Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Samstag, 10. Dezember 2011

Von Invercargill durch die Catlins nach Dunedin

Montag, 05.12.2012 – Te Anau – Invercargill

Nach vier Nächten in Te Anau hieß es heute wieder weiter zum nächsten Ort ziehen. Mit dem NakedBus ging es heute früh nach Invercargill. Hierzu musste ich einmal in Mossburn umsteigen. Im nächsten Bus fuhren wir knapp eine Stunde und ich habe mehr oder weniger die ganze Fahrt davon verschlafen, ich war so müde.

In Invercargill schien genauso die Sonne wie in Te Anau und das Hostel „Southern Comfort“ stellte sich als sehr gute Wahl heraus. In Lauf Nähe zum Bus Stopp lag das Haus in einem richtig schönen Wohngebiet mit ganz vielen alten Häusern. Das Haus ist richtig geräumig und es erinnerte mich ein bisschen an „The Villa“ in Picton, weil man eher das Gefühl hat bei jemanden zuhause zu sein als in einem Hostel. Die Zimmer haben alle ein eigenes kleines Badezimmer und sind sehr rustikal eingerichtet. Die Küche ist groß und schön hell mit weißen Küchenfronten, wie halt in einem richtigen Haus. Das Speise- und Aufenthaltszimmer ist auch sehr gemütlich und ich hab dort gleich mal eine Tasse Tee und einen kleinen Imbiss eingenommen. Da die Zeitung dort auslag, konnte ich mich mit Fotos und Berichten über die „Kepler Challenge“ informieren. In der Zeitung war eine Abbildung der Läufer, wie sie durch das Schneefeld gelaufen sind -  dort bin ich ich auch durchgelaufen. ;-)

Unser Host ist ein ziemlich verpeilter älterer Herr. Er war ziemlich verstreut  und es dauerte seine Zeit bis er alles mit dem Check-in auf der Reihe hatte. Zusammen mit mir sind noch zwei weitere Mädels eingecheckt, die auch mit im Bus waren: eine weitere Deutsche und eine Engländerin. Wir wurden alle ins gleiche Zimmer eingeteilt.

Nach meiner kleinen Stärkung bin ich dann zur I-site am Eingang des Queens Park marschiert und habe mir dort einen kleinen Plan mit einem „Heritage Walk“ durch die Stadt geholt. Meg und David haben mir den empfohlen, da sie vor ein paar Tagen auch in Invercargill waren und den  Walk abgelaufen sind. Mir kam das dann aber doch ganz schön lange vor, denn man musste einmal quer durch die Stadt laufen, um die ganzen Parks abzulaufen. Da ich gestern ja schon so viel unterwegs war, habe ich beschlossen, es heute eher ruhig angehen zu lassen und habe den Walk lediglich auf den Queens Park und die Innenstadt beschränkt.

Nach einem kurzen Walk zum „Water Tower“ habe ich es mir im Queens Park gemütlich gemacht. Dort hab ich die letzten Postkarten aus Neuseeland geschrieben bevor ich meinen Weg in die Innenstadt angefangen habe. Gut, dass Invercargill recht überschaubar ist und die Distanzen nicht allzu groß sind.

Im „Three Bean Cafe“ habe ich eine Kleinigkeit gegessen und einen sehr leckeren Kaffee getrunken – angeblich der beste in der Stadt (sowohl laut LonelyPlanet als auch einer älteren Dame, die mir auf dem Weg ins Café entgegenkam). Im Anschluss bin ich dann quer über die Straße rüber zur Bücherei und habe dort das kostenlose Internet für Reise-Recherchen und Tagebuch-Updates ausgenutzt.

Danach war es dann doch Zeit ein bisschen mehr vom „Heritage Trail“ abzulaufen. Die Haupteinkaufsstraße ist nicht wirklich hübsch, aber trotzdem kann man das ein oder andere schöne Gebäude entdecken wie z.B. das Railway Hotel, verschiedene Gebäude bei „Bank Corner“, das WEA Building und die Don Street Facades. Das „Southland Masonic Centre“ habe ich dann auch noch entdeckt als ich auf dem Weg durch die Otepuni Gardens zur St. Mary´s Basilica war.

Es gibt einiges zu sehen und zu erkunden, aber mehr als einen oder zwei Tage möchte ich hier nicht bleiben. Die Straßen sind nach Ladenschluss wie leergefegt und es kommen ein paar Erinnerungen an Ballarat in Australien hoch. ;-)

Zurück im Hostel wollte ich mir nach einer kurzen Pause eigentlich etwas zum Abendessen machen, aber das die Küche so voll war, hab ich mich nochmal ins Zimmer begeben. Dort habe ich mich dann ganz nett mit der Engländerin, ich glaube Chrissie war ihr Name, unterhalten. Sie ist ein riesiger Harry-Potter-Fan und Lord-of-the-Rings findet sich auch ganz klasse. So hatten wir also einigen Gesprächsstoff bevor ich meine Pfannkuchen zubereiten konnte. Nach meinem Abendessen habe ich mich auch bald bettfertig gemacht, denn ich war irgendwie immer noch ganz schön müde.

Die gute Stube im Southern Comfort

Southern Comfort

Echse

Water Tower

Queen Park

Weihnachtsbeleuchtung

Railway Hotel

Theatre

Southland Masonic Centre

Don Street Facades










































Dienstag, 06.12.2012 (St. Nikolaus) - Catlins Day Trip

Mit dem “Catlins Coaster”-Bus ging es heute von Invercargill nach Dunedin. Brian, unser Guide, holte mich mehr als pünktlich um kurz nach 10 Uhr beim Hostel ab und los ging´s zur I-site, wo noch mehrere Leute aufgesammelt wurden. Insgesamt waren wir fünf Personen und Brian. Zwei Franzosen, eine Holländerin und eine Schweizerin.

Von Invercargill fährt man nicht allzu lange um zu unserem ersten Stopp zu gelangen. Bei „Waipapa Point“ gab es einen Leuchtturm zu bestaunen, der nach dem hier eines der schwersten Schiffsunglücke in Neuseeland sich ereignete, errichtet wurde. Beim Untergang der S. S. Tararua kamen über 130 Menschen ums Leben.

Trotzdem ist dies heute ein sehr schönes Fleckchen Erde. Im Sonnenschein konnten wir in der naheliegenden Bucht Seelöwen beim Faulenzen zuschauen. Ganz genau, diesmal sind es keine Robben sondern richtig große Seelöwen und wir können hier ganz nah rangehen. Die Fahrt fing also schon mal sehr vielversprechend an. Hinter dem Leuchtturm findet man auch Beweise dafür, dass hier normalerweise eine ziemlich steife Brise herrscht. Heute ist es laut Brian extrem ruhig und richtig angenehm. Wir konnten Bäume bestaunen, die sich in Windrichtung mehr oder weniger auf den Boden gelegt haben. Unglaublich „schräg“ sieht das aus. ;-)

Weiter ging´s durch eine satte grüne Landschaft mit vielen Schafen zur Curio Bay. Dort wurden die beiden Mädels bei ihren Hostels abgeliefert, da beide dort zwei Nächte verbringen werden. Wir Verbliebenen haben dann beim Café beim Camping Platz einen Lunch Stopp eingelegt. Nun wurde es aber merklich kühler und die Sonne war leider auch nicht mehr zu sehen, deshalb hatte ich mir unter meine Shorts lieber noch eine Leggings angezogen.

Von hier aus war es nur noch ein kurzer Weg zum „Petrified Forest“. Dabei handelt es sich um einen versteinerten Wald, den man ein paar Stunden vor und nach Ebbe bestaunen kann. Schon unglaublich wie alt diese Bäume hier sein sollen.

Da es recht frisch draußen an der stürmischen See war, sind wir auch bald weiter gefahren und haben erst nach knapp einer Stunde bei den Mc Lean Falls wieder Halt gemacht. Nach ca. 40 Minuten Fußweg kamen wir bei den Wasserfällen an. Sie sind die größten in den Catlins. Auf dem Weg hierhin hat uns Brian verschiedene Baumarten im Wald erklärt und nach einer kurzen Fotosession ging es auch schon wieder zurück.

Beim „Florence Hill Lookout“ gab es nochmal einen tollen Blick über das Meer und den Tautuku Beach. Gemütlich ging es dann weiter durchs Landesinnere durch kleinere Dörfer bis wir bei der „Lost Gypsy Gallery“ ankamen. Der Besitzer sammelt allerlei Nippes von überall auf der Welt und stellt diesen in einem alten Bus aus. Den Garten darum herum hat er auch ganz kreativ gestaltet. Ein lustiger und unerwarteter Zwischenstopp.

Von hier ging es dann weiter zu „Nugget Point“, unserem letzten Leuchtturm für heute. Um dorthin zu gelangen, musste man einen kleinen Fußweg entlang der Klippen gehen. Der Weg alleine lohnte sich schon, denn wir konnten in einer kleinen Bucht Robben entdecken. Der Leuchtturm liegt wirklich sehr schön auf einem kleinen Felsen und James Cook hat diesen Punkt „Nugget Point“ genannt, weil vor diesem Felsen verschiedene Felsformationen liegen, die angeblich in der untergehenden Sonne wie Gold-Nuggets aussehen.

In der „Roaring Bay“ auf dem Weg vom „Nugget Point“ gab´s dann noch Yellow eyed penguins zu bestaunen. Wir haben ca. 5 davon gesehen. Die Pinguine machten es uns wirklich leicht sie vom Besucherstand aus zu entdecken, denn sie liefen ein paarmal den Strand auf und ab und es sah aus als ob sie unschlüssig wären, ob sie zurück ins Wasser sollen oder nicht.

Nach einem kurzen Stopp bei einem Fish´n´Chips-Takeaway in Kaka Point ging es für uns auf direktem Weg nach Dunedin. Brian hat uns alle bei unseren Hostels abgeliefert und somit brauchte ich nicht lange suchen, sondern wurde direkt bei „Hogwartz“ abgeliefert.

Dieses Hostel hat nur ein bisschen was mit Harry Potter zu tun. Ein paar Bezeichnungen tauchen auf den Türschildern auf und es gibt sogar eine Eule. Das Haus liegt gegenüber einer schönen alten Kirche aus Stein und gehörte früher dem katholischen Bischof. Die Räume sind wunderschön großzügig und man fühlt sich ein bisschen wie in einem Schloss. In meinem Fünf-Bett-Schlafzimmer, was früher angeblich das Esszimmer war, hat jeder ein eigenes großes Bett. Die Küche ist supermodern eingerichtet und das Badezimmer sieht auch eher wie bei jemanden zuhause aus als in einem Hostel. Wirklich schön, ich bin froh, dass ich hier zwei Nächte verbringen kann.


Waipapa Point

Seelöwe

Lighthouse

Vom Winde verweht

Petrified Forest

Petrified Forest

Mc Lean Falls

Tautuku Beach

Sammelsurium

Robben-Kolonie

Nugget Point

Nuggets

Pinguine


3 Kommentare:

  1. Hallo Schwesterherz,

    Oh, sehr schön, die lustigen kleinen Gesellen. Hast du von den Pinguinen auch ein Video gedreht?

    War schön, letzten Freitag zu telefonieren. :-) Habe deine SMS auch bekommen. Ich drücke dir die Daumen, dass das mit der Kamera reparabel ist. Das war sehr freundlich von den Japanerinnen, dir den Foto zu leihen.

    Ist echt witzig, dass Gabi und deine Freundin Brigitte vor nem Jahr auch dort unterwegs waren, wo du nun auch unterwegs warst, gerade weil es am "anderen Ende" der Welt ist.

    Nur noch eine Woche, dann bist du wieder zu Hause. Freue mich schon riesig auf Weihnachten und dann passt auch die Deko wieder zu Jahreszeit. ;-) Echt schräg Jahresendfiguren und Weihnachtsstraßenbeleuchtung bei Frühlingswetter zu sehen. Wobei... bei uns ist es im Moment auch nicht wirklich winterlich... Obwohl es vorgestern bei Daniel auf den Hügeln auch schon Schnee hatte. ;-)

    Ich wünsche dir auf alle Fälle noch viel Spaß. Bin auf deine letzten NZ-Berichte schon sehr gespannt. Auch wie es so für dich ist, alleine mit dem Auto unterwegs zu sein, einen kleinen Eindruck hattest du ja schon am Freitag gegeben. Bald gehts für dich ja auch nach Asien. Bin gespannt!

    Ganz liebe Grüße
    dein Zwilling

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  2. Reisetante Brigitte16. Dezember 2011 um 19:00

    Das Hostel „Southern Comfort“, Zimmer mit eigenem kleinen Badezimmer, große, saubere Küche, gemütlicher Aufenthaltsraum, hört sich gut an, gute Wahl des Hostals.

    Ein etwas ruhigeren Tag mit kurzem Walk und ein bisschen Stadtbesichtigung war navh dem anstrengendem Vortag sicher das richtige.

    Am nächsten Tag dann mal wieder Leuchttürme, dann noch Seelöwen, Robben und Yellow eyed penguins, schöner Tag.
    LG

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  3. Danke euch für die Kommentare.

    @Judith: Videos habe ich auch gedreht, aber die sind zu groß um hier hochzuladen. Kann ich Dir dann zuhause zeigen.

    Die beiden, die mir die Kamera geliehen haben, kommen übrigens aus Taiwan. :-)

    Die letzten Berichte aus NZ muss ich noch schreiben, dazu bin ich vor lauter Schlafen im Flieger garnicht gekommen. Glücklicherweise konnte ich schlafen, das hat mir heute einen schönen Tag in Singapur beschert.

    @Brigitte: Manchmal muss man eben Glück mit seiner Hostelwahl haben. Hab vorgestern einen getroffen, der sich ins "Fish Tank" in Kaikoura eingebucht hat. Das war doch dein Horror-HOstel richtig? Hab gleich an Dich dabei gedacht.

    Kannste laut sagen, dass das ein schöner Tag war. :-)

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