Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Montag, 5. Dezember 2011

Entlang der Westküste - Vom Abel Tasman National Park nach Greymouth und Franz Josef

Samstag 26.11.2011 – Marahau – Greymouth

Nach zwei Nächten im Abel Tasman National Park hieß es heute wieder Abschied nehmen. Die Nacht war richtig stürmisch und ich bin deswegen auch in Herrgottsfrühe aufgewacht. Aber dank Wärmeflaschn und zwei warmen Decken war dies überhaupt nicht so schlimm, denn so konnte ich im warmen Bettchen noch ein bisschen vor mich hindösen. Da ich auch nicht alleine im Zelt war, fand ich den Sturm auch nicht unheimlich. Alleine hätte ich nicht im Zelt bei den Bedingungen übernachten wollen.

Heute stand uns eine längere Busfahrt bevor. Es ging zur Westküste und unser Tagesziel sollte Greymouth sein. Wir fuhren durch eine wunderschöne grüne Schlucht – Buller Gorge. Dort machten wir einen kurzen Fotostopp beim Kilkenny Lookout bevor es weiter Richtung Küste ging. Die Fahrt war ganz schön kurvig und an Lesen oder Postkarten schreiben oder dergleichen war überhaupt nicht zu denken. Ich weiß nicht wie andere das machen, die während der Busfahrt Bücher lesen. Im Gegensatz zu den Fahrten in Australien wird mir in Neuseeland regelmäßig schummerig wenn ich zu lesen im Bus anfange.

Der nächste Stopp war dann am Meer kurz hinter Westport. Wir haben die stürmische Westküste erreicht und das Meer sieht hier ganz anders aus als im Norden der Südinsel. Dort wirkt es eher karibisch und hier erinnerte es mich ganz stark an die Great Ocean Road in Australien. ;-)

Am Cape Foulwind gibt es eine Robben Kolonie, die wir uns natürlich anschauen wollten. Leider gab es hier auch nicht so zahlreiche Tiere wie erwartet. Bisher war Australien was die Tierwelt betrifft für mich eindeutig beeindruckender. Mal sehen, was die nächsten Wochen noch bringen …

Trotzdem war der Stopp ein richtig schöner, denn die Sonne kam raus und wir konnten die Küste und die Felsen in voller Pracht sehen. Es gab hier auch wieder einen Wegweiser mit allen möglichen Städten der Welt– untern anderem auch Hamburg. ;-)

Als nächstes machten wir dann in Punakaiki Halt. Dort gibt es die berühmten Pancake Rocks und Blowholes zu bestaunen. Die Pancake Rocks sehen wirklich toll aus und wir machten viele Fotos dort. Allerdings haben wir von den Blowholes nicht allzu viel mitbekommen. Dazu muss es Flut haben, damit das Wasser richtig schön an den Felsen hochspritzt. Naja, man kann ja nicht alles haben, denn immerhin hatten wir ein bisschen Sonne als wir dort waren und das ist an der Westküste keine Selbstverständlichkeit.

Von hier ging es dann in einem Rutsch nach Greymouth. Greymouth ist kein Ort, an dem man unbedingt gewesen sein muss. Das einzig interessante daran ist der Bahnhof, denn dies ist der Anfang oder das Ende des Tranzalpine Zuges, der über die Südalpen nach oder von Christchurch fährt. Ein weiteres Highlight ist die Brauerei „Monteith´s“.

Wir haben unser Hostel „Duke Backpackers“ in der Innenstadt bezogen. Leider war mir der Laden nicht so recht sympathisch. Eigentlich hätte mir das gefallen müssen, denn sämtliche Wände waren quietschbunt bemalt und es gab eine große saubere Küche, aber das Hostel hatte so eine „unfreundliche und ungemütliche Aura“, dass ich froh war, dass wir hier nur eine Nacht bleiben sollten. Zusammen mit Christina, Nashreen und Rachel war ich in einem Viererzimmer untergebracht.

Da sich für heute Abend knapp 30 Leute zum Beer-Tasting angemeldet haben, konnten wir leider nicht wie geplant in die Brauerei gehen. Es gibt dort sowieso nicht allzu viel zu sehen, denn man bekommt im Großen und Ganzen nur ein Video vorgespielt und trinkt dann im Anschluss in einem Meeting-Room verschiedene Biersorten. Im Anschluss sollte es zum Dinner in das Railway-Hotel gehen. Die Brauerei und das Hotel haben aufgrund der großen Anzahl das Programm einfach umgestellt: Anstatt zur Brauerei zu fahren, sind wir einfach nur zum Hotel gelaufen und haben dort zu Abend gegessen und im Anschluss die Biere durchgetestet. Dies war dann auch gleich fünf Dollar günstiger, da wir die Video-Übertragung „verpasst“ hatten. Gleich mal wieder Geld gespart, fein.

Als Dinner wurde uns von Nat Fish´n´Chips angepriesen und über die Hälfte der Gruppe hat dies dann auch geordert. Die Pommes waren definitiv die besten bisher in Neuseeland und der Fisch war fast so gut wie der in Northland. Man schmeckt einfach, wenn der Fisch wirklich fangfrisch gebraten wird. Das ist hier echt toll. Ich hoffe, dass ich noch mehr guten Fisch im Laufe der nächsten Zeit essen kann.

Im Anschluss ging´s dann ans Bier testen. Es gab sogar ein „Radler“-Bier. Das schmeckte richtig gut. Das Bier ist von „Monteith´s“ ist gar nicht schlecht und so weiß ich schon was ich demnächst ordern muss. In Dunedin möchte ich dann auf jeden Fall noch eine richtige Brauerei-Besichtigung machen, sofern dies die Zeit zulässt. Denn dort gibt es die „Speight´s“-Brauerei und die sollen angeblich eine total tolle Brauerei-Führung machen.

Nach der Testphase durften wir uns mit Gruppenspielen den Abend vertreiben. Ich war unter anderem mit James und David in einer Gruppe. Jamie hat für uns den Gruppennamen „We love sheep“ ausgesucht – interessant was so ein paar Gläser Bier hervorbringen können. Leider war meine Gruppe nicht ganz so erfolgreich und beim Quiz haben wir total versagt, aber Spaß hat´s trotzdem gemacht. ;-)

Am Cape Foulwind

Robbensuchbild

Sign Post

Bei den Pancake Rocks

Pancake Rocks

Fish´n´Chips







Sonntag, 27.11.2011 – Barrytown – Franz Josef

Heute Morgen hieß es früh aufstehen, denn die heutige Aktivität sollte um 8.30 Uhr in Barrytown -eine halbe Stunde nördlich von Greymouth - losgehen. Zusammen mit Daniela (Niederlande), Christina (Österreich) und Nashreen (England) hatte ich mich zum „Greenstone Carving“ angemeldet. Die Westküste Neuseelands ist berühmt für ihren Greenstone oder auch Jade genannt. Eigentlich kauft man sich so einen Stein nicht selbst, sondern lässt sich diesen schenken. Denn laut Maori Glauben beschwört man sonst böse Geister herauf. Ich habe mir aber sagen lassen, wenn man das Schmuckstück selber herstellt, soll das nicht der Fall sein. Naja, man kann daran glauben oder nicht, ich jedenfalls habe heute zusammen mit den anderen drei ein eigenes einzigartiges Schmuckstück hergestellt.

Nat hat uns mit dem Bus an bei unserem Werkstattmeister Hamish abgesetzt. Zusammen mit Rachel und Heather ist sie dann noch ein Stückchen weiter zum „Bone Carving“ gefahren. Rachel und Heather werden dort eine Halskette aus Knochen herstellen.

Hamish hat dann auch nicht viel Worte verloren sondern uns mögliche Symbole gezeigt, die wir in der verbleibenden Zeit herstellen können. Ich habe mir davon das „Crossover“-Symbol ausgesucht. Es steht für: Represents a bonding of friendship; two lives becoming one for all eternity.

Hamish hat den Umriss meines Symbols mit der Säge ausgeschnitten und hat mich die beiden Löcher bohren lassen. Die anderen drei Mädels haben sich andere Symbole ausgesucht und waren fleißig damit beschäftigt Löcher zu bohren und Vertiefungen in den Stein zu fräsen. Ich hatte mir das ja mit ziemlich viel Handarbeit vorgestellt, aber wir haben nur mit Maschinen gearbeitet – was im Nachhinein auf jeden Fall besser war, denn sonst würde das Stunden und Tage dauern bis man endlich fertig ist.

Hamish hat mir dann aufgemalt wo ich die Vertiefungen in den Stein fräsen muss und dann ging es auch schon an die Feinheiten. Gottseidank hat er uns immer wieder geholfen und kleine Fehler ausgebügelt, denn sonst wäre das Endergebnis nicht so schön geworden. Es ist nämlich ganz schön schwer das beim ersten Mal akkurat hinzubekommen. Nach über drei Stunden war es dann soweit und nach viel Polieren und einem letzten Einreiben mit Öl war dann jede mit Ihrem Schmuckstein fertig.

Wir vier waren ganz schön stolz auf unser Werk, denn dass am Ende so etwas Schönes dabei herauskommen würde, hätte ich nicht gedacht. Wenn man den Preis, den wir für das Carving bezahlt haben, mit dem Preis im Laden für einen ähnlich großen Stein vergleicht, haben wir ein wahres Schnäppchen gemacht und jeder besitzt ein Unikat davon.

Da wir leider mit der Zeit nicht ganz hingekommen sind, war Hamish ganz schön im Stress uns rechtzeitig zur Abfahrt unseres Busses zurückzubringen. Wie ein Henker ist er mit seinem Auto an der Westküste entlanggefahren. Wir konnten so gar nicht recht den Sonnenschein und das Meer genießen, denn wir waren eher besorgt, dass wir heil ankommen. Nachdem wir Hamish dann unsere 80 Dollar am Bahnhof in die Hand gedrückt haben, sind wir schnell in den Bus umgestiegen.

Die Hetze hätten wir uns allerdings sparen können, denn wie wir erfahren mussten, sind die anderen schon eine knappe halbe Stunde lang mit dem Bus durch Greymouth gezirkelt, um verschiedene Leute aufzusammeln. Da es ein Problem mit einer Überbuchung gab, war Nat ziemlich im Stress das Chaos zu beseitigen und somit noch gar nicht in der Lage weiterzufahren.

Chantal stand seltsamerweise nicht auf der Liste, der Leute, die von Greymouth weiter nach Franz Josef fahren sollten und da der Bus voll ausgebucht war, bedeutete dies, dass sie in den Intercity-Bus (Linienbus) umsteigen musste. Chantal hatte eigentlich bis Queenstown den Bus durchgebucht und war deswegen ziemlich sauer, denn mit dem Intercity-Bus gibt es unterwegs keine Activity-Stopps sondern da wird höchstens zur Toiletten- und Kaffee-Pause irgendwo gestoppt.

Wir sind dann irgendwann auch weiter gefahren und laut meinem Sitznachbar bedeutete das für die Leute, die nicht zur Carving-Session gefahren sind: 1 Stunde durch Greymouth mit dem Stray-Bus im Kreis herumzirkeln. Die waren alle ganz schön genervt und erleichtert als es doch endlich Richtung Franz Josef ging.

Unterwegs gab es dann noch einen Stopp in Hokitika zum Einkaufen im Supermarkt. Eigentlich sollte dieser Stopp auch dem Greenstone/der Jade gewidmet sein, denn Hokitika ist DIE Greenstone-Hauptstadt Neuseelands, aber da wir so spät dran waren und ich noch im Supermarkt Lebensmittel einkaufen musste, hieß es für mich nur schnell in „New World“ hüpfen und einkaufen. Auf dem Weg zum Supermarkt hab ich dann Chantal wiedergetroffen. Der Intercity-Bus fuhr die ganze Zeit hinter uns her und sie mussten auch einen längeren Pausenstopp hier einlegen. Chantal und ich haben dann zusammen eingekauft, damit wir heute Abend gemeinsam kochen können.

Auf der Fahrt nach Franz Josef hatten wir dann die ersten Ausblicke auf die Südalpen von Neuseeland. Das war echt spektakulär. Nat hat netterweise an einer Brücke gehalten, von der man eine super Aussicht auf die schneebedeckten Berge hatte. Nat hat das wahrscheinlich hinterher bereut. Sie hatte uns extra gesagt, dass wir nicht auf die Straße gehen sollten, sondern nur brav am Rand stehen bleiben und Fotos schießen sollten. Da aber einige von uns Gruppenfotos vor dem Bergpanorama schießen wollten und der Fotograf dafür ein paar Schritte zurückgehen musste, stand zwangsläufig jemand von uns auf der Straße. Da immer mal wieder Autos vorbeifuhren und auch einige größere Campervans entlangkamen, schrie sich Nat die Lunge aus dem Hals, um uns von der Straße zu holen. Ich glaube, sie hatte schon in ihrem inneren Auge jemanden von uns Krankenhaus liegen sehen. Glücklicherweise ist alles gutgegangen und ihre Sorge war völlig unbegründet. Angeblich sind Unfälle bei Bungy-Jumping, Skydiving & Co. unwahrscheinlicher als auf der Straße überfahren zu werden

In Franz Josef angekommen, ging es dann zuerst zur Firma, die Gletscherwanderungen und Helikopterflüge anbietet. Wir haben uns für morgen für die jeweilige Aktivität eingebucht und alle haben - trotz anderweitiger Wetterprognose - für gutes Wetter gebeten.

Danach ging es zur unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte: dem „Rainforest Retreat“. Das ist eine schöne Hostelanlage mit mehreren Häuserblocks für Unterkünfte, Küche & Gemeinschaftsräume sowie der Bar. Es erinnerte mich dort gleich an eine typische Anlage in den Schweizer oder österreichischen Alpen. Ich habe mein Zimmer dort wieder nur mit Niederländern geteilt. Zusammen mit Chantal, Kim, Aphge und Wander war ich in einem 5er-Zimmer. Ich hatte als einzige kein Hochbett. Bisher bin ich davon auf der Südinsel komplett verschont geblieben. ;-)

Zum anschließenden Dinner haben Chantal und ich dann in der Küche einige Zeit herumgewerkelt. Wir hatten dummerweise die Kochplatte ergattert, die am langsamsten war und so dauerte es ewig bis unser Essen fertig war. Im Anschluss haben wir noch zusammen mit Kim ziemlich lange in der Küche gesessen und uns unterhalten. Die Bar haben wir uns heute Abend gar nicht angeschaut. Vielleicht machen wir das morgen Abend zum Abschluss.

West Coast

Hamish beim Schleifen

Im Workshop

Zwischenstand

Beim Fräsen

Das Endergebnis

Erster Blick auf die Südalpen

Rainforest Retreat












Montag, 28.11.2011 – Franz Josef

Leider hat als das Beten und Hoffen auf gutes Wetter für den heutigen Tag nichts gebracht. Als die ersten sich für den heutigen Tag um kurz nach 6 Uhr aus den Betten gequält hatten, hat es schon wie aus Kübeln geschüttet. Die Region mit den Gletschern ist eine der regenreichsten Regionen der Erde und so nimmt es natürlich nicht wunder, dass es irgendwann auch mal regnen muss.

Wirklich schade, dann bei den Wetterverhältnissen werden die Helikopter vermutlich nicht fliegen und darauf hatte ich mich doch so gefreut. Nachdem ich sowohl Fotos von Gaby´s als auch von Brigitte U.´s Helihikes gesehen hatten, wollte ich das unbedingt auch machen. Die beiden hatten unglaubliches Glück und konnten den Helikopterflug bei strahlendblauem Himmel machen. Es sah heute leider nicht danach aus, dass sich am Wetter noch irgendetwas ändern sollte und ich auch bei diesen Bedingungen meinen Flug absolvieren konnte. ;-(

Trotzdem bin ich natürlich zum Heli-Centre gegangen und habe mich nach meinem Flug erkundigt. Alle Flüge für den Vormittag wurden abgesagt, es gab nun drei Alternativen:
1. Auf den Nachmittag hoffen und sich dort einbuchen lassen
2. Zu einem der Halbtages-Wanderungen umsteigen (leider war nur noch die Nachmittagsführung buchbar aber alle anderen vom Bus waren für den Vormittag eingebucht)
oder
3. Mit einem Shuttle-Bus zum Parkplatz für kleines Geld fahren lassen und von dort einfach nur bis zum Gletscher hinlaufen und nicht AUF den Gletscher gehen

Da die Herren im Heli-Centre alle davon ausgingen, dass es am Nachmittag noch schlimmer regnen sollte, habe ich mich dazu entschieden, wenn überhaupt nur Variante 3 zu machen. Die anderen vom Bus, die auch den Helihike gebucht hatten, haben sich auch nach Alternativen umgeschaut, aber keiner war wild darauf mit mir nachmittags „nur“ zum Gletscher zu laufen.

Ich bin dann vor lauter Frust ein bisschen durch die Souvenirläden gelaufen, denn die hatten eben um 9 Uhr aufgemacht. Fündig wurde ich auch und so habe ich mal wieder ein bisschen eingekauft. Im Anschluss bin ich noch zum Skydive-Centre gegangen, da dort die Tickets für den Shuttle-Bus verkauft wurden. Seltsamerweise haben mir sowohl die beiden Damen in den Souvenirläden als auch das Mädel vom Skydive-Centre erzählt, dass das Wetter nachmittags ein bisschen besser werden sollte. Zwei Kiwis, die im Skydive-Centre soeben das Wetter online gecheckt hatten, haben das auch bestätigt. Laut Wetterdienst sollte es nachmittags nur noch leicht regnen.

Nun wusste ich also, dass sich die Fahrt mit dem Shuttlebus lohnen würde und habe mir das für den Nachmittag vorgenommen. Mit dem Hintergedanken in der Unterkunft vielleicht noch jemanden anderen zu finden, der mit fahren möchte, bin ich also erst mal wieder zurückgelaufen.  Den angebrochenen Morgen wollte ich nun nutzen, um im Internet ein paar Dinge für die nächsten Tage zu recherchieren.

Überraschenderweise habe ich dann im Zimmer Kim angetroffen. Eigentlich waren alle Niederländer aus meinem Zimmer für den Ganztages-Hike angemeldet und deshalb sollte eigentlich keiner im Zimmer sein. Kim aber hatte vor einer Weile einige Verletzungen und ihr wurde abgeraten auf den Gletscher zu gehen, denn bei den Bedingungen war eine mögliche Abholung durch einen Helikopter ausgeschlossen. Kim hat glücklicherweise ihr Geld zurückbekommen und somit beschlossen den Tag anderweitig zu verbringen. Über meinen Vorschlag mit dem Shuttle-Bus war sie dann total happy, denn das war ja völlig unbedenklich, da keine Rutschgefahr wie auf dem Gletscher bestand.

Zusammen mit noch einer anderen aus den Niederlanden hatte sie deshalb spontan geplant in ein Cafe zu gehen, um dort kostenlos im Internet zu surfen. Ich habe mich direkt angeschlossen und am Ende waren wir zu viert, da Levke (Deutschland) auch noch mitkam. In der „Speights Landing Bar & Restaurant“ haben wir es uns bei einem heißen Getränk gemütlich gemacht. Der Regen ist so durchdringend, dass man trotz des kurzen Walks hierher klatschnass ist. Wir sind froh, dass wir hier genug Platz haben um unsere Sachen zu trocknen.

Leider war das Internet nicht wirklich schnell und bei mir ging weder mein Emailprogramm noch sonst irgendwas. Ich habe die Zeit dann für einige Telefonate genutzt und ansonsten mich mit Unterhaltungen und Essen beschäftigt. Wir haben dort nämlich auch unseren Lunch eingenommen, der wirklich sehr lecker war. Ganz so traurig, war nun keine mehr über die verpasste Chance mit der Gletscher-Begehung.

Ich hatte mir nun vorgenommen, wenn das Wetter passt einen neuen Versuch mit einem Helikopter oder einem Scenic-Flight beim Mt. Cook zu versuchen. Schließlich hatte ich hier knapp 400 Dollar gespart, die ich anderweitig wieder ausgeben konnte. ;-)

Die anderen beiden hatten sich spontan auch von der Idee mit dem Shuttle-Bus begeistern lassen und so wurden wir vier kurz vor 13 Uhr mit dem Bus abgeholt und zum Gletscher-Parkplatz gebracht. Für unseren Weg zum Gletscher wurden wir mit 1A-Stockschirmen ausgestattet, damit wir nicht noch nässer werden, aber wie mir einige Leute ja schon prophezeit hatten, wurde das Wetter tatsächlich besser. Als wir beim Parkplatz ankamen hat es nur noch ein bisschen geregnet und nach nicht allzu langer Zeit komplett aufgehört.

Auf dem Weg zum Gletscher haben wir dann einen Teil der Halbtages-Wanderer von heute Vormittag getroffen. Sie waren alle begeistert und so machten wir uns frohen Mutes auf dem Weg Richtung Franz Josef Gletscher. Die erste Sicht auf den Gletscher war wirklich spektakulär. Am Ende eines langen Tales konnten wir den Gletscher sehen. Der Weg sah kürzer aus als er war, aber am Ende kamen wir ganz vorne an.

Nun haben wir den Gletscher also doch noch gesehen und unsere Beweisfotos geschossen. Danach sind wir wieder zurückgelaufen und nach insgesamt 2 Stunden wurden wir von unserem Shuttlebus wieder abgeholt. Wir hatten echt super Glück, denn gegen später fing es wieder zu regnen an. Somit waren alle mit dem heutigen Tag versöhnt und ich habe einiges Lob für die gute Idee von den dreien einkassiert. Leider hat mir keiner einen Drink dafür spendiert. ;-)

Zurück in der Unterkunft haben wir uns einen Tee gekocht und uns mit den Leuten von der Halbtageswanderung ausführlich unterhalten. Gegen später kamen dann auch die Ganztagses-Leute zurück. Im Großen und Ganzen waren trotz Regen die meisten begeistert von der Erfahrung auf dem Gletscher.

Ich habe den restlichen Nachmittag und den frühen Abend zum Tagebuch schreiben genutzt. Chantal war dann so nett die heutige Kochsession alleine zu bestreiten und so konnte ich mich bekochen lassen und später an den gedeckten Tisch setzen. Im Anschluss hat uns Andi eine heiße Schokolade gemacht. Super, so könnte es die nächsten Wochen weitergehen. ;-)

Nachdem ich noch ein bisschen weiter an meinem Tagebuch gearbeitet hatte, bin ich rüber zu den anderen in die Monsoon-Bar. Chantal wollte ihren „Wiedereinstieg“ im Bus feiern. Denn nachdem es heute so schlechtes Wetter gab, haben sich einige spontan entschlossen länger in Franz Josef zu bleiben und so waren wieder Plätze für andere Reisende frei. Unter anderem haben sich Jordan, Sophie, Alice und James dazu entschlossen länger zu bleiben. Chantal hatte somit wieder ihren Platz im Bus und war deshalb erstrecht nicht böse über das schlechte Wetter.

Da der Tag für die meisten recht anstrengend war, gingen die meisten recht früh zu Bett und es hieß Abschied von Jordan, Sophie, Alice und James nehmen. Vielleicht haben die vier morgen mehr Glück mit dem Wetter und können den geplanten Heli-Hike machen.


Am Eingang des Tales

Ein Wasserfall und eine Gruppe von Halbtages-Wanderer

Das Gletscher-Team

Am Ende angekommen

Ein letzter Blick zurück

4 Kommentare:

  1. Reisetante Brigitte7. Dezember 2011 um 11:53

    Klasse Dein Foto mit dem Wegweiser mit allen möglichen Städten, vor allen Dingen endlich mal ist meine Heimatstadt Hamburg dabei, (ich habe ja nur eins mit Berlin gemacht), darf ich mir das Foto runterladen?

    Beer-Tasting in der Brauerei „Monteith´s“, wäre sicher nicht schlecht, aber Beer-Tasting im Hotel ist dann auch o.k., das wäre ja auch das richtige für mich gewesen.

    „Greenstone Carving“ in Barrytown, wie geil ist das denn, das ist ja richtig toll. Ich "musste" mir in Hokitika der Greenstone-Hauptstadt was fertiges kaufen, hoffe nur es beschwört keine bösen Geister herauf.

    Es ist wirklich schade, das Du nicht mit dem Heli auf den Franz Josef Gletscher konntest, aber ich denke Du hast noch das Beste aus dem Tag gemacht. Der Gletscher war wirklich spektakulär, aber vieleicht klappt es ja für Dich mit dem Scenic-Flight beim Mt. Cook. Drücke Dir die Daumen.
    LG

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  2. Aber klar darfst Du dir das Foto mit dem Wegweiser runterladen. Hab doch dabei auch ein an Dich gedacht. :-)

    Ich war in Dunedin nochmal beim Beer-Tasting und diesmal gab´s auch eine richtige Führung durch die Speight´s Brewery. Das war toll und hätte Dir bestimmt auch besser gefallen.

    Ich kann Dir nicht sagen, ob Du mit Deinem Greenstone böse Geister heraufbeschwörst. Ich hoffe es ist Dir bisher gut ergangen ...

    Danke für´s Daumen drücken. Morgen geht es nach Mount Cook und ich hoffe ich kann am Tag drauf meinen Scenic Flight nachholen ... ich werde berichten.

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  3. Reisetante Brigitte13. Dezember 2011 um 13:44

    Danke für das Foto und es freut mich, das diesmal das Beer-Tasting toll war. Viel Spass beim Scenic Flight. LG

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