Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Montag, 26. September 2011

We ♥ Brisbane

Samstag, 24.09.2011

Heute stand unsere letzte Fahrt mit dem Greyhound-Bus auf dem Programm. Unsere letzte Etappe nach Brisbane steht an und wir müssen mal wieder unsere Sachen zusammen packen. An der Rezeption wollen wir uns nach einer Möglichkeit erkundigen, an die Busstation gefahren zu werden. Heute Morgen wollen wir nicht schon wieder so einen Gewaltmarsch wie gestern Abend machen müssen. 

Leider war die Rezeption verweist. Mit einem Zettel an der Theke wurde man darauf aufmerksam gemacht, dass man entweder eine bestimmte Telefonnummer anrufen sollte oder aber nach hinten zum Haus der Eigentümer gehen und sich bemerkbar machen sollte.

Also sind wir in Richtung Haus der Eigentümer gegangen. Leider stand keiner direkt im Vorgarten, so dass man sich das mit dem sich-bemerkbar-machen hätte sparen können. Sonja hat dann mehrmals laut gerufen bis endlich der Eigentümer aufm Balkon auftauchte. Er kam dann auch gleich nach, um mit uns alles zum Check-out und zum Transport zu besprechen. Er wollte uns rechtzeitig selber fahren. Mit uns haben sich noch zwei andere Mädels zum Transport zur Busstation gemeldet.

Und so ging es dann auch schon knapp eine halbe Stunde mit dem Jeep zur Busstation. Dort versorgten wir uns erst mal mit Sachen für unser Frühstück im Bus beim örtlichen Bäcker und ich habe mir noch Postkarten und einen Bildband zu Fraser Island im Touri-Büro gekauft. Dann kam auch schon der Bus und los ging´s wieder immer weiter Richtung Süden.

Hostelbewertung „Woolshed“:
+ gemütliche Atmosphäre durch die Holzhütten und die rustikale Einrichtung
+ freundliche Gastgeber
+ Hinterlegung der Schlüssel bei unserer späten Ankunft, obwohl er das angeblich sonst nie machen würde
- kalte Duschen Abends um 7 Uhr und am anderen Morgen um 8 gab´s immer noch kein Warmwasser
- zu kurze Rezeptionszeiten (von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends)
- keine Geräuschdämmung aufgrund der Hüttenbauweise (wg. Schnarcher und Musik im Nebenzimmer)

Im Greyhound-Bus gab es zur Abwechslung mal nur Entertainment-Programm via Radio. Ich hab mich drüber gefreut, dass der DVD-Player nicht ging. Wer weiß, was wir wieder für einen Film hätten gucken müssen. ;-)

Mit einer halbstündigen Verspätung aufgrund von Baustellen und viel Verkehr, weil gerade noch Schulferien sind, haben wir Brisbane erreicht. Unser Hostel „Chill Backpackers“ liegt fußläufig sehr gut erreichbar vom dem „Brisbane Transit Center“ entfernt. Wir haben es auf Anhieb gefunden und waren direkt restlos davon begeistert. Als Begrüßungsgeschenk gibt es gleich mal 1 Stunde Internet gratis und ansonsten ist es auch erschwinglich, wenn man mehr als eine Stunde surft. Unser Zimmer ist zwar klein, aber wir haben drei Betten, so dass wir eines zur Ablage nutzen können. Es gibt eine sehr schöne Dachterrasse mit tollem Ausblick auf den Fluss und die Skyline. Das einzige was nicht ganz so gut ist, ist, dass die Küche ziemlich klein ist und wir ja vorhaben abends immer zu kochen. Auf der Dachterrasse haben wir dann noch jemanden von unserer Whitsunday-Segeltour getroffen. Schon witzig, dass man sich doch ab und zu mehr als einmal über den Weg läuft.

Das mit dem Kochen war auch dann gleich Anlass für unseren ersten Programmpunkt nach der Hostelbesichtigung. Wir sind zu „Coles“ und haben erst mal Lebensmittel besorgt. Dort wurden wir von einem jungen Mann an der Kasse bedient, der uns auf Deutsch angesprochen hatte. Echt lustig, denn er sprach gar nicht schlecht und erzählte uns von seiner Europareise und seiner Tätigkeit als Englischlehrer dort.

Zurück im Hostel haben wir dann direkt mit dem Kochen angefangen. Diesmal sollte es Pfannkuchen mit Pilz-Speck-Tomatensoßen-Füllung und als Nachspeise Obstsalat geben. Das Essen haben wir dann draußen auf der Dachterrasse eingenommen. Bei so einer Aussicht kann man es gut aushalten.

Im Anschluss ging es dann zum Flussufer „South Bank“. Von dort sollte es den besten Blick auf den abendlichen Abschluss des Brisbane Festivals geben – der Lasershow. Angeblich war die jeden Abend während des dreiwöchigen Festivals. Die beiden Holländer von unserer Fraser-Island-Tour haben uns davon schon berichtet und auch unser Bekannter von der Whitsunday-Tour hat uns dieses Event wärmstens empfohlen, so dass er heute Abend sogar ein zweites Mal hingehen wollte.

Wir beide waren davon allerdings nicht ganz so begeistert. Es war schon sehr schön anzusehen, aber wir hatten uns aufgrund der vielen positiven Resonanzen mehr davon versprochen. Wir standen somit gegenüber der Skyline und von dort wurden Laserstrahlen in den Himmel geworfen. Von unserer Seite aus, wurden auf dem Fluss verschiedene Figuren projiziert und das Ganze noch musikalisch über Lautsprecher untermalt.

Nachdem wir einige Fotos von der Lasershow und der Skyline geschossen hatten und die Show dann auch überraschend schnell vorbei war, haben wir uns das Brisbane Wheel noch von unten angeschaut. Das ist ein Riesenrad – ähnlich wie das London Eye in London – und wir sind am Überlegen, ob wir auch mal mitfahren möchten und das in den Tagen, an denen wir hier sind noch einbauen können.

Nach einem kurzen Spaziergang zurück ins Hostel haben wir uns im Internetcafé an die PCs gesetzt. Mein Abend wurde dann richtig, richtig lange und ging bis tief in die Nacht, aber dafür habe ich endlich für die alten Blogeinträge die Fotos hochgeladen und somit brauch ich mich nur noch um neue Einträge kümmern. 

Chill Backpackers Dachterrasse

Chill Backpackers Außenansicht

Brisbane Laser-Show

Brisbane Wheel

Sonja und die Skyline

Die Skyline und ich












Sonntag, 25.09.2011

Für heute haben wir mal wieder eine Tagestour gebucht. Wir wurden mit einem Bus abgeholt, der uns zum Australia Zoo bringen sollte. Beim Australia Zoo handelt es sich um den Zoo des verstorbenen Steve Irwin´s – dem Crocodile Hunter.

Zur Einstimmung wurde uns von Chris, unserem Fahrer und Organisator,  ein Film über Steve´s Leben und seinem Lebenswerk gezeigt. Außerdem hat er uns einen Zoo-Plan ausgehändigt und uns einige Tipps zur Begehung mitgegeben. Ganz wichtig ist natürlich, die Show mit den Vögeln und vor allem den Krokodilen im Crocoseum zu besuchen.

Sonja und ich haben uns dann Gehege für Gehege durch den großen Zoo durchgearbeitet, so dass wir pünktlich um 11 Uhr bei der Show sein konnten. Man sieht jede Menge unterschiedlicher Tiere und vor allem halt welche aus Australien. Ein Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Krokodilen.  Lizards laufen teilweise frei durch den Zoo herum. Es gibt Koalas, Cassowaries, Emus, Kängurus und Tasmanische Teufels und jede Menge mehr. Ein Teil ist den Tieren aus Südostasien, wie indische Elefanten, Tiger und dem Roten Panda, gewidmet.

Seit einer Woche hat der Bereich „Afrika“ auf. Dabei handelt es sich wohl um Stufe 1 des Ausbauplans. Es soll hier noch viel mehr folgen. Bisher kann man dort Giraffen, Rhinos und Zebras sehen. Einem Leoparden gibt es auch noch. Die Griffen, Rhinos und Zebras wohnen alle zusammen in einem großen Gehege. Das ist ähnlich wie in Oberhausen oder Arnheim – nur dort ist es viel größer als hier.

Der Zoo ist schon sehr schön und man fühlt sich so ein bisschen wie in einem Erlebnispark, weil alles auf einander abgestimmt ist und man um die Ecke immer wieder etwas neues sieht und überrascht wird, wer einem da über den Weg läuft – neben Lizards tun das auch die Elefanten oder der „gemeine australische Truttguller“.

Was den einen oder anderen Betrachter wirklich stören könnte, ist die kommerzielle Ausschlachtung. Man kann in den Souvenirshops ganz viel kaufen und die Kinder von Steve – besonders die Tochter Bindi – sind da voll mit eingespannt worden. Sie scheint damit überhaupt kein Problem zu haben, denn sie hat u.a. eine eigene Bücherreihe und eine TV-Show.

Bei der Kroko-Show hatten wir drei bekannte Präsentatoren. Die Irwin´s höchtpersönlich – Mama Terri, Tochter Bindi und Sohn Robert – das war echt cool, denn die sind nicht immer mit dabei. Bindi hat später das Krokodil Charlie gefüttert. Ganz schön mutig, die Kleine, aber bei dem Vater wahrscheinlich angeboren.

Wir haben einen tollen Tag im Zoo verbracht und konnten mal wieder Kängurus und Koalas streicheln und Wombats sehen. Auf der Rückfahrt nach Brisbane gab es noch einen Zwischenstopp bei einem lokalen Obstbauern. Dort haben wir leckere frische Ananas und Macadamia-Nüsse gekauft.

Zurück im Hostel ging es dann an´s Kochen und Wäschewaschen. Danach haben wir uns noch ein Eis in der Eisdiele im Einkaufskomplex gegenüber gegönnt. Ein Versuch ins Kino dort zu gehen, ist gescheitert, weil kein interessantere Film lief.
@Martin und Judith: „Die drei Musketiere“ läuft in Australien erst im Oktober an und somit konnten wir leider eurer Empfehlung, den Film anzuschauen, nicht Folge leisten.

Krokodil

Schildkröte

Elefanten im Crocoseum

Großer Vogel im Crocoseum

Die Irwin´s im Crocseum

Charly bei der Fütterung

Lovely Charly

Koala

Cassowaries

Nashörner

"Salty" und Sonja

Tiger vor der Glasscheibe

Sonja mit Känguru

Ich mit Känguru



Koala 

Wombat

Familie Irwin


Samstag, 24. September 2011

One night in B ... risbane - uploading photos

Sonja schläft bestimmt schon lange. Es ist schon richtig spät und ich lade schon seit Stunden Fotos in meinen Blog hoch, schreibe Emails und gucke sonst noch ein paar Dinge im Internet nach. Den Zeitpunkt musste ich einfach ausnutzen, wenn man endlich mal vernünftiges Internet zu annehmbaren Preisen hat. Aber langsam wird es Zeit auch Schluss zu machen.

Whitsunday Islands - Fraser Island

Dienstag, 20.09.2011

Heute haben wir unsere gemütliche Behausung in Airlie Beach wieder verlassen. Da wir schon vor 7 Uhr gehen mussten, um rechtzeitig zu unserer Fähre zu gelangen, haben wir mit Greg gestern Abend ausgemacht, dass wir den Schlüssel einfach stecken lassen können.

Hostelbewertung „Bush Village“:
+ freundliche Besitzer
+ sehr hilfreiche Unterstützung bei der Umbuchung unserer Touren und Buchung von Zugfahrten und Hostels
+ unkompliziertes Umgehen mit spätem Check-in und frühem Check-out ;-)
+ großzügige Unterkunft
+ Spezialpreis: Für Suite nur den Preis eines normalen Doppelzimmers bezahlt
+ beste Lage um zu Fuß zum Einkaufen gehen zu können
-          Keinerlei Wi-Fi, um endlich Fotos in meinen Blog hochzuladen
-          Spinnenalarm
-          Um ins Ortszentrum zu kommen, muss man den Bus nehmen oder ca. 30 Minuten laufen

Unser Shuttle-Service, der uns zum Hafen bringen sollte, ließ mal wieder auf sich warten. Nachdem dann irgendwann drei Busse an uns vorbei gefahren sind, die alle uns nicht mitnehmen wollten, haben wir dann doch bei unserem Veranstalter angerufen. Gut so, denn sonst wäre der Tag leider ziemlich in die Hose gegangen. Da sie uns kurzfristig kein Taxi organisieren konnten und die Abfahrt des Schiffs schon eine halbe Stunde später sein sollte, wurde uns nahe gelegt, dass wir den „kurzen Weg“ doch einfach laufen sollten – „just over the hill“. Super, wenn man einen schweren Rucksack, zusätzlich eine Kühltasche und dann noch einen Daypack dabei hat.

So habe ich mir mein alternatives Sportprogramm anstatt Laufen nicht vorgestellt. Völlig fertig, kamen wir dann nach strammem Marsch und ca. 15 Minuten später an der Marina an. Gut, dass wir von gestern wussten, wo wir hinmussten, denn heute ging es mit dem gleichen Veranstalter wieder raus aufs Meer.

Beim Check-in hat sich sowohl die Frau, die ich am Telefon als auch der junge Mann, der uns unsere Tickets fertiggemacht hat, mehrfach entschuldigt. Als Entschädigung sollen wir dann wenn wir von der 2-Tagesfahrt zurückkommen, den Transfer von der Marina zur Busstation bezahlt bekommen. Wir glauben das natürlich erst wenn´s so weit ist und sind gespannt wie die gleiche Firma das Ganze mit unserem Insel-Hopping auf Fiji regelt. Denn dort haben wir auch mit Awesome Adventure gebucht und das war ja teilweise wirklich abenteuerlich.

So ziemlich die komplette Einweisung was uns an Bord erwartet und was wir alles wissen und beachten müssen, haben wir verpasst. Wir sind im Prinzip eigentlich mehr oder weniger aufs Boot gehüpft und waren deshalb immer noch ziemlich außer Atem und vor allem außer uns über diese morgendliche Aktion. Der Tag kann nur besser werden, denn schließlich liegen zwei Tage Whitsunday Islands vor uns und die sollten wir doch wirklich genießen.

Ohne es vorher zu ahnen, haben wir uns ins „Deutsche Eck“ gesetzt. Neben Sonja saß ein Mädel, welches gerade für ein Jahr durch Australien mit dem Work&Travel-Visa turnt und neben mir ein junger Mann, der gerade auch mehrere Wochen in Australien unterwegs ist. Irgendwie haben wir uns verpasst, uns richtig vorzustellen, denn den Namen wissen wir leider von keinem der beiden. Später hat sich dann noch ein weiterer Backpacker dazugesellt und weitere Deutsche haben wir auch noch an Bord angetroffen. Man trifft doch immer und überall auf Landsleute.

Mit dem jungen Mann, der neben mir saß. haben wir uns richtig gut unterhalten. Er hat uns von seiner Ausbildung zum Schuh-Orthopäden (schreibt man das so?) berichtet und dass er zuvor zwei Monate durch Indien gereist ist. Dort hat er u.a. in einer Schuh-Werkstatt gejobbt. Genauso wie auch hier in Australien. Dort wohnt auch noch ein großer Teil seiner Familie. Ganz schön praktisch, denn so konnte er bei denen arbeiten, günstig wohnen und direkt noch ein Entertainmentprogramm dazubekommen ohne viel e Dollars investieren zu müssen.

Unsere Segeltour auf der Camira ging ganz entspannt los. Richtig gesegelt, sind wir eigentlich erst ein kleines Stück auf der Rückfahrt und zuvor ging es mit Maschinenkraft vorwärts. Mit chilliger Musik und genügend Kaltgetränke versorgt, konnten wir so die ersten Stunden genießen. Entlang einigen der 74 Inseln der Whitsundays sind wir geschippert worden und konnten das super Wetter genießen. Am Ende sprang sogar ein kleiner Sonnenbrand dabei raus.

Die Inselkette ist wirklich traumhaft schön und dazu das oftmals türkisblaue Wasser – ein Traum. An einer schmalen Stelle zwischen Hook und Whitsunday Island durften wir dann auch noch schnorcheln. Mit voller Ausrüstung wurden wir mit einem Tenderboot zu einer guten Stelle mit einem schönen Korallenriff gefahren. Da ca. 60 Mann schnorcheln wollten, fuhr das Bötchen dreimal los. Während wir gewartet haben bis wir dran sind, haben wir sogar eine Schildkröte gesehen. Leider hat sie sich von dannen gemacht, als sie die vielen Leute gesehen hat.  Da Sonja und ich ja noch pure Anfänger sind, haben wir bis zum Schluss gewartet und sind dann mit allen anderen ungeübten und mit Schwimmnudeln bewaffnet auf das kleine Boot umgestiegen.

Das Schnorcheln hat heute schon viel besser als gestern geklappt. Völlig relaxt sind wir beide über das Korallenriff geglitten und haben die bunten Fische und die schönen Korallen bestaunt. Die waren hier besonders bunt – orange, gelb, rot und auch wieder blaue Korallen in allen Formen haben wir gesehen. Einen besonders schönen Fisch konnten wir allerdings nicht ausmachen.

Nachdem wir dann alle nach und nach wieder vom Tenderboot eingesammelt wurden, ging es zurück auf die Camira. Zur Stärkung wurde dann Morning Tea serviert. Kekse und Kaffee / Tee. Auf dem Weg zum Highlight der Tour, dem Whithaven Beach, haben wir sogar noch in der Ferne wieder einen Wal gesehen. Das sind wohl im Moment die letzten Wale die an den Whitsundays für dieses Jahr vorbeiziehen.

Und dann war es auch schon so weit, vor uns kam endlich der Whithaven Beach in Sicht. Angeblich Australiens weißester Sandstrand. Ein Traumstrand, der vor allem auch richtig lange ist - über 15 km. Wir sollten dort eine ganze Stunde Zeit zum Relaxen haben. Schade, dass eine Stunde schnell vorbei geht, denn dort hätten wir noch länger aushalten können.

Mit dem Tenderboot wurden wir in Gruppen rübergebracht. Sonja und ich sind dann erst mal ein Stück weg von unserem Schiff und den vielen Leuten gelaufen. Denn unser Schiff war bei weitem natürlich nicht das einzige Schiff, welches hier einen Stopp eingelegt hatte und dementsprechend voll war es an der Stelle, wo die meisten Boote ihre Passagiere an Land gelassen haben.

Aber wir haben ein schönes Plätzchen für uns gefunden, wo wir auch tolle Fotos vom Strand und dem türkisblauen Wasser machen konnten. Einfach traumhaft – der Sand fühlte sich an wie Mehl. So einen traumhaften Strand hab ich noch nie gesehen. Natürlich haben Sonja und ich uns die Gelegenheit auch nicht entgehen lassen, um in dem super klaren Wasser eine kleine Runde zu schwimmen.

Leider war dann aber wirklich nach einer Stunde Schluss und wir wurden wieder zurück gebracht. An Bord wartete dann schon das Mittagsbuffet auf uns. Es gab mehr oder weniger die Salate, die wir gestern auch schon aufm Schiff hatten, aber dafür diesmal noch lecker warmes Essen vom Grill. Das war echt ein tolles Mittagsessen.

Unser Schiff hat dann wieder an Fahrt aufgenommen und startete dann auch noch eine kleine Runde mit der Kraft des Windes. Wirklich schnell ging´s dabei aber nicht vorwärts, so dass wir irgendwann wieder auf Motorkraft umsteigen mussten. Der Tag war herrlich entspannt. An uns zogen die Inseln vorbei und die Sonne konnte unsere nassen Badesachen wieder trocknen.

Nachmittags gab es dann noch Afternoon-Tea mit einem sehr leckeren Schokoladenkuchen. Bald darauf mussten wir uns auch schon unsere Sachen zusammenpacken und uns startklar für das Umsteigen auf unsere Fähre nach Long Island machen. Auf Long Island sollten wir nämlich die Nacht in der Barefoot Lodge verbringen. Wir haben uns dann also von unseren Ausflugsbekanntschaften verabschiedet und wurden erst mal mit dem Tenderboot nach Daydream Island übergesetzt. Dort sollte es eigentlich in 25 Minuten weitergehen.  Pustekuchen: zwei Fähren haben dort zwar angelegt, aber die fuhren alle irgendwo hin, wo wir nicht hinwollten. Über eine Stunde nachdem wir auf Daydream Island abgesetzt wurden, ging es dann endlich weiter. Mit einem kurzen Stopp bei einer weiteren Insel, kamen wir dann endlich spät auf Long Island an.

Trotz dass wir eigentlich aus Versehen ein Mehrbettzimmer anstatt ein Doppelzimmer gebucht haben, schlafen wir nun jetzt mehr oder weniger in einem solchen. Eigentlich gehören hier noch zwei weitere Leute rein, aber da im Moment nicht alle Betten besetzt sind, haben wir echt Glück und können uns somit ungestört ausbreiten – herrlich.

Nach einem kleinen Abendessen an der Poolbar des Long Island Resorts, zu der auch die Barefoot Lodge gehört,  haben wir uns aufgemacht mal wieder die Internetfähigkeit unserer Unterkunft zu testen. Mit einem niederschmetternden Ergebnis. Total teuer und dazu auch noch affenlangsam, gestaltete sich der Abend doch nicht so wie geplant. Eigentlich wollte ich in aller Ruhe endlich Fotos zu meinen vorherigen Tagebucheinträgen hochladen, aber das muss wohl noch bis Brisbane warten. Dafür ist die Verbindung von hier einfach zu schlecht – schade.

Da Long Island auch ein Naturschutzgebiet ist, konnten wir wieder viele wilde Tiere bestaunen: Wallabies und Curlews. Morgen werden wir uns die Insel in Ruhe bei Tageslicht anschauen und den Tag hier verbringen bevor es dann nachmittags wieder rüber nach Airlie Beach und danach mit dem Nachtbus nach Hervey Bay runter geht.

An Bord der Camira

Whitsunday Islands

Daydream Island

Sonja an Deck

... meine Wenigkeit



Whitehaven Beach

Whitehaven Beach

Whitehaven Beach

Spuren im Sand



Unser Katamaran


Dem Sonnenuntergang entgegen

Mittwoch, 21.09.2011

Unseren Tag auf Long Island haben wir mit einem ausgiebigen Hotelfrühstück für 9 Dollar begonnen. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass wir ja eigentlich auch unser eigenes Essen in der Barefoot Lodge Küche hätten machen können, aber da wir nichts davon wussten und frische Sachen sowieso bei dem Tag auf dem Schiff kaputt gegangen wären, mussten wir die Dollars investieren.

Nach dem Frühstück haben wir gleich ausgecheckt und die nette Dame vom Empfang gebeten für uns den Rücktransport von der Marina zur Busstation klar zu machen. Wir sind dann zu einem 3,5 km Walk durch den National Park von Long Island aufgebrochen. Long Island ist wie der Name schon verrät die längste der Whitsunday Islands und bekannt für ihre Spazierwege über die Insel.
Hostelbewertung „Barefoot Lodge“:
+ saubere Zimmer
+ Trotz Dorm-Buchung konnten wir im „Doppel“-Zimmer geschlafen
+ großer Duschbereich
+ schöne Lage am Rand des Resorts direkt am Bush
+ Nutzung aller Hotel-Facilities wie Pool, Sportgeräte etc.
- Internet ist sehr teuer (6 Dollar für 30 Minuten) und affenlangsam

Ich habe von unseren vorherigen Walks durch den Regenwald gedacht, dass der Weg bestimmt geteert oder zumindest mit Bretterstegen befestigt ist, aber nein, hier musste man richtig durch die Natur wandern. Gut, dass wir im Gegensatz zu den Mädels, die im Zimmer nebenan untergebracht waren und uns entgegen kamen, keine Flip-Flops anhatten. Der Einstieg ging entlang am Strand über ziemliche Felsbrocken hinweg und war schon etwas schweißtreibend. Von der versprochenen guten Aussicht auf die Nachbarinsel war bisher auch nichts zu sehen. Das änderte sich erst als wir auf der anderen Seite ankamen. Dort gab es neben einem Banyan Tree nämlich auch tolle Aussichten aufs Meer und die anderen Inseln.

Nach unserem Walk haben wir uns dann zwei Liegen am Strand geschnappt und so dort die letzten Stunden bevor unsere Fähre relaxt im Schatten verbracht. So kann man es gut aushalten.

Mit der Fähre ging es dann gegen kurz nach halb vier zurück nach Airlie Beach. Wieder einmal gab es ein bisschen Chaos was unseren Transport anging. Die nette Dame vom Empfang hatte uns gesagt, dass es einen kostenlosen Transfer mit einem Bus in die City gibt, von wo aus wir nur ein paar Schritte zur Busstation haben. An der Marina standen auch ein paar Busfahrer herum, die die Passagiere auf drei Busse verteilen sollten. Wir wurden in den mittleren gelotst. Dieser fuhr aber das Zentrum in dem Sinne gar nicht an, sondern hielt nur bei verschiedenen Hotels. Nachdem er beim zweiten angehalten hatte und uns das nahe genug am Zentrum vorkam, sind wir einfach auch dort aufgestiegen. Sehr verwirrend wieder einmal und überhaupt nicht eindeutig. Aber egal, Hauptsache nicht schon wieder mit dem ganzen Gepäck von A nach B rennen zu müssen.

So hatten wir genügend Zeit uns bei Subway noch ein Sandwich zu bestellen und beim Bäcker und im Supermarkt noch was für die nächste Busfahrt einzukaufen. Denn vor uns steht eine Nachfahrt nach Hervey Bay an.

An der Busstation sammelten sich ziemlich viele Backpacker, die auch alle Richtung Hervey Bay fahren wollten. Als wir dann auf unseren zugewiesenen Plätzen saßen, war der Bus bis auf wenige Plätze voll. Gut, dass wir einige Tage im Voraus unseren Sitzplatz durch Ken haben buchen lassen. Übernachtfahrten scheinen wirklich beliebter zu sein als die Strecken am Tag. Klarer Vorteil für die Reisenden: Man spart sich eine Übernachtung, kann die Zeit der langweiligen Busfahrt beruhigt verschlafen und kommt am anderen Morgen mehr oder weniger ausgeruht am neuen Ziel an. Zur Einstimmung auf die Nacht gab´s als Filmeinlage einen Film über einen Daddy, der nicht an die Zahnfee glaubt und zur Strafe als Zahnfee verzaubert wird. Wieder gab es Schnee und Eis in dem Film, denn der Daddy war Profi-Eishockey-Spieler. Die Aussies scheinen darauf wirklich abzufahren. Das war mal wieder ein ziemlich alberner Film. Mal sehen was bei der nächsten Busfahrt gezeigt wird – „Ice Age“?

Unsere Unterkunft

Long Island

Banyan Tree

Impressionen von unserem Walk

Long Island Resort

Donnerstag, 22.09.2011

Sonja und ich konnten trotz der unbequemen Lage verhältnismäßig gut schlafen. Somit konnte der neue Tag beginnen. Leider lief es heute Morgen wieder nicht alles nach Plan. Uns wurde zugesichert, dass wenn wir heute Morgen um 7:40 Uhr in Hervey Bay ankommen, ein Taxi auf uns wartet. Leider war dies nicht der Fall. Auf Sonjas Nachfrage beim einzigen Taxi, welches an der Bushaltestelle stand, hat sich herausgestellt, dass kein Taxi für uns vorgebucht war. Der Taxifahrer war sich auch nicht ganz sicher, ob wir das überhaupt rechtzeitig auf die Fähre schaffen werden, da er nicht genau wusste um wie viel Uhr sie denn überhaupt abfahren sollte.

Im Eiltempo ist der Taxifahrer dann von Hervey Bay nach River Heads gedüst, denn dort sollte unsere Reisegruppe mit der wir nach Fraser Island mit der Fähre übersetzen sollten auf uns warten. Allerdings hatten wir keine genauen Daten und wussten somit auch nicht ob wir es schaffen oder nicht. Uns wurde angekündigt, dass die Fahrt ca. 20 Dollar kostet. Das war leider auch nicht der Fall, denn man Ende hat sie 50 Dollar gekostet. Aber was macht man nicht alles, um direkt nach dem Nachtbus einen Anschluss an die nächste 2-Tagestour zu haben?

Die Fähre kam eben erst herangeschippert als wir ankamen und ich bin direkt zu einem von zwei Herren gelaufen, die laut Kleidung und Schildchen zu „Faser Explorer Tours“ gehören mussten. Beide haben mir dann versichert, dass wir nicht zu spät dran sind, dass wir ordnungsgemäß eingebucht sind und dass wir nur unseren Voucher am Ticket Office gegen Bezahlung des Restbetrages in ein gültiges Ticket umwandeln können. Also nichts wie los und auf die Fähre.

Diese legte dann ca. eine halbe Stunde später erst ab und brauchte knapp 40 Minuten, um auf die andere Seite zu gelangen. Dort wurden wir unserem Guide für die nächsten zwei Tage – Shane – zugeteilt. Unsere Backpacks durften wir mit den in den 4WD-Bus reinnehmen, denn unsere Gruppe bestand nur aus 14 Personen und somit war genügend Platz im Bus für unser Gepäck.

Und dann ging es auch schon los. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und dementsprechend sind dort auch die Wege aus Sand. Ich möchte dort auf gar keinen Fall selber mit dem Auto fahren müssen und war heilfroh über unser Transportmittel mit erfahrenem Fahrer. Der Bus ist laut Shane´s Beschreibung deutsche Markenqualität (übrigens von MAN) und speziell für diesen Gebrauch mit einem Vierradantrieb ausgestattet. Es ging auch schon gut los und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, denn die Wege sind wie gesagt aus Sand und nicht befestigt. Anschnallen ist somit oberste Pflicht und definitiv notwendig.

Entlang des Wanggoolba Creek sind wir einmal quer über die Insel gefahren. Dort wächst ein urzeitlicher Regenwald, den wir später am Tag nochmal besuchen sollten. Es ist schon sehr beeindruckend in unserem Gefährt durch so einen alten Wald zu fahren und sich vorzustellen, dass dort auch schon die Dinosaurier durch marschiert sind.

Unsere erste Station war dann der weltberühmte 75-Mile-Beach. Das ist sozusagen der“ Highway“ der Insel, der am Strand entlang einmal von Norden nach Süden führt. Das Meer sieht dort sagenhaft schön aus. Erst recht an so einem schön sonnigen Tag wie heute. Da es sehr windig war, war auch ordentlich Wellengang vorhanden. An diesem Strand darf man nicht schwimmen gehen, denn dort gibt es Haie. Erst gestern konnte die Gruppe wohl ca. 3 Meter lange Exemplare beobachten. Shane meinte, nur weil wir die Haie bei dem Wellengang nicht sehen, heißt es noch lange nicht dass sie nicht auch da sind – irgendwie unheimlich.

Vom Strand aus sind wir dann zu Fuß zum Lake Wabby gelaufen. Lake Wabby ist strahlend grün und liegt in einer Senke und wird von der einen Seite von Regenwald und auf der anderen Seite von einer riesigen Sanddüne umgeben. Dort unten ist es sehr windgeschützt, was das Badevergnügen und die anschließende Trocknungsprozedur erheblich vereinfacht hat.

Auf unserem Weg zum Lake Wabby sind wir entlang des Hammerstone Sandblow spaziert. Das ist sozusagen der Ausgangspunkt der Sanddüne. Der Sand wird vom Meer her ins Innere der Insel geweht und staut sich beim Lake Wabby richtig hoch auf. Der Anblick ist total beeindruckend. Man tritt aus dem Regenwald heraus und steht plötzlich „in der Wüste“.
(Judith, ich bin doch in der Wüste angekommen ;-) )

Nach unserem vormittäglichen Schwimmen im See sollte  es weiter zum Lunch gehen. Unsere zwei älteren Herrschaften aus Bundaberg / Queensland, ließen allerdings etwas auf sich warten. Sie sind aus Versehen weiter als geplant gelaufen und kamen somit mit einer halbstündigen Verspätung erst wieder beim Bus an. Somit waren wir erst recht richtig hungrig als wir dann im Eurong Beach Resort zum Mittagsbuffet gebeten wurden.

Das Essen dort war sehr lecker und wiedermal gab es leckere Salate u.a. mit Süßkartoffeln und dazu Schinken-Scheiben und Hühnchen. Warme Speisen gab es auch, aber die Salate waren eindeutig besser.

Frisch gestärkt ging es dann zum nächsten See – dem Lake McKenzie. Der Lake McKenzie ist bekannt für seinen feinen weißen Sandstrand – so ähnlich wie der von Whithaven in den Whitsundays,aber nicht ganz so fein - und seine tolle Türkise Farbe. Leider war dieser See nicht so gut windgeschützt und somit war es etwas ungemütlich nach dem erfrischenden Gang ins Wasser am Strand zu sitzen. Der Ausblick auf den See hat aber dafür mehr als entschädigt. Lake Wabby überzeugt eindeutig durch seine einzigartige Art Lage und Lake McKenzie ist einfach nur wunderbar schön. Angeblich sieht man nach einem Bad darin 10 Jahre jünger aus. Mal sehen ob mich jetzt alle für eine 18-jährige halten. ;-)

Nach dem zweiten Besuch am See für diesen Tag ging es zur Abwechslung mal nicht zu einem See, aber dafür wieder ans Wasser und zwar zurück zum Wanggoolba Creek. Dieser kleine Flusslauf hat ein so klares Wasser wie ich das noch nie in einem Flusslauf gesehen habe. Der kleine 30-minütige Spaziergang führte uns am Rand des Creeks entlang mitten durch die tollen alten und ziemlich großen Bäume des Regenwaldes hindurch. Schade, dass wir dafür nicht viel Zeit hatten, denn es sollte bald dunkel werden und wir mussten schauen, dass wir nicht im Dunkeln auf dem Pfad herumspazieren mussten.

Auf der Insel gibt es Dingos, die nicht gerade ungefährlich sein können, deshalb war auch jeder froh, dass wir ohne Zwischenfälle am Bus wieder angekommen sind. Wir sind im Anschluss daran zurück zum Eurong Beach Resort gefahren worden. Dort durften wir unsere Zimmer beziehen. Nach einer kurzen Erfrischungspause ging es dann zum Abendessen. Leider konnte dieses gegenüber dem Mittagessen nicht mehr überzeugen. Aber im Gegensatz zu heute Mittag gab es im Anschluss noch Dessert.

Da auf dieser Insel das Internet genauso teuer ist wie auch schon auf Long Island und wir uns nicht wirklich sicher sein konnte, dass es hier wesentlich schneller ist, haben wir unser Vorhaben hier ins Internet zu gehen direkt wieder gestrichen und sind stattdessen mit unseren Tour-Gefährten in die Beach Bar zur Happy Hour marschiert.

Da wir zwei Aussies aus Bundaberg mit dabei hatten - die zu dem Zeitpunkt zwar schon im Bett waren, aber das hielt und ja nicht ab - haben wir deren australienweit gekanntes Heimat-Getränk, den Bundaberg-Rum ausprobiert. Gemischt mit Cola schmeckt das gar nicht mal so schlecht. Mit Petra und Michael aus Landau in der Pfalz haben wir uns dort über unsere Reise unterhalten. Später stießen das Pärchen aus der Nähe von Amsterdam / Niederlande sowie die vier Schweizer (zwei davon aus Bern) noch hinzu. Hauptsächliches Thema natürlich die Tour, die bisherigen Reiseziele und die noch geplanten. Spannend was jeder so zu erzählen hat.

Nicht allzu spät haben wir dann die Runde wieder verlassen, um auf unserem Zimmer, was eigentlich eher die Größe eines Tanzsaales als eines einfachen Doppelzimmers hat, noch Tagebuch bzw. Postkarten zu schreiben. Morgen geht es dann um halb neun wieder weiter. Dann steht das Thema „Beach“ auf dem Programm – mal sehen ob damit der „Sharky“-Strand gemeint ist. Da hüpf ich freiwillig bestimmt nicht ins Wasser.

Spuren im Sand

Lake Wabby

Lake Wabby

Eurong Resort

Lake McKenzie

Der Baum und ich


Regenwald

Regenwald

Ein weiterer Baum und Sonja

Farn


Auf der Sanddüne


 Freitag, 23.09.2011

Heute startet Tag 2 unserer Fraser Island Tour und der Tag beginnt richtig gut. Im australischen Frühstücksfernsehen wird von der neuesten Neuerung bei facebook berichtet, aber auch vom Papstbesuch in Deutschland. Seine Reise wird als historisch bezeichnet. Auf dem deutschen Sender, welchen wir auch einen empfangen konnten, wurden zu dem Zeitpunkt gerade Bilder von einer Ansprache vom Papst in Berlin gesendet.

Nach dem Frühstück ging die Tour um kurz nach halb neun los. Wir fuhren mit Shane wieder auf dem „Highway von Fraser“, dem 75-Mile-Beach und stoppten bei einer kleinen Propeller-Maschine. Das war dann so ein bisschen wie auf einer Kaffeefahrt, denn der Pilot kam bei uns in den Bus rein und verkündete lautstark, was er für Serviceleistungen mit seinem Flieger anzubieten hatte.

Mit seiner 7-sitzigen Maschine konnte man für einen Unkostenbeitrag für 20 Minuten über Fraser Island cruisen.  Das holländische Pärchen hat nicht lange gezögert und sich gleich gemeldet, bevor alle Plätze vergeben sind, denn wir waren 14 Leute im Bus. Nach einer kurzen Abstimmungsphase haben Sonja und ich uns dann doch auch gemeldet. Eine der Schweizerinnen ist auch noch mit. Somit waren wir zu fünft plus Pilot. Wir sind direkt zum Rundflug gestartet, während die anderen mit Shane weiter den Strand entlang gefahren sind.

Bei unserem Rundflug, der leider nicht ganz so ruhig wie unser Helikopterflug war, haben wir erst mal richtig gesehen wie groß die Insel ist und erst recht wie lange der Strand sich zieht. Wie sind über Lake Wabby und Lake McKenzie geflogen, genauso über die Sanddüne. Als wir an einem der kontrollierten Buschfeuer vorbeigeflogen sind, hat die Maschine ein bisschen gewackelt. Die Insel ist total grün und es ist wirklich schwer von oben zu erkennen, wo wir bisher herumgefahren sind, weil die Wege fast komplett vom Blätterdach verdeckt werden.

Ein weiteres Highlight des Rundfluges war der Flug überm Meer. Wir sollten nach Haien, Rochen und Walen Ausschau halten, denn angeblich hat er erst diese Woche Wale und Haie vom Flieger aus beobachten können. Tatsächlich konnte ich auch einen Wal erspähen und unser Pilot ist näher ran geflogen. Leider hat der Wal daraufhin beschlossen nochmal kräftig Luft zu holen, um dann für eine Weile abzutauchen und somit aus dem Blickfeld der neugierigen Touristen zu verschwinden. Leider war dies die einzige tierische Begegnung auf diesem Rundflug und da 20 Minuten auch schnell wieder vergehen, war auch schon bald das Ende der Tour erreicht.

Mit Shane ging es dann weiter zum Schiffswrack der Maheno. Das Schiff ist 1935 gestrandet und rottet seit dem vor sich hin. Wind und Wellen haben bereits einen ordentlichen Beitrag geleistet, denn es wird nicht mehr lang gehen und man sieht nichts mehr vom Schiff. Die Maheno ist das meistfotografierte Schiffswrack in Australien.

Der nächste Programmpunkt war dann nach einer längeren Fahrt entlang der Küste „Indian Head“. Der Aussichtpunkt ist am oberen Ende der Insel und ein absolutes MUSS. Von dort kann man nämlich meistens verschiedene Tiere im Wasser beobachten und falls sich keines blicken lässt, hat man aber zumindest eine phänomenale Sicht entlang der Küste.

Wir hatten richtig Glück, denn der eine Wal war nicht der einzige, den wir heute gesehen hatten. In dieser Zeit im Jahr ziehen viele Wale entlang der Ostküste von Australien vorbei und wir konnten bestimmt noch drei oder vier andere in der Ferne ausmachen.

In einer Bucht konnten wir dann auch die Tiere sehen, die dafür verantwortlich sind, dass man in diesem Küstenabschnitt nicht schwimmen darf: Haie! Zwei Exemplare schwammen ziemlich nah an der Küste entlang. Shane hat uns erzählt, dass er Anfang der Woche welche mit ca. 3 m Länge gesehen hatte. Diese hier hatten so ca. 1,5 – 2 m. Sehr beeindruckend und auch wieder sehr unheimlich.

Schöner sind da schon Schildkröten und Delphine. Beide haben wir auch gesehen. Eine kleinere Schildkröte schwamm fleißig entlang der Felsen, auf denen wir oben standen,  herum. Mehrere Delphingruppen schwammen auch an unserem Aussichtpunkt vorbei. Besser kann´s nicht gehen und wir können wieder weitere Tiere von unserer imaginären Liste abhaken, mit Tiere, die wir schon immer mal in der freien Wildbahn sehen wollten.

Auf diesem Aussichtpunkt verbrachten wir ziemlich lange Zeit und der Mittag war schon fast angebrochen als wir wieder unten beim Bus und unserem „Morning Tea“ ankamen. Diesmal gab es neben Biccies auch Muffins, Äpfel, Orangen und Müsliriegel.

Nach der kleinen Stärkung ging es entlang von roten Felsformationen und Jahrtausende langer aufgeschichteter Sandablagerungen wieder Richtung Süden der Insel. Shane hat uns auch eine sehr schöne Aborigine Geschichte zur Entstehung der Pnnecales erzählt. Angeblich sind die Sandablagerungen in über 20 Farbschattierungen nämlich ein versteinerter Regenbogen.

Anschließend ging es dann zur Lunchpause und zu unserem nachmittäglichem Programmpunkt, dem Eli Creek. Wir haben ein Paket mit Orangensaft und zwei belegten Broten in die Hand gedrückt bekommen und durften dann den Creek hochmarschieren. Was hier wiederum überhaupt kein Problem war, denn es gab einen gut befestigten Holzsteg. Ganz so weit rein wie ich dachte, ging es dann doch nicht. Man darf nicht den ganzen Creek hochlaufen, da der Rest vor Verschmutzung und Co. geschützt werden muss.

Nachdem wir unsere Brote gevespert hatten, ging der eigentliche Spaß los, denn der Eli Creek ist dafür bekannt, dass man sich in dem total klaren Wasser hinuntertreiben lassen oder zu Fuß hindurch waten kann. Unsere erste Runde haben wir zu Fuß mit hochgekrempelten Hosenbeinen unternommen. Unten wieder angekommen, haben wir unsere Rucksäcke und Klamotten abgelegt und haben uns erneut ans Ende des Creeks aufgemacht, um uns herunter treiben zu lassen. Das machte richtig Spaß, erstrecht nachdem mir Sonja nochmal gezeigt hat, wie das mit dem sich im Wasser auf den Rücken legen richtig funktioniert.

Zwischen vielen Kindern und auch einigen Erwaschsenen haben wir uns einen Weg nach unten gebahnt. Sonja hat sich dann zum Trocknen in die Sonne gelegt und ich bin nochmal für eine weitere Runde nach oben gegangen. Das war echt toll. Der Flusslauf ist so klar und es ist so entspannend sich vom Wasser treiben zu lassen. Das war ganz anders als das Floating beim Rafting auf dem Tully River. Dort musst man ständig aufpassen, dass man nicht gegen einen Felsen kracht oder man von unten von einem Felsen gekratzt wird. Das Tempo dort war auch um einiges schneller.

Nachdem wir dann noch eine weitere knappe Stunde für unser Sonnenbad Zeit hatten, mussten wir uns leider doch wieder auf in Richtung Fähre machen. Beim Eurong Beach Resort haben wir nochmal eine halbstündige Pause eingelegt, bei der ich unter anderem ein Magnum Pfefferminz gegessen habe. Das war richtig lecker und es wäre richtig cool, wenn es das in Deutschland auch geben würde. ;-)

Mit viel Geschaukel und Herumwackeln ging es dann wieder über die Sandpisten durch den Wald in Richtung Fähranlegestelle. Um 17 Uhr sollte dann unsere Fähre zurück ans Festland ablegen. Die Fährfahrt ging schön dem Sonnenuntergang entgegen, was ein wirklich würdiger Abschluss von unseren zwei Tagen Fraser Island war.

Die Tour mitzumachen hat sich echt gelohnt. Die Insel ist richtig schön und in einem Ein-Tages-Trip, wie ich das erst überlegt hatte, wäre das so entspannt gar nicht zu schaffen gewesen.

Am anderen Ende in River Heads wieder angekommen, wurden wir auf drei Busse verteilt, um dann zu unseren Unterkünften gebracht zu werden. Wir verabschiedeten uns somit von den Schweizern aus Bern und den Aussies aus Bundaberg und verstauten unsere großen Rucksäcke im Gepäckfach unseres Busses.

Leider ist bei den Abholungen und Rücktransporten von unseren Touren irgendwie immer der Wurm und heute leider auch wieder. Ich habe mich schon richtig gefreut, dass wir endlich zum Hostel gebracht werden und man von dort zum Abendprogramm starten kann. Aber nein, es sollte wieder alles anders kommen: kein entspanntes Flanieren entlang der Esplanade und Einkaufen von Postkarten sondern strammes marschieren mit Marschgepäck für 1,25 Stunden!

Unser Busfahrer hatte uns zuvor gesagt, dass unsere Unterkunft „Woolshed“ kein eigener Stopp ist, sondern dass wir rausmüssen, wenn „Palace“ aufgerufen wird. Dumm nur, wenn dann „Peppers“ aufgerufen wird, wir aber „Palace“ verstehen und man trotz Nachfrage die Info bekommt, dass man richtig ist. Nachdem wir auf Anhieb unser Hostel - was ja angeblich gegenüber sein sollte - nicht finden konnten, haben wir uns anhand vom Lonely-Planet-Reiseführer und einer Karte bei der nächstgelegenen Bushaltestelle schlau gemacht, wo wir überhaupt in Hervey Bay herausgekommen sind. Dumm nur, wen man komplett am anderen Ende der Stadt steht, als man eigentlich sein sollte.

Nach einer ersten Schätzung sind wir davon ausgegangen, dass wir ca. 30 Minuten für den Weg brauchen, aber Pustekuchen, daraus wurden dann 1,25 Stunden, denn mit schweren Gepäck lässt es sich ja nicht normal laufen.

Völlig entnervt und total verschwitzt kamen wir dann irgendwann doch an. Leider war die Rezeption schon zu und ich befürchtete insgeheim schon, dass sie uns auch noch vergessen haben, richtig einzubuchen. Aber das war gottseidank nicht der Fall. Es hing – mal wieder – ein Kuvert an der Tür bei der Rezeption mit einer Notiz, wo wir unser Zimmer finden würden und dem Schlüssel anbei.

Mit dem guten Gefühl gleich eine warme Dusche zu bekommen und dann im Anschluss in Ruhe zu besprechen wie es weiter geht, sind wir auf unser Zimmer. Das „Woolshed“ hat einen ganz besonderen Charme, der sowohl von Ken als auch vom Reiseführer in den höchsten Tönen gelobt wurden. Es handelt sich hierbei um mehrere Holzhütten, die alle total urig und mit viel Holz eingerichtet sind. Überall hängen Bilder von Holzbauern von früher. Ein bisschen so mutete dann auch das Bad an, denn dort gab es kein heißes, geschweige denn warmes Wasser mehr. Sehr zu unserem Ärger mussten wir uns nach der Plackerei auch noch kalt abduschen.

Aber es nutzte nichts, was sein muss, muss sein und so sind wir dann frisch (kalt) geduscht ein Weilchen später aufgebrochen um was Essbares in der Stadt zu finden. Bei einem kleinen Take away Italiener haben wir uns dann eine Pizza gegönnt und sind danach wieder zurück gelaufen.

Leider funktionierte es heute wieder nicht eine vernünftige Internetverbindung zu bekommen. Karten und Zugangscodes fürs Internet bekommt man nur an der Rezeption und die hatte bekanntermaßen schon zu. Weitere kostenlose Netze in der Umgebung gab es leider keine. Somit müssen Foto-Uploads, Tagebucheinträge und Emails wieder um einen weiteren Tag vertagt werden.

Aber das ist immer noch nicht das Ende vom Lied, denn seit wir hier angekommen sind, sprich um kurz nach sieben Uhr, schnarcht im Nebenzimmer einer, dass es Gott erbarmt. Echt der Hammer! Ich hoffe ich kann überhaupt mit Oropax schlafen. So haben wir uns die hochgepriesene Unterkunft in Hervey Bay definitiv nicht vorgestellt.

Sonja im Flieger

Eurong Resort von oben

Regenwald und 75-Mile-Beach

Lake Wabby von oben

Sanddünen

75-Mile-Beach

Landeanflug auf dem Airport von Fraser Island, dem 75-Mile-Beach


Maheno 

Impressionen von der Maheno

Blick vom Indian Head - "Sharky" Bay

Blick vom Indian Head - 75-Mile-Beach



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