Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Montag, 5. Dezember 2011

Haere ra North Island – Kio ora South Island


Mittwoch, 23.11.2011 – Wellington – Picton

Heute muss ich mich leider von der Nordinsel und von Wellington verabschieden. Es geht mit der Fähre rüber nach Picton auf die Südinsel. Dafür musste ich heute auch richtig früh aufstehen. Um 5.45 Uhr ging mein Wecker und dann hieß es leise alle Sachen im Zimmer zusammenkramen und auschecken. Nach einem kurzen letzten Frühstück bin ich mit dem Local Bus zum Fährterminal gefahren. Das war ganz schön schweißtreibend, denn ich war mit meinem großen Rucksack, dem kleinen Rucksack, einer Kühltasche und einer weiteren Tasche beladen. Da ich im Stechschritt zur Bushaltestelle gelaufen bin und dann von der Endhaltestelle am Bahnhof zum Fährterminal war mir gut warm, obwohl es abgekühlt hatte. Ich hätte mir eigentlich genügend Zeit lassen können, denn ich musste erst noch eine viertel Stunde im Fährterminal warten bis es mit dem Boarding der Fähre losging. Naja, die erste Anstrengung des Tages hatte ich dann halt schon vor 7 Uhr hinter mir.

Wellington ist wirklich eine tolle Stadt und die Zeit dort ging viel zu schnell vorbei. Ich hätte durchaus noch länger dort aushalten können, denn es gibt so viel anzusehen und in der Umgebung zu unternehmen. Wellington gefällt mir definitiv als Stadt bisher am besten.

Die Unterkunft im YHA war auch klasse, denn von dort ist man zu Fuß schnell am Hafen und in der Stadtmitte und kann aber auch in kurzer Zeit ins Grüne spazieren und auf den Mount Victoria gehen. Der Standard den YHA vorlegt, trifft man leider nicht überall an, da weiß man einfach was man gebucht hat. Trotzdem macht es auch Spaß unabhängige Hostels anzuschauen, weil die doch oft mehr Flair haben. Mal sehen was die Welt der Hostels so auf der Südinsel hergibt.

Der Abschied fiel schwer, aber nicht allzu sehr, denn es regnete und war sehr ungemütlich als die Fähre endlich mit knapp einer halben Stunde Verspätung ablegte. Ich hoffte ja immer noch besseres Wetter in Picton vorzufinden.

Die Fährfahrt hab ich dann größtenteils zum Tagebuch schreiben im Trockenen genutzt. Denn Rausgehen und nass werden, lohnte sich nicht wirklich. Auf der Fähre habe ich dann das Mädel mit dem Wasserproblem im Tongariro National Park wiedergetroffen. Sie übernachtet heute auch in Picton, aber in einem anderen Hostel und von dort geht es dann nach Nelson, aber nicht mit dem Bus, mit dem ich morgen fahren werde.

Die Fahrt durch den Marlborough Sound hab ich mir anders vorgestellt. Leider war das Wetter hier nicht besser, sondern genauso ungemütlich wie in Wellington. Ich bin deshalb auch nur Etappenweise aufs Besucherdeck gegangen, um einen Blick auf die Halbinseln und Inseln des Sounds zu werfen. Schade, bei schönem Wetter sieht das hier bestimmt noch viel schöner aus.

In Picton wurden wir von einem Bus am Fährterminal abgeholt. Er fuhr uns bis zum Gepäckband, wo wir unsere großen Gepäckstücke wieder einsammeln konnten und von dort ging es dann durch die kleine Hafenstadt Picton. Jeder wurde an seinem Hostel und Hotel abgeliefert, was ich sehr praktisch fand, denn das Gepäck ist doch ganz schön schwer und der zugesagte Pick-up vom Hostel war auch nirgends zu sehen.

 Ich habe mich für heute in „The Villa“ eingebucht. Das ist ein total süßer kleiner Häuserkomplex aus alten Villen, die wunderschön bunt und gemütlich hergerichtet wurden. Draußen im Garten und auf der Veranda blühen überall Blumen und drinnen ist es ganz gemütlich wie in einem englischen Landhaus. Es gibt sogar Teddybären zum Ausleihen – wie süß ist das denn?

Hier kann man es bestimmt noch länger als nur eine Nacht aushalten. Ich wollte die Zeit in Picton bevor es morgen mit dem Stray-Bus wieder weitergeht für einen Walk nutzen. Eigentlich wollte ich gerne eine Teiletappe des Queen-Charlotte-Tracks laufen, aber das ging nicht, denn das Wassertaxi, um den Walk zu starten, fuhr nachmittags nicht mehr raus. So hab ich mir von der Hostelrezeption eine kleine Karte mit einem Walk rund um Picton geben lassen.

Also bin ich entlang des kleinen Yacht-Hafens in Picton losmarschiert. Ich wollte den Snout-Walkway entlangwandern. Dafür braucht man hin-und-zurück ca. 3 Stunden und am Ende hat man einen tollen Blick über den Queen-Charlotte-Sound. Leider hat das Wetter nicht so recht mitgespielt. Obwohl ich extra eine trockene Phase abgewartet habe, bevor ich los bin, fing es doch gegen später wieder an zu regnen.

Nach knapp 45 Minuten kam mir dann ein anderer Wanderer entgegen, der dann meinte ich solle lieber wieder umkehren, denn weiter vorne regnete und stürmte es noch viel schlimmer als hier hinten in der Bucht. Ich bin dann noch ein bisschen weiter gelaufen, um zu einem ersten größeren Lookout über den Queen-Charlotte-Sound zu gelangen. Der Ausblick war toll und wäre bei Sonnenschein und Windstille bestimmt super gewesen. Naja, ich bin dann doch lieber umgedreht, denn das war mir dann doch zu unheimlich. Auf meinem Rückweg kam mir dann ein entschlossener Wanderer entgegen. Ich hab ihm dann das gleiche erzählt, wie der andere Wanderer zuvor mir berichtet hat. Er hat das aber genauso gemacht wie ich und ist auch noch ein Stückchen weitergegangen.

Danach bin ich wieder zurück ins Hostel und hab mir erst mal einen Tee gemacht. Danach habe ich mich mit meinem Laptop bewaffnet auf die Veranda gesetzt. Dort konnte man schön von Regen und Wind geschützt den restlichen Nachmittag draußen verbringen.

Im Anschluss hab ich mir Dinner gemacht und als Dessert gab es noch Apple Crumble mit Hokey Pokey Eis – einer neuseeländischen Eisspezialität, die aus Vanille-Eis und Karamell-Stückchen besteht. Das Dessert war vom Hostel gesponsert. Das fand ich super. Denn so saß ich gemütlich mit meinem Netbook im Kaminzimmer und habe genüsslich mein unerwartetes Dessert verspeist. ;-)

In meinem Zimmer sind abends noch zwei neue Mädels aus Österreich und Deutschland angekommen. Zusammen mit den anderen Mädels haben wir uns über Tipps für die Südinsel ausgetauscht. Ich hoffe ich kann den einen oder anderen Tipp umsetzen.

Ein Blick zurück auf Wellington

Marlborough Sound

Marlborough Sound

Teddybär-Mietstation in "The Villa"

The Villa

Picton

Blick zum Queen Charlotte Sound

































Donnerstag, 24.11.2011 – Picton – Marahau / Abel Tasman National Park

Den Tag heute habe ich mit einem gemütlichen Frühstück und dem anschließenden Besuch der örtlichen Bücherei zur Internetsession begonnen. Wir sollten heute nämlich erst gegen Mittag abgeholt werden. Das war zur Abwechslung richtig entspannend.

Der Trip mit Stray geht heute wieder weiter. Chantal wollte heute mit der Fähre rüberfahren und ich sollte sie später im Bus wiedertreffen. Ich war nicht die einzige, die mit dem Stray-Bus weiterfahren wollte und so warteten wir alle draußen im Garten bis der Bus kam. Unsere Busfahrerin und unser Guide für die nächste Etappe ist Natalie – Nickname Nat. Sie machte auf mich gleich einen sympathischen Eindruck. Mal sehen was es mit ihr für interessante Begebenheiten gibt.

Ich habe mich im Bus neben Aline gesetzt. Aline kommt auch aus Deutschland und ist auch für mehrere Wochen in Neuseeland unterwegs. Davor war sie in Südafrika. Wir haben uns gleich gut verstanden und so war ich beruhigt, dass ich auch auf diesem Reiseabschnitt nette Leute um mich herum haben werde.

Unser erster Stopp war in Blenheim zur Weinprobe. Wir haben bei „Bouldevines“ verschiedene Weißweine probiert. Die Marlborough Region ist vor allem für ihren Sauvignon Blanc bekannt. Leider fand ich die angebotenen Weine nicht so gut, dass ich direkt eine Flasche kaufen wollte. Chantal und Aline ging es ähnlich.

Von Blenheim ging es dann durch eine malerische Landschaft Richtung Nelson. Unterwegs machten wir dann noch bei einem Café am Eingang eines Parks Halt. Angeblich wird hier demnächst auch ein Teil für „The Hobbit“ gedreht.

In Nelson machten wir leider nur einen kurzen Stopp für Pick-ups und Drop-offs. Ich hatte ja gehofft hier einen längeren Stopp zu haben, damit wir uns die schöne Stadt anschauen können. Denn jeder, den ich bisher getroffen habe, der zuvor auf der Südinsel war, hat mir von Nelson vorgeschwärmt. Wir haben an der I-site noch einen Stopp eingelegt, um bei einem kurzen Briefing für die Segeltour dabei zu sein. Wir haben morgen einen ganzen Tag im Abel Tasman National Park für Aktivitäten zur Verfügung, da wir erst am Tag danach weiterfahren werden. Es gab dafür verschiedene Angebote von zwei Anbietern über die wir nachdenken konnten.

Von Nelson ging es weiter nach Motueka für einen letzten Supermarkt-Stopp bei New World. Der nächste Stopp war dann auch schon unser Tagesziel Marahau. Beim Check-in hab ich mich mit Rachel (Schottland), die mit mir im gleichen Bus ab Rotorua bis zum Tongariro National Park war, und mit Aline zusammengetan. In einem kurzen Anflug von Wahnsinn haben Aline und ich uns von Rachel dazu überzeugen lassen, die kostengünstigere Variante zu buchen und in einem Zelt zu übernachten. Eigentlich wollte ich in Neuseeland wegen den Temperaturen ja nicht campen, aber nun machte ich es doch.

Glücklicherweise war das alles halb so wild, denn wir übernachteten in einem richtig guten Zelt und das war so riesig, dass drinnen drei Abschnitte abtrennbar waren. Im ersten haben wir unsere Gepäckstücke abgelegt, im zweiten haben Aline und ich unser Lager bezogen und im dritten war Rachel mit Andrew „Andi“ aus England untergebracht. Andi hat sich angeboten unser Bodyguard zu sein. Das Zelt war so groß, dass jeder ein eigenes Bett mit zwei extra Decken hatte. Ich habe mir dann im Haus noch eine Wärmeflasche organisiert – so konnte nichts mehr für die nächsten zwei Nächte schiefgehen.

Nachdem wir uns dann im Hostel umgeschaut haben, war ich über das Zelt gar nicht mehr so unglücklich. Ich hatte nämlich ein Déjà-vu. Unsere Unterkunft für heute ist „The Barn“ und nachdem ich das „Achter-Zimmer“ gesehen habe, erinnerte ich mich schlagartig an einen sonnigen Nachmittag in Düsseldorf zurück, an dem mir Brigitte U. Bilder von ihrer Neuseelandreise gezeigt hatte und mir von einem Hostel berichtet hat, in dem es ein „Achter-Zimmer“ gibt, was aber gar kein Zimmer im klassischen Sinne ist. Das „Achter-Zimmer“ befand sich nämlich im Flur. Dort wurden einfach vier Holzhochbetten nebeneinander gestellt. Wir waren leider so viele Leute, dass dort auch fast alle Betten belegt waren und somit keine Chance für die Leute bestand, sich doch in eines der Vierer-Zimmer einzuquartieren.
@Brigitte: Stimmt´s? Ist das das gleiche Hostel wie bei Dir? Wir haben in der Küche auch Leute von „Adventure Tours“ getroffen.
 
Nachdem wir unser Zelt also bezogen haben, hab ich Meg und David wieder getroffen. Die beiden sind gemeinsam mit Alice, Sophie und James ein paar Tage länger in Marahau geblieben und die fünf werden mit dem gleichen Bus wie ich wieder weiterfahren. Wie schön, jetzt reisen wir doch wieder gemeinsam weiter.

Nat hat für uns heute Abend ein Barbecue und Muscheln vorbereitet. Das war super, denn so mussten wir uns nicht ums Essen kümmern, abgesehen von den Freiwilligen, die ihr bei der Zubereitung geholfen haben. Das Essen war lecker und als Abschluss ging es im Anschluss noch an ein kleines Lagerfeuer. Dort konnten wir Marshmallows am Spieß braten. Ich habe dabei festgestellt, dass mir Marshmallows in einer heißen Schokolade besser schmecken als gegrillt und warm. ;-)

Danach sind einige von uns noch ins „Park Cafe“ zum Live-Musik-Abend gegangen. Jeden Donnerstag kann dort jeder auftreten der möchte. Das war echt toll. Ein junges Mädel hat richtig toll gesungen und Gitarre gespielt. Die letzte Darbietung hat mir dafür nicht ganz so gut gefallen, so dass ich mich dazu entschlossen hatte, aufzubrechen. Rachel und Aline sind dann auch mit mir zurückgelaufen.

Der Abend hörte also gut auf und da das Wetter heute auch immer besser wurde je weiter wir Richtung National Park kamen, waren wir alle zuversichtlich, dass die nächsten Tage richtig schön sommerlich werden würden.

Auf zur Weinprobe

Mein Zelt

So lässt es sich gut campen

Lagerfeuer














Freitag, 25.11.2011 – Marahau / Abel Tasman National Park

Aline hat uns heute leider wieder verlassen. Sie geht für eine Woche auf eine Farm im National Park zum Whoofen. Wir haben uns von ihr nach dem Frühstück verabschiedet. Im Anschluss sollte es mit unseren Aktivitäten für den heutigen Tag losgehen.

Für etwas Verwirrung sorgte die Aussage, dass die Kajaktouren wegen „Gale Wind“ abgesagt wurden. Ich hatte für heute eigentlich eine „Kajak – Walk – Seal – Sail“-Tour gebucht. Glücklicherweise hatte die Firma, mit der ich unterwegs war, die Kajaktouren am Morgen nicht abgesagt sondern dies betraf nur die Leute, die die „Kajak + Walk“ Touren gebucht hatten. Anstatt mit dem Kajak konnten sie mit dem Wassertaxi raus in den National Park fahren und von dort zurück zur Lodge laufen.

Wir „Segler“ wurden im Gegensatz zu den anderen nicht bei unserer Unterkunft abgeholt, sondern mussten doch entgegen der Aussage von Nat zur Kajak Company die Straße runter laufen. Von dort ging es dann ohne groß Aufhebens gleich los. Eine große Einweisung erfolgte keine. Ich war Gott froh, dass ich mit Roman letzten Sommer in Schweden mit dem Kajak unterwegs war und wir damals eine super Einweisung bekommen haben. Somit wusste ich zumindest wie das mit dem Paddeln und dem Steuern geht. Da wir eine ungerade Anzahl an Leuten vom Stray-Bus waren und alle nur im 2er-Kajak losfahren durften, hatte ich das Vergnügen mit unserem Guide Robbie zu fahren. Er hatte mich gefragt, ob ich steuern möchte, aber das habe ich verneint. Um zu kapieren wie das geht, hab ich beim letzten Mal eine gute halbe Stunde gebraucht. Ich wollte mich ja nicht blamieren und mich lieber entspannt zurücklehnen. „Fair enough, you´re on holiday“ – hab ich darauf zur Antwort bekommen. Und somit war ich nur fleißig mit Paddeln beschäftigt – sehr entspannend. ;-)

Zusammen mit Christina (Österreich), Nashreen (England), Heather & Dan (Kanada), Cathrine (Irland) und Marius (Dänemark) ging es entlang des Abel Tasman National Parks. Die Landschaft und die Farben des Meeres steigerten sich von einer Bucht zur nächsten. Unglaublich was für eine tolle Farbe das Meer hier hat. Von dem angekündigten starken Wind ist noch nichts zu spüren und ich bin froh, dass unser Anbieter die Kajaktour nicht abgesagt hat, denn das wäre wirklich eine Schande gewesen, denn das Wasser war super ruhig.

Wir haben unterwegs eine Pause zum Morning Tea in der Apple Tree Bay eingelegt. Dort gab es eine grüne Lagune und Robbie hat uns heiße Schokolade und Kaffee mit dem Campingkocher gemacht. Dazu gab es sogar noch Kekse – damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und es schmeckte mit der Aussicht umso besser.

Zuerst waren wir mit einer anderen Gruppe alleine in der Bucht. Aber in der halben Stunde, in der wir dort „vor Anker lagen“, kamen immer mehr Gruppen. Ich hatte deshalb schon fast damit gerechnet doch noch bekannte Gesichter zu sehen, aber leider ist keiner von unserem Bus aufgetaucht.

Von hier aus ging es dann nach einer halben Stunde weiter und wir konnten entlang den Klippen „schippern“. An einer Stelle gab es sogar kleine Höhlen, in die wir hineinfahren durften. Sehr abenteuerlich. Über im Wasser liegende Baumstämme sind wir gefahren und auch  zwischen Felsen hindurch. Alleine wäre ich dort nicht durchgefahren.

Gegen Mittag war dann leider das Ende unserer Tour erreicht. In der Watering Cove sind wir an Land gegangen und haben Robbie Goodbye gesagt. Die nächste Etappe legten wir dann zu Fuß zurück. Der Weg war nicht wirklich lange. Wir sind eine halbe Stunde einfach rüber über den Kamm auf die andere Seite der Bucht gelaufen. In der Anchorage Bay hatten wir dann unsere Lunch Pause.

Ich hatte leider bei unserem Supermarktstopp vergessen mir Sachen für die Mittagspause zu kaufen und hatte deshalb darauf vertraut, dass wir einen Lunch an Board unseres Segelschiffes bekommen. Aber leider war dies nicht der Fall. Es gab nur für die ein Lunch-Paket, die dies zuvor geordert hatten. Naja, so hab ich schon nicht zu viel gegessen. Es gab ein paar Kekse und Erdbeeren. Von Cathrine hab ich dann noch Cracker angeboten bekommen. Da ich mit Chantal abends kochen wollte, war dies auch gar nicht so schlimm, denn wir haben so viel zum Kochen gekauft, dass es vielleicht gar nicht schlecht ist, wenn ich dafür ordentlich Hunger mitbringe. ;-)

Nach unserer Mittagspause ging es dann um halb zwei mit der Segeltour los. Wir sind erst ein bisschen nördlich zur Pinnacle Island gefahren, um dort die Seal Colony zu bestaunen. Der erste Abschnitt war echt super. Entlang von schönen goldenen Sandbänken ging es mit leichtem Wind Richtung Norden. Heather, Cathrine und Christina haben sich deshalb auch ganz euphorisch im Bikini auf das Deck in die Sonne gelegt. Leider hielt das gute Wetter nicht allzu lange an.

Denn der angesagte starke Wind setzte auf unserer Tour zurück ein. Zuvor konnten wir aber noch ein paar wenige Robben auf der Insel ausmachen. Leider gab es heute nicht allzu viele Tiere zu bestaunen, wie das wohl an anderen Tagen der Fall ist. Der Wind frischte dann ganz schön auf und ich war froh, dass wir auf unserem Katamaran waren und nicht mehr im kleinen Kajak auf dem Meer. Zum Segeln ist Wind ja richtig klasse, aber leider fing es dann noch zu regnen an und aufgrund des starken Sturms peitschten die Wellen so hoch aufs Boot, dass wir alle paar Minuten einen nass wurden. Nachdem Marius und Dan noch einiges länger in ihren Badehosen als die Mädels im Bikini ausgehalten hatten, saßen wir alle früher oder später mit Fleece- und Regenjacke bewaffnet auf unseren Sitzbänken.

Die Fahrt machte trotz Regen und Sturm richtig Spaß. Bei so Wetter war ich noch nie auf einem Segelboot und ich war froh, dass ich nicht schnell seekrank werde. Glücklicherweise wurde das keiner von uns aufm Boot. Das wäre sonst echt übel gewesen, denn die Fahrt zurück dauerte über eine Stunde.

In verschiedenen Buchten machten wir Zwischendurch Halt um im windgeschützten Teil der Bucht ein bisschen „nach Luft zu schnappen“. Das letzte Ende unserer Fahrt war dann ganz easy. Wir sind in die Bucht von Kaiteriteri gefahren und haben dort noch einen Stopp bei dem Split Apple Rock eingelegt. Das ist eine Felsformation, die aussieht wie zwei halbierte Apfelhälften. Unglaublich was die Natur hier alles zu Stande bringt.

Danach haben wir dann am Strand den Anker ausgeworfen und wir durften am Strand im Büro unseren Kajak- und Segeltörn bezahlen. Da unser Abholservice noch auf sich warten ließ, sind wir zur Überbrückung ins Café nebenan gegangen. Dort hab ich mir einen Carrot Cake gegönnt, nachdem Christina meinte, ich müsse das hier unbedingt noch probieren. Im Großen und Ganzen schmeckt der Karottenkuchen in Neuseeland auch nicht anders als in Deutschland.

Mit einem Minibus wurden wir dann zurück zu unserer Unterkunft gefahren und dort habe ich erst mal meine Wäsche gewaschen und noch ein Schwätzchen mit unseren 5 Southhampton guys abgehalten. Da Chantal noch nicht von ihrer Wassertaxi-Walking-Tour zurück war, konnte ich mit dem Essen vorbereiten noch nicht starten. Chantal kam dann knapp eine Stunde später und da sie genauso hungrig wie ich war, haben wir gleich mit unseren Essensvorbereitungen losgelegt.

Heute gab es Hackfleisch mit Gemüse mit Pesto und dazu Pasta. Sehr lecker und die riesige Pfanne haben wir beide komplett leergegessen, obwohl ich am Anfang dachte, dass wir das bestimmt nicht schaffen werden. Im Anschluss hat Andi für Rachel, Chantal und mich sogar noch eine heiße Schokolade gemacht und danach gab’s noch Schokokekse und Wein. Ein wahrlich versöhnlicher Abschluss des Tages was das Essen betrifft ;-)

Abel Tasman National Park

Apple Tree Bay

Auf unserer Kajaktour

Anchorage Bay

"mein" Segelboot

Abel Tasman National Park

Robben-Suchbild

Aple Split Rock


4 Kommentare:

  1. Reisetante Brigitte7. Dezember 2011 um 11:06

    Die Fahrt durch den Marlborough Sound bei Regen ist wirklich nicht sehr prickelnd, ausser zu einigen Rauchpausen hatte ich mir auch lieber im inneren Filme angesehen (toll wenn man einen Laptop dabei hat um sein Tagebuch weiter zu schreiben).

    Mit Deinem Quartier „The Villa“ hast Du Dir ja wirklich was ganz tolles ausgesucht, das liest sich richtig gut und das Foto ist auch sehr schön. Schade, das das Wetter nicht besser wurde und Du Deinen Walk vorzeitig beenden musstest.

    In Picton ging es für mich direkt weiter, ohne Übernachtung, erst zur Weinprobe und dann direkt in den Abel Tasman National Park. Auch bei meiner Weinprobe war kein Wein so lecker, das ich was kaufen wollte, da fand ich die Weine in Australien schon besser.

    Im Zelt warst Du sicher besser untergebracht als im "Achterzimmer", leider weis ich nicht mehr wie die Lodge hiess und ob es die gleiche war, vieleicht gibt es das ja dort in mehreren Lodges. Es gab bei uns auf jeden Fall kein „Park Cafe“ mit Live-Musik-Abend.

    Was ist denn auf einer Farm Whoofen? Hat das was mit Schafen zu tun?

    Die Tour mit dem Wassertaxi raus in den National Park und von dort zurück zur Lodge laufen fand ich für mich toll, gelaufen sind wir ca. 4,5 Std., aber Deine Kajak- und Segeltörn Tour hätte mir noch besser gefallen, wurde uns aber nicht angeboten. Landschaftlich ist es dort, egal ob vom Wasser oder vom Land, wirklich wunderschön! Muss man (FRAU) gesehen haben.
    LG

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  2. Was konntest Du Dir denn für Filme auf der Fähre anschauen? Ich fand das auch sehr praktisch mit dem Tagebuch schreiben. Mit eigenem Laptop ist man da einfach viel flexibler.

    Das ist ja beruhigend, dass Dir die Weine damals auch nicht so geschmeckt haben.

    Na, das Park Cafe gab´s bei uns auch nicht direkt aufm Hof sondern das war die Straße runter. ;-)

    Whoofen kann mit Schafen zu tun haben, muss aber nicht. Das steht für irgendeine Abkührzung, die im Großen und Ganzen dafür steht, dass man gegen Kost und Logis auf einer Öko-Farm mitarbeitet.

    Das machen hier ganz viele, um Geld zu sparen und mit Locals direkt in Kontakt zu kommen und vom Arbeitsleben auf einer Farm eine Ahnung zu kriegen.

    Cool, dass Du das mit dem Abel Tasman National Park auch so siehst. Das ist ein absolutes MUSS auf der Südinsel. Die Segel-Kajak-Tour war nicht ganz so billig, vielleicht wurde sie deshalb nicht angeboten.

    Bis bald

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  3. Reisetante Brigitte13. Dezember 2011 um 13:51

    An die Filme von der Fähre erinnere ich mich nicht mehr genau, war nur toll, das in jedem Raum der gleiche Film lief und selbst beim Weg von und zur Toilette man weiter sehen konnte.

    Das mit dem Whoofen hört sich ja ganz interessant an, denke nur, da muss man doch ein "bisschen" jünger als ich sein. Schade, das mir sowas früher nicht bekannt war, hätte mir auch gefallen.

    Das stimmt, Abel Tasman National Park, grossartig. LG

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  4. Ich glaube Du bist mit einer anderen Fähre gefahren. Bei uns gab´s nicht mal Fernsehgeräte.

    Für´s Work Holiday Visa darf man angelbih max. 30 Jahre alt sein, aber ob man fürs Whoofen auch älter sein kann, weiß ich nicht genau.

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