Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Mittwoch, 23. November 2011

Tongariro National Park

Samstag, 19.11.2011 – Taupo –Whakahoro / National Park

Whales wollte mich heute gegen 9 Uhr abholen. Somit hatte ich genügend Zeit, um in Ruhe aufzustehen, zu frühstücken und im Anschluss noch mit Judith zu telefonieren. Beim Frühstücken machte ich dann Bekanntschaft mit zwei Mädels. Eine davon ist Laura aus Kirchzarten – jawohl, endlich mal wieder jemand aus Baden und aus der Freiburger Ecke. ;-) Laura wollte nachher auch mit dem Straybus mitfahren.

Wir haben uns zu dritt über das Crossing unterhalten. Das eine Mädel, von der ich den Namen leider nicht weiß, wollte den Walk vor ein paar Tagen machen, aber sie durfte nicht auf den Berg weil es zu windig war. Laura hatte da mehr Glück, denn sie konnte vor ca. 10 Tagen den Walk zusammen mit einer Freundin bei strahlendem blauen Himmel absolvieren. Deshalb wusste sie noch nicht so recht, ob sie den Walk noch ein zweites Mal mit uns aus dem Stray-Bus machen wollte.

Whales holte uns beide als erstes ab. Danach gab es noch einen Stopp beim Base Hostel, bei dem Lena, Thilo und Lukas einstiegen, die ich auf der Fahrt zwischen Raglan und Rotorua kennengelernt habe. Man trifft sich hier immer mehr als nur einmal. ;-) Die drei haben mehrere Tage in Taupo verbracht und Tilo und Lukas wollten auch mit dem Bus bis runter nach Wellington fahren.

Beim „Urban Retreat“ stiegen dann die restlichen Leute wieder ein. Die Hälfte davon war ziemlich ausgelassen, was an deren morgendlichen Abenteuer lag. Denn heute Morgen konnten sie endlich den Skydive machen. Chantal, Alice, Sophie, Mag, David und James haben sich auch getraut und sind aus dem Flugzeug gesprungen. Die meisten von ihnen hatte ein T-Shirt oder einen Hoodie mit „Skydive Taupo“-Logo an. ;-)

Chantal war noch ganz aufgeregt und voller Adrenalin. Für mich das ja nichts, aber die anderen hatten ihren Spaß. Auf unserem Weg zum National Park haben wir uns dann einige Videos davon angeschaut. Carola aus den Niederlanden machte dabei die beste Figur. Zu Lächeln ist bei so einem Sprung total schwierig, weil der Wind sämtliche Gesichtszüge verzieht, aber Carola hat das richtig gut hinbekommen und ihr sah man richtig an, dass ihr der Sprung Spaß gemacht hatte. Das konnte man nicht von allen behaupten. ;-)

Unterwegs gab es dann noch einen kurzen Fotostopp, um nochmal zurück nach Taupo und den See zu blicken.

In Tauringa haben wir einen Stopp zum Lebensmittel einkaufen eingelegt. Unsere heutige Unterkunft, die „Blue Duck Lodge“, liegt mitten im Nirgendwo und Einkaufen kann man dort definitiv nicht. Somit waren alle mit Großeinkauf für die nächsten zwei Tage beschäftigt. Laura und ich hatten beschlossen heute Abend zusammen zu kochen und uns die Ausgaben zu teilen. Das war ganz schön praktisch.

Auf dem Weg von Tauringa zu unserer Unterkunft fuhren  wir dann endlich entlang der Hauptsehenswürdigkeit des Tongariro National Parks: den Vulkanbergen Mt. Tongario, Mt. Ngauruhoe (Mt. Doom aus LOTR) und dem Mt. Ruapehu. Bei Sonnenschein sehen die Berge einfach famos aus. Ein Wahnsinns Anblick, den ich versucht habe aus dem Bus heraus mit der Kamera festzuhalten.

Die „Blue Duck Lodge“ liegt inmitten des National Parks. Vom Abzweig von der Hauptstraße bis zur Lodge ging es immer noch eine ganze Stunde. Der Mini-Ort, der eigentlich nur aus ein paar wenigen Häusern besteht heißt Whakahoro. Da in Maori „WH“ immer wie „F“ ausgesprochen wird, hört sich der Ort in Englisch und auch in Deutsch etwas unanständig an. Dan, unser Host, erzählte deshalb mit einem Schmunzeln, dass er sich deshalb nie mit dem Ortsnamen am Telefon meldet. ;-)

Wir sind wirklich in einem wunderschönen Fleckchen Erde angekommen. Anders als bei den Vulkanbergen gibt es hier viel Regenwald und ganz viele grüne Wiesen mit Schafen und Kühen. Um zur Lodge zu kommen, musste man um ganz viele Berge herumfahren, was die Stunde Anreise erklärte.

Dan hat uns zur Einstimmung in einer halben Stunde alles zur Lodge und seiner Arbeit im National Park erklärt. Da ich noch Garnichts zu Mittag gegessen hatte, war ich froh als er endlich mit seiner Ansprache fertig war, denn mein Magen war schon die ganze Zeit am knurren und es war schon früher Nachmittag.

Nachmittags konnte man verschiedene Unternehmungen mit Kajaks, Jeeps und zu Pferd machen. Da ich hier nicht viel Geld ausgeben wollte, habe ich mich für einen kostenneutralen Walk entschieden. Um zu dem Kaiwhahauka Wasserfall zu kommen, musste man mit ca. 2,5 Stunden hin-und-zurück rechnen. Dan meinte, dass man das auch in 2 Stunden schaffen könnte. Ich wollte eigentlich gar nicht soweit laufen, sondern nur eine Stunde die Füße vertreten, damit ich für morgen für das Crossing fit bin.

Auf dem Weg durch das Tal habe ich dann aber Carola, Marie (Frankreich) und Gil (Brasilien) getroffen. Sie wollten zu den Wasserfällen laufen und meinten, ich solle mich doch einfach anschließen. Also bin ich doch zu den Wasserfällen gelaufen und aus der geplanten Stunde wurden wirklich zweieinhalb Stunden. Unser Weg führte uns durch ein wunderschönes Tal und am Ende musste man einen ziemlich steilen, schlammigen Abstieg auf sich nehmen, um runter zu den Wasserfällen zu gelangen. Aber das war es wert. Wir haben auf dem Weg runter auch noch ein paar vom Bus getroffen, die mit den Kajaks und dem Jeep unterwegs waren.

Zurück bei der Lodge wollte ich dann meinen Rückstand im Tagebuch nachholen, aber der Plan ging nicht auf, da ich mich nicht recht auf meine Notizen konzentrieren konnte. Stattdessen habe ich dann nur die letzten Fotos auf den PC überspielt und mich mit den anderen unterhalten.

Im Anschluss haben Laura und ich mit den Vorbereitungen für das Abendessen angefangen. Die viele frische Luft macht richtig hungrig. Allzu lange wollte heute allerdings keiner im Aufenthaltsraum zusammensitzen, denn morgen stand frühes Aufstehen und das Tongariro Alpine Crossing auf dem Programm.

In unserer Lodge durften wir uns zu sechst die Zimmer teilen und ich war mit Marie und vier Jungs auf einem Zimmer. Ich hatte ja deshalb gedacht, dass wir Mädels bestimmt die ersten sind, die sich schlafen legen, aber weit gefehlt. Drei Jungs haben sich zuerst noch Videos auf ihren Laptops angeschaut, bevor einer nach dem anderen sich zum Schlafen hingelegt hatte. Marie ging auch recht früh ins Bett und ich war am Ende dann doch wieder die letzte, die das Licht ausgemacht hat. Mal sehen, wie es mir morgen Abend geht. Vielleicht falle ich dann auch todmüde um 22 Uhr ins Bett.

Lake Taupo

Tongariro National Park - Mt. Tongariro - Mt. Ngauruhoe

Tongariro National Park - Mt. Ruapehu

Wildschwein vorm Blue Duck Café

Blue Duck Lodge

Wanderung

Wasserfall

Ausblick auf dem Rückweg


































Sonntag, 20.11.2011 – Tongariro Alpine Crossing

Für heute steht eines der großen Highlights der Nordinsel auf dem Plan: Tongariro Alpine Crossing. Dafür mussten wir heute morgen ganz schön früh aufstehen. Eigentlich sollte die Abfahrt schon um 6 Uhr sein, aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen fahren wir erst um 7 Uhr ab. Ich bin trotzdem um viertel vor sechs aufgestanden. Denn für knapp 20 Mann standen gerade mal zwei Duschen und zwei Toiletten zur Verfügung.

Pünktlichkeit ist nicht immer die Stärke von Stray-Reisenden weshalb wir auch nicht um 7 Uhr sondern 20 nach 7 erst losgefahren sind. Um eine solche lange Wanderung zu machen,ist das meiner Meinung nach eine ganz schön späte Abfahrtszeit, denn wir mussten ja noch über eine Stunde zurück ins Dorf fahren und damit noch nicht genug.

Zur Steigerung meiner Laune und auch die von Whales hat er seinen allmorgendlichen Gute-Laune „Good Morning Song“ eingelegt. Die Musik die danach kam war auch richtig, richtig gut. Im Gegensatz zu den Busfahrern Bear und Trouble hatte er die Musik nicht allzu übertrieben laut und für meinen Geschmack richtig tolle Musik. Das war glücklicherweise auch bei Jason auf der Ostküstentour so. So macht es richtig Spaß im Bus zu sitzen und der Musik zu lauschen. Besonders heute morgen zur Einstimmung auf unseren wahnsinns Tag.

Da nicht alle mit Alpin-Ausrüstung ausgestatttet waren und wir auch noch auf einen Shuttle-Bus umsteigen mussten, gingen nochmal einige Minuten mehr ins Land. Bei „Adrift“ unserem Shuttle-Service und Ausrüstungsverleih in National Park machten wir also nochmal Halt. Das ging ganz schön lange bis die Damen und Herren mit hiking boots, windstopper, Mützen und ähnlichem ausgestattet waren. Wir mussten dann alle nochmal Schlange stehen, um unsere 35 Dollar für den Shuttleservice zu entrichten.

Der Knaller war dann, dass wir garnicht umsteigen mussten, sondern dass wir mit „unserem“ Stray-Bus zum Park-Eingang gefahren wurden. Darüber haben sich einige tierisch aufgeregt. Angeblich war der Bus von Adrift kaputt und sie haben unseren Bus gegen Gebühr ausgeliehen. Ob diese Aussage stimmt, keine Ahnung, aber immerhin haben wir uns alle gespart 150 Dollar für eine geführte Wanderung zu bezahlen. Das wollten die uns nämlich ursprünglich verkaufen.

Da das Crossing aber einer der bekanntesten Walks überhaupt ist, gibt es sowas von viele Hinweisschilder, dass damn sich eigentlich nur bei Nebel verlaufen kann. Für heute wurde aber gutes Wetter angekündigt und wir machten uns darum nun nicht wirklich Sorgen. Über die Hälfte der Leute aus dem Bus hatte sich dazu entschlossen den Walk mitzulaufen. Darüber war ich echt erstaunt, denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass so viele mitlaufen. Beim anderen Bus wurde dieser Walk auch heiß diskutiert und dort hatte ich nicht den Eindruck, dass sich die Hälfte dazu aufrappelt den Walk durchzuziehen.

Im Bus bekamen wir dann noch einen Plan mit Höhenangaben, Karte und Hinweisen wie man sich verhalten soll. Es gibt zwei Punkte an denen man noch umkehren kann, wenn man den letzten davon passiert hat, gibt es kein Zurück mehr.

Bis wir dann endlich mit dem Walk starteten war doch glatt 10.10 Uhr. Das war ganz schön spät. Unser Abholservice sollte bis um 17.30 Uhr auf uns am Parkplatz in Ketetahi warten. Genügend Zeit also für uns, denn auf die beiden Gipfel, den Mt. Tongariro und den Mt. Ngauruhoe durften wir aus Zeit- und Sicherheitsgründen nicht hochgehen. Das wäre dann nochmal jeweils ein extra Abstecher von jeweils 2 bzw. 2-3 Stunden gewesen. Heute ging aber ein wahnsinns starker Wind, den wir später auch noch zu spüren bekommen sollten, der es für Ungeübte fast unmöglich macht auf die Gipfel zu gelangen.

Gemeinsam mit Laura, Tilo und Lukas hab ich mich auf den Weg gemacht. Die meisten anderen sind schon vor uns losmarschiert, abgesehen von Alice, Sophie, Mag, David und James. Die fünf bildeten die Nachhut.

Leider wollten meine drei Mitstreiter nicht allzu oft für Fotos stehen bleiben, so dass die mich bald abgehängt hatten. Laura hat den Walk ja vor kurzem schon absolviert und dort ewig viele Bilder geschossen, aber wieso die beiden Jungs keine Stops eingelegt haben, war mir rätselhaft.


Auf dem Weg vom Mangatepopo Parkplatz zu unserem ersten Etappenziel „Soda Springs“ ist einer von unserer Gruppe aufgefallen, dass sie garkeine Wasserflasche dabei hat. Das ist eine ganz schön dumme Sache, wenn man bedenkt, dass wir ungefähr 7 Stunden unterwegs sein werden und das Auf- und Absteigen ziemlich durstig macht. Ich war echt über soviel Dummheit baff erstaunt, denn Whales hatte x-mal erwähnt, dass man mindestens 1,5 Liter mitnehmen soll und dass die letzte Möglichkeit etwas zu kaufen bei der Petrol Station um´s Eck bei Adrift ist.

Ich hatte mir auf Anraten von Whales dort nämlich noch ein Isogetränk geholt und war so mit 2,2 Litern ausgestattet. Da ich soviel dabei hatte, hab ich ihr dann eine meiner 600ml Flaschen abgegeben. Die war zwar schon halb leergetrunken, aber ich bin ja davon ausgegangen, dass sie sich die bei ihren Mitstreitern noch ein bisschen auffüllt. Als ich sie am Ende des Tages wieder getroffen habe, erzählte sie mir doch glatt, dass sie nur das Wasser von mir getrunken hatte und nicht mehr, da es ihr unangenehm war, die anderen darum zu bitten. Da fehlen einem doch die Worte, oder?

Beim ersten Stopp gab es die letzte Möglichkeit Toilettenhäuschen aufzusuchen. Ich hatte an der Stelle auch wieder meine drei deutschen Mitläufer eingeholt. Allerdings wollten die schon wieder weiter kaum, dass ich auf der Toilette war und in meinen Keks reingebissen hatte. Ich habe sie dann ohne mich weiterziehen lassen, denn das hatte ja so keinen wert. Ich wollte den Walk genießen und so viele Bilder wie möglich machen und vorallem mich nicht den Berg hinaufhetzen lassen. Denn jetzt sollte das erste steile Stück losgehen.

Von Soda Springs ging es ziemlich steil den Berg hinauf. Es musten über 200 Höhenmeter in kurzen Serpentinen überwunden werden. Gut, dass ich hier ganz in meinem eigenen Tempo alleine gehen konnte. Denn die anderen waren ja schon los und mit denen, die noch bei den Toilettenhäuschen waren, wollte ich nicht zusammen wandern. Die waren auch im Vergleich zu mir richtig langsam und ich ich bin nun auch nicht die schnellste der Truppe.

Auf dem Weg nach oben hab ich ein Pärchen aus Frankreich getroffen. Die junge Frau machte immer mal wieder Pausen, so dass ich sie überholen konnte und wenn ich Pause machte, lief sie wieder an mir vorbei. Ihr Freund eilte bis auf wenige Stopps zielstrebig den Berg hoch. Sie tat mir schon fast ein bisschen leid, denn sie wirkte leicht gestresst.

Ähnlich erging es zwei Japaner, die ich bei einem Hinweisschild zu den letzte Lava-Abgängen vom Mt. Ngauruhoe angetroffe haben. Vater und Sohn sind gemeinsam unterwegs und haben nicht so ganz den Plan, was ihnen eigentlich bevorsteht. Denn sie fragten mich, wie lange es dauert bis man bei den Gipfeln ankommt und ob ich das heute vorhabe. Der ältere der beiden war ganz schön am Keuchen und ich war froh als ich die zu einem späteren Zeitpunkt wieder angetroffen habe und sie vom Plan abkamen auf den Gipfel zu gehen.

An der Stelle, wo der steile Anstieg vorbei ist und die flache Ebene des South Crater beginnt, habe ich Chantal und Carola wieder angetroffen. Die beiden waren zufangs an vorderster Front mit dabei und machten hier nun eine Pause. Eigentlich wollten die beiden mit zwei Jungs (Jordan aus Kanada und Nick aus den Niederlanden) auf den Gipfel des Mt. Ngauruhoe gehen, aber nachdem die beiden Jungs so dermaßen losgestürmt sind und die beiden den Anschluss verloren hatten, haben sie den Plan aufgegeben.

Ich konnte es erst garnicht glauben, dass di beiden Jungs nunwirklich auf dem Weg zum Gipfel waren, aber man konnte ganz deutlich die orangene Jacke von Nick auf der Hälfte des Berges erkennen. Unglaublich in was für einem Affenzahn die beiden dort hochgestürmt sind. Die beiden sind wirklich richtig fit, andernfalls kann man sowas nicht machen.

An der Stelle kamen dann die beiden Japaner wieder bei uns vorbei und wir haben die Herren gebeten von uns dreien ein Foto zu machen. Das muss man doch glatt ausnutzen.

Die nächsten paar Hundertmeter ging es endlich wieder ganz entspannt flach über den South Crater hinweg. Rechter Hand von uns lag nun Mt. Ngauruhoe und links von Mt. Tongariro. Dieser Walk ist schon unglaublich beeindruckend. Die Ausblicke auf die weiten Ebenen von hier oben sind sagenhaft und dann auch noch die Vulkanberge neben uns. Das Wetter hat uns auch nicht im Stich gelassen und nach anfänglichen Wolken hatte sich das Wetter wieder aufgeklart als wir mit unserem Walk loslegten.

Der Anstieg auf dieses Hochplateau war schon richtig anstrengend, aber gleich sollte es nochmal richtig heftig werden, denn nun ging der Aufstieg auf den Red Crater los. Der Wind kam nun volle Bereitseite und machte den Aufstieg doppelt schwierig. Ich möchte garnicht wissen wie stark der Wind auf den Gipfeln war, denn das hier hatte mir schon gereicht. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, dass es uns gleich vom Berg weht. Echt der Hammer. An der Abzweigung zum Aufstieg zum Mt. Tongariro haben wir eine Gruppe von ca. 60- 70 jährigen getroffen, die alle top ausgerüstet waren und vom Gipfel kamen. Sie hatten uns erzählt, dass der Wind dort oben unglaublich stark war und der Wind unten garnichts dagegen ist. Gut, dass uns vorn vorneherein gesagt wurde, dass wir nicht auf die Gipfel sollen.

Vom South Crater zum Red Crater waren nochmal über 200 Höhenmeter zu bewältigen und oben angekommen, haben wir weitere von unserer Gruppe angetroffen. Alle zusammen haben wir uns dann auch schnell an den Abstieg gemacht, denn lange oben verweilen war bei den Windgeschwindigkeiten nicht drin. Auf dem Abstieg nach unten zu den Emerald Lakes merkte man dann ganz deutlich wie schnell der Wind abnimmt und, dass das die windgeschützte Seite war.

Auf einem Felsen bei den Emerald Lakes machten wir drei dann zusammen mit Gil und Tom Pause. Später gesellten sich noch ein paar andere hinzu, denn unser Pausenspot war wirklich wunderschön. Mit Blick auf die wunderbar grünen Seen und das Bergpanorama drumherum kann man es echt gut aushalten.

Die nächste Etappe war dann vergleichsweise easy. Nach einem weiteren kleinen Abstieg zum Central Crater ging es teilweise durch Schnee über ein Plateau zu dem Blue Lake. Dort musste man nochmal ein bisschen hochkraxeln. Oberhalb des Blue Lakes hatten wir dann zum letzten mal die Aussicht auf den Mt. Ngauruhoe, den Red Crater und den Mt. Tongariro. Von nun an gings fast nur noch bergab.

Unser nächster Zwischenstopp war die Ketetani Hütte auf ca. der Hälfte zwischen dem letzten Berg und der Parkplatz. Auf dem Weg dorthin holten uns auch unsere Gipfelstürmer Jordon und Nick wieder ein. Voller Stolz berichteten sie von ihrem Aufstieg. Dass das nicht ganz so ohne war, mussten sie ziemlich schnell einsehen, denn auf dem Weg nach oben kamen ihnen immer wieder Felsen von oben entgegen. Die beiden waren nur ca. 10 Minuten auf dem Gipfel und sind dann schnurrstracks wieder nach unten.

Bei der Hütte haben wir eine letzte Pause eingelegt bevor es zur Schlussetappe gehen sollte. Hier kamen alle nochmal zusammen –a uch unsere Nachzügler, die Southhampton Gruppe tauchte irgendwann dort auf. Mehr oder weniger gemeinsam sind wir dann vom Berg runter. Und uns wurde bei den heranrollenden Wolken bewusst, dass wir wirklich richtig Glück heute hatten. Denn das Wetter sollte morgen ganz anders aussehen und die ersten Schlechtwetterwolken waren schon im Anmarsch.

Wir kamen aber trockenen Fußes in unten an. Da Gil aufgrund einer Knieverletztung nicht so schnell den Berg runter kam und Mag und David auch nicht allzu schnell unterwegs waren, machten Chantal, Carola und ich auch langsamer. Wir kamen dann auch just in time um 17.30 Uhr beim Bus an. Zur Belohnung gab es für jeden erstmal ein Bier oder ein Softdrink.

Das war wirklich eine wunderschöne Wanderung und alle Mühen wert.

Heute Abend sollten wir nicht wieder in der „Blue Duck Lodge“ sondern in National Park im „The Park“ übernachten. Das ist eine super moderne und stylische Backpackerunterkunft und genau das richtige für heute Abend. Die ersten freuten sich schon auf die Hot Pools und auf den Kamin im großen Aufenthaltsraum.

Da der Tag heute so anstrengend war, war das Angebot anstatt in ein Sechserzimmer zu gehen mit drei anderen ein großes Viererzimmer mit viel Platz zu teilen allzu verlockend. Zusammen mit drei Holländern habe ich mir den Luxus gegönnt. Chantal, Carola und Joel waren genauso von unserem Zimmer begeistert wie ich. Einfach super. Wir vier haben unser eigenes Bad und jede Menge Platz für unsere Rucksäcke und Taschen und vorallem hat jeder ein richtig bequemes Bett zum Schlafen. Schade, dass wir hier nur eine Nacht bleiben.

Zur Feier des Tages hatte ich mir für heute vorgenommen nichts selber zu kochen, sondern mir etwas in dem ausgezeichneten Restaurant zu bestellen. Den tollen Kaffee konnten wir schon auf der Hinfahrt zur „Blue Duck Lodge“ bei einem Kurzabstecher hierhin genießen und das versprach einiges. Für uns Stray-Bus-Fahrer gab es einige Gerichte zum Verbillgiten Preis und so habe ich mir Fish´n´Chips und ein Glas Chardonnay gegönnt.

Jeder der ein Viererzimmer gebucht hatte, bekam auch noch einen Getränkegutschein und davon hab ich mir dann noch eine heiße Schokolade gegönnt. Eigentlich waren Heißgetränke von der Gutscheinaktion ausgeschlossen, aber ich hatte Glück, denn das nette Mädel, welches das Essen gebracht hatte, zögerte nicht lange als ich sie gefragt hatte.

Die heiße Schokolade mit Marshmallows habe ich zusammen mit Chantal, Carola, Gill, Klara und einigen anderen vor dem offenen Kamin genossen. Herrlich, so kann es weitergehen … ;-)

Heute Abend wurde keiner alt an der Bar und die meisten verkrümmelten sich gegen 22 Uhr in ihren Zimmern. Heute konnte ich endlich auch mal vor 22 Uhr richtig gut einschlafen, denn dieses mal war ich auch richtig müde und total erschlagen. Da weiß man wenigstens was man den ganzen Tag so getan hat.

Am Beginn des Tracks

Wolkenformation

Auf dem Weg in den National Park

Mt. Ngauruhoe

Der erste Aufstieg - sieht ein bisschen aus wie in Mordor ;-)

Ausblick - dort unten war ich noch bis vor ein paar Minuten

Carola, ich und Chantal vor Mt. Ngauruhoe

Mt. Ngauruhoe und ich

Mt. Ngauruhoe und der South Crater von oben

Red Crater

Abstieg zu den Emerald Lakes und Blue Lake im Hintergrund

Emerald Lakes und ich

Einer der Emerald Lakes

Erste Schritte durch den Schnee

Blue Lake

Ein letzter Blick auf Mt. Ngauruhoe und den Red Crater

Lake Taupo

Lake Taupo von weiter unten


Am anderen Ende des Tracks

Unsere Unterkunft "The Park"

Am Kamin am Abend



4 Kommentare:

  1. Reisetante Brigitte27. November 2011 um 00:25

    In Deinen beiden nächsten Quartieren war ich auch. Zuerst in der Blue Duck Lodge, allerdings waren bei uns die Touren mit Kajaks, Jeep und zu Pferd inclusive. Die Pferdetour wurde verlost und ich hatte leider Pech (oder auch nicht) und machte dafür eine schöne nasse Kajaktour und eine waghalsige Jeeptour auf die Berge zu einem tollen Sonnenuntergang. Die Blue Duck Lodge liegt aber wirklich am A.... der Welt.

    Danach dann auch im gemütlichen Kaminzimmer im „The Park", richtig schönes Backpackerhostal. Die 8 Stundentour auf den Vulkan hatte ich mir ja nicht angetan, ich war ja "nur" einen halben Tag im National Park unterwegs, aber Deine Beschreibung und die Fotos von der Tour, grossartig!
    Ganz schöne Leistung!
    Dann endlich eine wohlverdiente Nachtruhe, hoffe es ging am nächsten Tag nicht zu früh wieder weiter.
    LG

    AntwortenLöschen
  2. Stimmt, Du warst ja mit Adventure Tours unterwegs und Stray gehört zu Adventure Tours oder andersrum.

    Auf die Jeep Tour hätte ich bedingt Lust gehabt, aber die war mir dann doch zu teuer. Man kann leider nicht an jedem Ort Unternehmungen mitmachen. Das läppert sich unglaublich zusammen.

    Die Blue Duck Lodge liegt wirklich weit ab vom Schuss, aber das war eine super Übernachtungsmöglichkeit. Ich fands dort echt toll.

    "The Park" ist wirklich eine mega-schöen Unterkunft. Eines der besten Backpackers in denen ich bisher war.

    Die Tour durch den National Park möchte ich nicht missen. Das war ein grossartiger Tag. Kann aber durchaus verstehen, dass Du das nicht machen wolltest. Das ist definitiv kein Spaziergang.

    Danke für das Kompliment.

    Am anderen Tag ging es erst um 9 Uhr los, deshalb hatte ich genügend Zeit auszuschlafen und noch vor Abfahrt mit Zuhause zu telefonieren. ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Reisetante Brigitte30. November 2011 um 11:56

    Es stimmt, wenn man alle alternativ angebotenen Touren dazu bucht, kommt nochmal ganz schön Geld dazu. Da muss man schon Präoritäten setzen. Aber einiges ist auch unverzichtbar, denn man weis ja nicht, ob man da im Leben nochmal hinkommt. Auf jeden Fall gehört die Tour durch den National Park dazu.
    Wann fliegst Du eigentlich von wo zurück, wieviel Zeit hast Du noch? Du hast ja noch die ganze Südinsel vor Dir. Bist Du Weihnachten zu Hause?
    LG

    AntwortenLöschen
  4. Ich fliege am 16.12. von Neuseeland für einen kurzen Zwischenstopp nach Brisbane und von dort geht es dann spätabends nach Singapore. Dort habe ich dann knapp drei Tage Stoppover. Zurück in Deutschland komme ich am 20.12.2011 wieder an. Ohje, die Zeit rennt, das geht garnicht mehr lange. ;-(

    AntwortenLöschen