte. Über den Stray-Bus wollte ich mir eigentlich eine Tour für morgen buchen. Aber leider war ich neben Chantal die einzige, die sich dafür interessiert hatte. Whales hatte trotzdem bei dem Anbieter angerufen und dieser hat ihm mitgeteilt, dass es bisher nicht mehr Anfragen für morgen gibt und somit die Tour wahrscheinlich nicht stattfindet. Ich sollte um 18 Uhr nochmal bei Ted im Büro anrufen und nachfragen.

Das fand ich ganz schön doof, denn das war ja so unsicher. Ob nun noch Anmeldungen am Nachmittag reinkommen oder nicht, kann man ja nicht wissen. Alex hat mir dann einen anderen Anbieter empfohlen. Mit „Wellington Rover“ ist er erst letzte Woche einen Tag unterwegs gewesen und war schwer begeistert. Eigentlich wollte ich bei dem anderen Anbieter nur eine Halbtagestour machen, weil man sonst erst um halb sieben Abends zurückgekommen wäre und ich sonst von Wellington nichts mehr hätte anschauen können. Dieser Anbieter fährt aber schon viel früher los und kommt schon gegen halb fünf zurück, so dass man noch Zeit hat um z. B. noch eine Stunde Einzukaufen oder ins Te Papa Museum zu gehen.

Außerdem ist im Preis noch ein Lunch inklusive, der richtig gut sein soll. Ich hab mich mit Chantal nochmal in Verbindung gesetzt und dann die Tour gebucht. Chantal war der Preis mehr oder weniger egal und sie meinte, wer weiß, ob wir wieder die Chance dazu hätten, also nichts wie los.

Alex hat mir dann noch gezeigt, wo das Embassy Theater ist, damit ich dort noch einen Abstecher hinmachen konnte. Dort fanden nämlich die LOTR-Weltpremieren statt und nächstes Jahr im Dezember wird dort auch die Weltpremiere von „The Hobbit – Teil 1“ sein und ein Jahr später dann Teil 2. Alex hat dafür eigentlich das optimale Zimmer, denn das YHA liegt genau schräg gegenüber und sein Zimmer dort ist genau in Richtung von dem Kino. Dumm nur, dass er nächstes Jahr um diese Zeit nicht mehr in Neuseeland sein wird.

Somit war ich nun für den morgigen Tag vorbereitet und meine heutige Erkundungstour von Wellington starten. Eigentlich wollte ich mit den anderen zum Te Papa Museum gehen, aber da die Sonne schien und man das in NZ immer ausnutzen muss, wollte ich lieber etwas draußen unternehmen. Ich habe mir vorgenommen auf den Mt. Victoria hochzulaufen. Auf dem Weg dahin, bin ich dann direkt noch ins Embassy Theater gegangen. Das Kino wurde 2003 komplett renoviert und sieht nun richtig schick aus. Die Toiletten sind angeblich die schönsten in Wellington und deshalb musste ich da natürlich auch rein. ;-)

Dann ging es weiter zum Mt. Victoria. Den Aufstieg dort hinauf hatte ich etwas unterschätzt, denn das war doch ganz schön steil. Aber mit dem Training von gestern war ich ja bestens darauf vorbereitet. Auf dem Weg hinauf, ging es durch ein schönes Stadtteil, das an San Francisco erinnerte. Auf dem Mt. Victoria wurden auch ganz viele Szenen für LOTR gedreht, aber ohne Guide sind die leider nur schwer zu finden. Ein Hinweisschild habe ich jedenfalls nirgends gesehen. Deshalb habe ich mich dann auf den Aufstieg zum Lookout konzentriert. Leider war die Sonne bis ich oben ankam schon wieder weg und überall hingen wieder Wolken – schade, jetzt wollte ich doch extra auf den Berg hochgehen, weil das Wetter bis eben noch so gut war.

Die Aussicht war trotzdem toll, denn man kann vom Mt. Victoria sowohl den Hafen von Wellington als auch auf der anderen Seite das offene Meer sehen. Flugzeuge kann man auch beim Starten und Landen beobachten, denn der Flughafen liegt ebenfalls in Sichtweite.

Da ich noch Garnichts richtiges außer mein Frühstück heute gegessen hatte, wollte ich mir unten in der Stadt ein Restaurant suchen. Auf dem Weg dorthin habe ich dann Klara wiedergetroffen. Sie war mit einem Freund zur Stadtbesichtigung unterwegs. Und kurz darauf rief jemand meinen Namen und als ich mich umdrehte, stand Chantal an der Ecke und winkte mir zu. Sie war zusammen mit Carola in dem Restaurant, an dem ich eben vorbeimarschiert bin. Ich bin dann zu ihnen rein und wir haben noch eine Kleinigkeit zusammen getrunken und ich durfte meinen ärgsten Hunger, an den Resten ihrer Antipasti-Platte stillen. Das „Hummingbird“ ist wirklich ein tolles Lokal und das Essen war sehr lecker. ;-)

Von den beiden habe ich mich dann nach einer halben Stunde verabschiedet und ich bin dann weiter durch die Stadt marschiert. Über die Courtenay St. bin ich bis zum Lambton Quay gelaufen. Dort am Ende ist das Parlamentsgebäude – auch bekannt als „the beehive“, weil es aussieht wie ein Bienenkorb – und eines der größten Holzgebäude der Welt, das Government Building.

Die beiden Gebäude wollte ich mir unbedingt anschauen und dann ging es aber schnurstracks entlang der Waterfront zurück Richtung YHA. Denn bei mir direkt ums Eck hatte ich ein nettes Lokal gesehen, wo ich später noch hingehen wollte. Entlang der Hafenpromenade hat man einen tollen Blick über den Hafen und den Mt. Victoria sowie die anderen Berge und Hügel rund um die City.

Ich habe mir dann im „The Tasting Room“ einen Hamburger mit Radler gegönnt. Dort konnte man doch tatsächlich Radler bestellen. Das stand wirklich so auf der Getränkekarte und schmeckte fast so wie daheim. ;-)

Wellington gefällt mir schon jetzt richtig gut. Wellington wird mit dem australischen Melbourne verglichen und Auckland mit Sydney. Auckland und Sydney sind die Städte, in der jeder ankommt, aber nicht unbedingt die Städte mit der größten Kultur- und Gourmet-Szene, denn die Städte, die dafür bekannt sind, sind Melbourne und Wellington. Mal sehen was wir morgen alles Schönes sehen werden.

Aussicht von der Dachterrase des YHA - Fire Department and Mt. Victoria

Embassy - Premierenkino von LOTR und demnächst "The Hobbit"

Wellington von oben

Wellington Harbour

New Zealand Birdlife

Blick Richtung Flughafen und Miramar

Im Foyer des Embassy

Damentoilette im Embassy - angeblich die schönste von ganz Wellington

Shoppingparadies Lambton Quay


Beehive

Government Building

Waterfront - Te Papa Museum






























Dienstag, 22.11.2011 – Wellington  oder besser: Mittelerde

Chantal und ich sind heute Vormittag zu unserer „Lord of the Rings“ Tour gestartet. Gemeinsam mit Laura, unserer Reiseleiterin, und einer jungen Frau aus Sri Lanka, die seit ein paar Jahren in Neuseeland lebt, ging´s los. Wir sind heute nur zu viert und eine reine Mädels-Runde – wer hätte das gedacht?

Mit unserem Minivan sind wir erst mal raus aus Wellington gefahren. Rund um Wellington kann man die meisten Drehorte rund um einen zentralen Ort in Neuseeland vorfinden. Die Dreharbeiten zu der Trilogie fanden überall auf der Nord- und Südinsel verstreut und teilweise auch parallel statt. Es ist wirklich schwierig sich vorzunehmen alle Drehorte zu besuchen. Hobbiton und nun hier die Tour in und um Wellington herum sind dafür ein guter Anfang.

Unsere erste Station im Hutt Valley lag direkt am Hutt River. Dort wurde u. a. die Bootsszene mit Aragorn und Boromir gedreht. Anhand von Fotos vom Film und den Dreharbeiten konnten wir an Ort und Stelle nachvollziehen zu welcher Szene im Film diese Stelle gehört. Das ist schon ganz schön abgefahren. Denn direkt hinter uns verläuft die Straße und die Schauspieler hatten eine wirklich ganz andere Ansicht vom Boot aus als wie man sich das so anhand des Films vorstellt.

Wir konnten an dieser Stelle auch einige Tricks der Filmemacher lernen. Bei der Szene sieht es so aus als ob Aragorn und Boromir gemeinsam durch eine Schlucht fahren. In Wahrheit gibt es aber gar keine Schlucht sondern nur den Hutt River, der an einer Seite entlang einer Felswand verläuft. Die Szenen wurden jeweils einzeln mit 1 Mann im Boot gedreht und dann übereinander gelegt, wobei einer der Hauptdarsteller - ich meine es war Boromir - spiegelverkehrt eingebaut wurde. Somit sieht es für den Zuschauer aus als ob die beiden gemeinsam in einem Boot durch eine Schlucht fahren.

Im Anschluss fuhren wir nach Rivendell. Rivendell liegt im Kaitoke Regional Park. Bevor wir aber ins Land der Elben eintauchen durften, machten wir erst noch einen kleinen Spaziergang durch den wunderschönen Regenwald auf der anderen Seite des Tals. Um dorthin zu gelangen mussten wir  über eine Hängebrücke gehen – die war ganz schön wackelig.

Neben unserer Ganztagestour bietet „Wellington Rover“ auch noch Halbtagestouren an. Wir haben die Leute von der Halbtagestour und Nathan, ihrem Guide, im Wald getroffen. Nathan hat uns allen einiges zu den verschiedenen Farnen und Bäumen im Regenwald erklärt und natürlich hat er nochmal ausführlich erwähnt, dass es in Neuseeland im Gegensatz zu Australien keinerlei gefährliche Tiere gibt - abgesehen von einer Spinnenart, die nur noch auf einer Insel zu finden ist.

Nun habe ich auch endlich mal jemanden kennengelernt, der im Film mitgespielt hat. Nathan war einer Elben, die im zweiten Film nach Helm´s Deep gezogen sind, um den Gefährten im Kampf gegen Mordor zu helfen. Nathan kann man dabei nur von hinten sehen, aber er trägt eine Fahne. Sobald ich den Film das nächste Mal auf DVD anschaue, muss ich an dieser Szene stoppen und mir das nochmal genauer anschauen. (Szenentitel: Haldir arrives at Helm´s Deep)

Nach einer kleinen Stärkung mit Muffins und Kaffee und Tee beim üblichen Morning Tea ging es endlich nach Rivendell. Zur Einstimmung hat uns Laura auf der Fahrt hierher im Minivan Elbenmusik von Enya vorgespielt. Das war klasse. Das Wetter spielte auch wunderbar mit, denn die Sonne schien über alle Berge, was für Wellington und die Umgebung nicht zwingend alltäglich ist. Bei den morgendlichen Sonnenstrahlen im Wald und der vorher gehörten Musik konnte man sich wirklich lebhaft ausmalen wie gleich Elben aus dem Wald herausschreiten.

Laura zeigte uns dann die Stelle, an der Frodos Bett aufgebaut wurde, um die Auf-Wach-Szene in Rivendell zu filmen. Diese wurde nämlich nicht wider Erwarten in den Studios gedreht sondern wirklich hier im Wald. Peter Jackson wollte angeblich so viele Szenen wie möglich draußen drehen, damit die Schauspieler sich besser in die Szenen hineinfühlen können. Allerdings ist das mit dem neuseeländischen Wetterwechsel nicht immer ganz so einfach zu timen.

Für die Dreharbeiten und die verschiedenen Aufbauten im Wald, musste einiges Gebüsch am Waldboden entfernt werden. Die meisten Pflanzen wurden in der Zeit in einem Gewächshaus auf der nahgelegenen Wiese untergebracht und weiter gehegt und gepflegt, damit sie nach Drehschluss wieder an Ort und Stelle verpflanzt werden konnten. Der Ranger des Regional Parks meinte im Anschluss an die Dreharbeiten hätten die Pflanzen besser ausgesehen als davor.

Als Zeichen, dass die Natur für Peter Jackson sehr wichtig ist, hat er auch einen neuen Baum gepflanzt. Da die Dreharbeiten schon 12 Jahre her sind, handelt es sich dabei aber nicht mehr um ein kleines Pflänzchen sondern um einen kleinen Baum.

Gleich hinter der Stelle, wo Frodo´s Bett stand, steht der Baum, an dem Legolas für Promotion-Zwecke gepost hat. Die Szene kommt im Film überhaupt nicht vor, ist aber trotzdem total bekannt. Denn wenn man nach Legolas googelt, kommen als erstes Bilder von ihm und dem Baum in Rivendell. Wir durften an dieser Stelle wie Orlando Bloom posen und dafür bekamen wir sogar noch Elbenohren, damit es authentischer aussieht und Bilbo´s Schwert anstelle von Pfeil und Bogen.

Leider mussten wir irgendwann doch wieder den Zauberwald von Rivendell verlassen und uns auf zum nächsten Drehort machen. Die nächsten Szenen wurden in einem ganz normalen Stadtpark im Hutt Valley gedreht. Das Besondere daran ist, dass er verschiedene Ebenen hat. Diese Ebenen entstanden vor hunderten von Jahren durch verschiedene Erdbeben. In Wellington bebt die Erde ganz regelmäßig. Die verschiedenen Ebenen dienten bei den Dreharbeiten vor allem als Abschirmung von der Außenwelt, weil man von oben am Parkplatz überhaupt nicht einsehen kann, was ganz unten auf der großen Fläche passiert.

Die meisten Erdbeben bekommen die Bewohner der Stadt nicht mit, da sie zu schwach sind. Das letzte fühlbare Beben fand wohl eine Woche bevor wir dort ankamen statt. Schäden gab es aber groß keine. Das größere Gesprächsthema im Moment war eher der Sturm von gestern Morgen. Der hatte wohl eine auch für „Welly Windy“-Verhältnisse enorme Stärke und hatte teilweise Teile von Häuser abgerissen (z.B. im YHA) und Leute zu Fall gebracht. Wir haben davon aber nichts mitbekommen, da wir erst nachmittags in Wellington ankamen und da der Spuk schon wieder vorbei war und die Sonne schien.


Im Stadtpark wurden Szenen von Isengard gedreht. Unter anderen durften Chantal und ich als die beiden Zauberer mit Zauberstab durch den Stadtpark marschieren. Unten auf dem großen Feld wurde mit einem Double für Gandalf die Szene gedreht, wie er mit dem Pferd auf Isengard zureitet. Die Spur, die das Pferd nahm, kann man heute noch sehen, obwohl die Crew mit allen Mitteln versucht hatte keine bleibenden „Schäden“ zu hinterlassen. Ich musste mir das natürlich aus der Nähe ansehen und die Szene nachstellen. ;-)

Weiter ging es dann zum meistfotografierten Steinbruch in Neuseeland. In der “Dry Creek Quarry“ wurden die Szenen sowohl für Helm´s Deep als auch für Minas Tirith gedreht. Damit Peter Jackson dort drehen durfte, bedurfte es einigen Anstrengungen und bestimmt auch einer Menge Geld, denn während den Dreharbeiten konnten natürlich keine normalen Arbeiten dort stattfinden.


Von hier ging es wieder zurück in die Stadt. Wir fuhren entlang des Hafens und da wir heute einen wirklichen tollen sonnigen Tag erwischt haben, sieht die Stadt am Meer mit den Bergen im Hintergrund einfach traumhaft schön aus. Chantal und ich haben einstimmig festgestellt, dass uns Wellington viel, viel besser als Auckland gefällt.

Auf dem Weg zum Stadtteil Miramar fährt man nun an einer neuen Sehenswürdigkeit von „Windy Welly“ vorbei. Anstelle wie es in LA das Hollywood-Schild gibt, soll es demnächst ein Wellington-Schild am Eingang zum Hafen geben. Im Moment befindet sich dort aber noch ein Schild mit „All Blacks“. Denn schließlich sind hier alle Rugby-verrückt und da Neuseeland erst letzten Monat im eigenen Land den Weltmeistertitel geholt hat, schwimmen hier natürlich alle noch auf der All-Blacks-Welle. ;-)

Miramar ist das Hollywood von Wellington. Alle Einwohner von Wellington waren aufgefordert für den Namen des Schildes abzustimmen und einigen hatten dabei für „Wellywood“ gestimmt. In Miramar stehen die Filmstudios von Peter Jackson und hier sind auch die Weta Workshops, die für die Ausrüstung und die special effects zuständig sind.

Bevor es dort hingehen sollte, fuhren wir aber erst zu unserem Lunch-Stop. Wir waren dabei in einem Café, in dem Peter Jackson und seine Crew während den Dreharbeiten oft gespeist hatte. Das Lokal liegt ganz traumhaft an einer Bucht und ist eines der letzten Häuser in der Reihe. Wir haben dort super gut gegessen und die Ausblick auf die sonnige Bucht genossen. Auf dem Weg hierher und auch wieder zurück sind wir vorbei an Peter Jackson´s Haus gefahren. Laura hat uns nicht genau gesagt, welches Haus es ist, aber da wir vorher ein paar Tipps von ihr bekommen haben, auf was wir achten müssen, war uns klar, welches Haus sie meinte. Die Einwohner von Wellington  achten sehr darauf, dass keiner Peter zu nahe kommt und er ganz normal wie vor dem ganzen Hype leben kann.

Anstatt direkt in der Weta Cave einzukehren, fuhren wir erst noch eine Runde durch Miramar. Wir machten noch einen Erfrischungsstopp an einem Strand direkt beim Flughafen. Der Flughafen liegt besonders günstig, denn er liegt direkt neben Miramar, weshalb wohl letztens auch ungesehen Steven Spielberg in der Stadt weilte und direkt zu den Dreharbeiten in den Studios gehen konnte.

An dem Strand haben angeblich einige der Schauspieler ihre ersten Surfstunden absolviert. Alle waghalsigen Neuseelandaktivitäten wie Bungy-Jumping oder Skydiving waren den Schauspielern vertraglich untersagt. Beim Surfen kann man sich aber auch verletzten, was wohl einem der Schauspieler auch passiert ist.

In einem Teil von Miramar – Dorsett Cove – wurden die Szenen von Bree gedreht. Das ist besonders schwer vorstellbar, denn dieser Drehort liegt inmitten eines Wohngebietes. Wirklich unglaublich wie die Location Scouts solche Plätze ausgemacht haben und wie Peter Jackson und seine Crew das ganze am Ende umgesetzt hat.

Im Anschluss ging es dann zur Weta Cave. Dahinter verbirgt sich ein Mini-Museum, über die Filme, für die Weta gearbeitet hat. Es wird auch ein viertelstündiger Film vorgespielt, weil man leider nicht die Möglichkeit hat, in die Workshops zu gehen. In dem Film wird die Arbeit von Weta beschrieben.

Hier gibt es auch einen kleinen Souvenirshop und ich konnte natürlich nicht rausgehen ohne etwas zu kaufen. Chantal hat sich die neue Pocket Edition vom „Hobbit“ geholt und ich mir die extended edition vom „LOTR Location Guidebook“. Nun kann ich sämtliche Drehorte in ganz Neuseeland in meinem Buch nachschlagen. ;-)

Der letzte große Stopp für heute war Mount Victoria. Dort wurden etliche Szenen gedreht. Leider können wir davon nur ein paar wenige Drehorte anschauen, denn das würde sonst den Tag total sprengen. Die wichtigsten Drehorte bekommen wir aber zu Gesicht. Wie zum Beispiel die Stelle, an der Frodo und die anderen Hobbits einen Hang hinunterfallen und auf einem Waldweg landen. Dort fing Sam & Co. an nach Pilzen zu suchen, während Frodo die Gegenwart vom einsamen schwarzen Reiter erspürt hatte. Die Szene, wo Frodo alleine auf der Straße steht („get oft he road“), wurde tatsächlich nicht genau an der Stelle gedreht, an der die Hobbits hinuntergefallen sind, sondern ein bisschen weiter vorne.

Die schlimmste und unheimlichste Szene überhaupt für mich ist die, in der die Hobbits unter einer Wurzel sitzen und über ihnen auf dem Waldweg plötzlich der einsame schwarze Reiter auftaucht. Chantal, unsere LOTR-Mitstreiterin und ich saßen dort, wo die Crew die Wurzel drapiert hatte und ließen unsere Beine hinunterbaumeln. ;-)

Ein Stückchen weiter wurde die Szene gedreht, in der die Hobbits durch den Wald rennen. Sam sieht man dabei so gut wie gar nicht, denn für ihn wäre das 30 mal hin-und-her rennen zu anstrengend gewesen. Der Schauspieler von Sam musste für die Filme extra Gewicht zulegen und das sollte er nicht schon am Anfang der Dreharbeiten wieder verlieren.

Der letzte Drehort war dann der Blick nach oben zu der Stelle, an der der einsame Reiter mit seinem Pferd in der Dunkelheit stand.

Unseren Abschluss bildete dann der Ausblick über Wellington. Wir haben von Laura noch eine große Karte mit all den Drehorten rund um Wellington herum bekommen. Somit können wir immer nachschlagen wo z. B. Rivendell in Neuseeland liegt. ;-)

Laura war dann so nett mich und Chantal nicht beim YHA sondern beim Te-Papa-Museum abzusetzen. Ich habe dort noch eine Stunde verbracht. Chantal wollte noch einen Tag länger in Wellington bleiben und sich morgen das Museum in aller Ruhe anschauen. Ich hatte leider bis Museumsschluss nur noch eine Stunde Zeit.

Für einen ersten Überblick reichte dies aber völlig aus. Ich habe mir auch nicht alle Etagen vorgenommen, sondern nur die 2. Etage, in der man Kiwis und verschiedene Tiere in Neuseeland anschauen konnte und wo man ganz viel Info zu Vulkane und Erdbeben bekommen hat. Es gibt dort z. B. ein Haus, in das man rein kann, welches das Rütteln bei einem Erdbeben nachstellt. Das war ganz schön unheimlich. Zu den Vulkanbergen im Tongariro National Park gab es auch ganz viele Fotos und Videos zum Bestaunen.

Ganz speziell war aber z. B. eine Riesenkrake, die in einem riesigen Ausstellungsgefäß liegt. Unglaublich wenn man sich vorstellt, dass dies nur das Weibchen ist und in der Antarktis in den Untiefen des Meeres noch viel größere Männchen herumschwimmen müssen.

Für mich als Kartenliebhaber gab es als Abschluss noch ein besonderes Highlight: In einem Raum wurde auf dem Boden mit Bildschirmen eine Ansicht von Neuseeland von oben als Satellitenbild dargestellt. Das war super klasse, denn so konnte ich jeden Teil von Neuseeland ausmachen, denn ich bisher schon gesehen habe und die, die ich noch ansehen werde.

Als heutigen Tagesabschluss hab ich mich nochmal mit Chantal getroffen. Wir waren zusammen im „The Craftsman“ Pizza essen. Die war allerdings so groß, dass wir uns die Hälfte haben einpacken lassen. So haben wir beide schon für morgen einen Lunch. Im Anschluss ging für mich wieder das unleidige Einpacken los, da ich morgen schon mit der Fähre nach Picton rüber fahren werde. Ich möchte dort den Tag noch für eine kleine Wanderung rund um Picton nutzen. Mit Helga habe ich mich noch ein bisschen über ihre und meine weitere Reiseroute unterhalten. Sie fährt morgen auch nach Picton, allerdings mit einer anderen Fähre, sonst hätten wir gemeinsam zur Fähre fahren können.

Hutt River

Ich als Aragorn ;-)

Hängebrücke

Farn

Baum

Silver Fern

Ich im Regenwald

Hier stand Frodo´s Bett

Von Peter Jackson gepflanzter Baum

Legolas Baum

Ein Elb ;-)

Rivendell

Ich auf Gandalf´s Pfaden

Zwei Zauberer

Steinbruch

 

Unsere Aussicht vom Cafe

Unser Spezial Menü

Meine Pizza

Das Cafe auf der Miramar Halbinsel

Sandstrand

Scenic Drive

...

Weta Cave

Ork

Ein Fan ;-)

Runterfall-Stelle

Ich als Frodo

Auf der Wurzel

Hobbit "Rennstrecke"

Standort des schwarzen Reiters

Wellington von oben

Im Te Papa Museum - Größenvergleich: ein Moa Fuss und meine Hand

Kiwi Skelett mit Ei

Erdbebenhaus

Karte der Nordinsel

Te Papa Museum

Wellington Mittelerde Karte

3 Kommentare:

  1. Huhu Verena,

    das ist ja sooooo phantastisch... ich freue mich schon wahnsinnig auf alle deine Fotos und wir müssen an Weihnachten unbedingt einen Tag dafür einplanen! Mensch, toll, dass du die ganzen Drehorte besuchen konntest!
    Ich glaube, ich muss mir gleich mal meine DVDs anschauen, ob die Szenen auf dem Weg und der Wald darum herum auch wiederzuerkennen ist. :-)

    Smarti, wenn du schon in der Heimat des Rugbyweltmeisters bist, musst du dir ja fast noch ein Trikot kaufen.:-) Hatte mir das, damlas als die Engländer die WM gewonnen haben, auch überlegt gehabt. ;-)

    Bis bald und hab noch viel Spaß im Land der Kiwis und ungefährlichen Tiere!

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  2. Reisetante Brigitte3. Dezember 2011 um 20:27

    Das ist ja witzig, "Gummistiefelwurf", das ordne ich eigentlich eher Friesland zu, aber das in Neuseeland, auch nicht schlecht.

    Wellington würde ich auch mit Melbourne vergleichen und beide Städte finde ich wirklich schön. Leider hatte ich bei beiden Stopps in Wellington viel zuwenig Zeit, aber durch Deine tollen Fotos und Beschreibungen jetzt doch noch etwas mehr sehen können.

    Richtig toll auch Dein Bericht von der „Lord of the Rings“ Tour, Elbenmusik, Elbenohren und Bilbo´s Schwert, als Zauberer mit Zauberstab
    unterwegs sein und alle die tollen Drehorte sehen.

    Schön, das Du wenigstens noch etwas vom Te Papa Museum sehen konntest, ich hatte leider auch nur 2 Etagen geschafft, aber es hatte sich gelohnt.

    Morgen weiter mit der Fähre nach Picton, ich hoffe, das Wetter ist schön, denn die Fahrt mit der Fähre ist dann wirklich toll.

    Jetzt sind es nur noch 17 Tage bis Du zurück bist und es liegt noch vieles schönes vor Dir. Die Südinsel ist wirklich irre, bin schon gespannt, wo Du Dich übrall rumtreiben wirst.
    Freue mich darauf.
    LG

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  3. @Judith:
    Das mit dem Tag einplanen um Fotos zu gucken, müssen wir wirklich machen. Das sind viel zu viele um die mal kurz durchzuklicken. :-)

    Würde total gerne die LOTR-Filme zuhause nochmal in Ruhe anschauen. Vielleicht kann ich die mir bei Dir ausleihen ...

    Trikots von der Rugby-Weltmeisterschaft waren zuerst komplett ausverkauft, mittlerweile gibt es wieder welche. Die kosten alle um die 200 Dollar. Ich hab ganz schöne Polo-Shirts gesehen. Vielleicht hol ich mir noch eines, dafür muss ich dann wieder ein Teil von meinen mitgebrachten Klamotten aussortieren ...


    @Brigitte:
    Die Neuseeländer ist schon sehr kreativ, gell. :-)

    Ich hatte eigentlich gedacht, dass Du mehr Zeit in Wellington hattest als ich, Brigitte. Ich wäre wirklich gerne noch länger blieben. Die Stadt hat mir richtig gut gefallen - bedonders natürlich an dem schönen Sommertag.

    Das Te Papa Museum ist wirklich eines der besten Museen in denen ich bisher war. Das wäre Judith genau richtig drin aufgehoben. :-)

    Die ersten Berichte über die Südinsel habe ich nun endlich eingestellt. Ich hinke ganz schön hinterher, aber wie Du schon sagst - die Südinsel ist irre und man hat irre wenig Zeit sich mit dem Tagebuch zu beschäftigen. Aber ich hole nun wieder auf ...

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