Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

The End of "Verena weit weit weg"


Nach dreieinhalb Monate unterwegs zum anderen Ende der Welt, bin ich wieder zurück im winterlichen Deutschland. Im Gepäck habe ich neben Fotobücher, Postkarten, Infobroschüren und Souvenirs jede Menge tolle Erinnerungen an unglaublich schöne Orte dieser Welt und wunderschöne Begegnungen mit vielen lieben Menschen, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe.

Ich möchte die Zeit nicht missen und bin sehr glücklich darüber, dass ich die Möglichkeit hatte diese Reise zu unternehmen. Vielleicht kann ich irgendwann nochmal nach Australien und Neuseeland reisen und noch viele weitere Orte kennenlernen, die ich auf dieser Reise nicht sehen konnte.

Vielen lieben Dank an euch, die so unglaublich zahlreich meinem Blog gefolgt sind und somit zusammen mit mir unterwegs waren. Das hat mir sehr viel bedeutet.

Von Singapore in den Schwarzwald


Dienstag, 20.12.2011 – Singapore – Frankfurt – Elzach

Mein Abflug zur ersten Teiletappe nach Dubai sollte gegen 2 Uhr morgens losgehen. Meine Sitzreihe durfte ich mit zwei Jungs teilen. Leider waren die nicht allzu gesprächig und so habe ich mich nach einer kurzen Sichtung des Entertainment-Programms für Schlafen entschieden. Der Pilot hatte uns vorgewarnt, dass es nach dem Abflug von Singapore zu Turbulenzen kommen könnte, aber danach sollte der Flug ruhig verlaufen. Dies war auch der Fall und deshalb ging das mit dem Schlafen auch ziemlich gut.

Nach knapp 7 Stunden kamen wir in Dubai an. Dort hatte ich nochmal ca. 3 Stunden Aufenthalt am Flughafen. Nachdem alle, die nach Frankfurt mit dem Flieger wollten erst am falschen Gate gewartet hatten, mussten wir alle im Entenmarsch durch den Flughafen zum richtigen Gate gelotst werden. Von dort ging es dann mit Verspätung in knapp 6,5 Stunden nach Frankfurt.


Da der Flieger nicht ausgebucht war, waren die beiden Sitzplätze neben mir frei und so konnte ich mich ein bisschen ausbreiten. Zur Erinnerung an Sonja´s und meine Australien-Ostküsten-Tour habe ich mir „Finding Nemo“ angeschaut und den Rest davon mehr oder weniger verschlafen oder mit Memory und Tetris spielen verbracht.

Der Flug verlief wunderbar ruhig und gegen Ende wurden wir vom Piloten auf das Winterwetter in Frankfurt eingestimmt. In Frankfurt schneite es und somit kam ich richtig im winterlichen Deutschland an. Auf dem Weg zum Terminal kam ich mit einem Mädel aus Tasmanien / Australien ins Gespräch. Ihre Mama ist Deutsche und sie ist mit ihr und ihrer Schwester nach Deutschland zum Weihnachten feiern gekommen. Sie hat sich richtig über den Schnee gefreut, denn weiße Weihnachten gibt es ja keines in Australien. ;-)

Nachdem ich mein Gepäck wieder eingesammelt hatte und durch die Zollschleuse ging, wartete eine Überraschung auf mich. Judith holte mich am Flughafen ab. Ich hatte mit ihr gar nicht gerechnet, denn wir hatten eigentlich ausgemacht, dass ich mit dem Zug auf dem Weg nach Freiburg einen Stopp in Mannheim einlege und wir uns dann dort kurz sehen. Umso schöner ist es, dass ich direkt am Flughafen abgeholt wurde.

Nachdem ich mich dann vor lauter Freude wieder eingekriegt hatte, sind wir zusammen zu Starbucks und haben uns bei einem Becher Kaffee länger unterhalten. Irgendwann mussten wir dann doch unsere Zelte dort abbrechen und Richtung Fernbahnhof laufen. Wir hatten direkt Glück, dass knapp 7 Minuten später ein ICE nach Freiburg fahren sollte. Also sind wir dort eingestiegen und haben auch gleich einen Sitzplatz gefunden. Judith ist in Mannheim wieder ausgestiegen und wir haben uns am Bahnhof verabschiedet. Da Judith über Weihnachten auch bei unseren Eltern ist, werden wir uns dann dort wieder sehen.

Auf der Zugfahrt runter nach Freiburg habe ich meine letzten Tagebucheinträge aktualisiert. Leider hatte der ICE aufgrund einer Signalstörung kurz vor Freiburg knapp 10 Minuten Verspätung und das waren genau die 10 Minuten, die ich zum Umsteigen ins Elztal-Bähnle hatte. In der Hoffnung den Zug trotzdem noch zu erwischen bin ich Im Stechschritt zum Gleis 1 rüber marschiert und glücklicherweise stand dort noch der Zug. So habe ich mich mit meinem großen Gepäck auch noch reingequetscht und ein paar böse Blicke kassiert, da alle eh schon standen und es nicht wirklich viel Platz gab.

Nach knapp einer dreiviertel Stunde bin ich dann in Elzach angekommen  und Mama & Papa haben mich dort abgeholt. Nun bin ich also wieder zuhause und kann´s kaum glauben, dass die dreieinhalb Monate so schnell vorbei gingen. Weihnachten werde ich zusammen mit meiner Familie im Schwarzwald verbringen bevor es dann kurz vor Silvester wieder nach NRW geht und dann fängt 2012 wieder der Ernst des Lebens an.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Singapore

Montag, 19.12.2011 – Singapore

Für meinen letzten Tag hatte ich mir eigentlich vorgenommen eine Tagesfahrt zur Sentosa Insel zu machen. Das wurde in sämtlichen Online-Netzwerken und im Reiseführer empfohlen. Leider habe ich den Plan nach dem Aufstehen wieder verworfen, denn es regnete leider schon wieder. Bei Regen macht ein Aufenthalt am Strand auch nicht wirklich Sinn. Also habe ich den Tag lieber nochmal gemütlich in der Innenstadt verbracht.

Nach dem Frühstück habe ich in aller Seelenruhe meinen Rucksack gepackt. Hier musste ich erst um 11 Uhr auschecken und so hatte ich genügend Zeit alles nochmal neuzupacken und das ein oder andere doch noch auszusortieren. Mein Gepäck konnte ich für den Tag im Hotel deponieren und vor Abreise auch nochmal Duschen.

In meinem kleinen LonelyPlanet Guide Book für Singapore gab es noch einen Vorschlag für einen „Colonial Night Walk“. Ich habe diesen zwar nicht nachts sondern mittags gemacht, aber schön war er trotzdem. Auf dem Weg ging es durch den alten Distrikt von Singapore und vorbei an vielen schönen kolonialen Gebäuden. Vom „National Museum of Singapore“ ging es am Parlamentsgebäude entlang des Singapores Rivers bis zum „Merlion“.

Nach einem kleinen Lunch am Hafen bin ich zurück zur Innenstadt und was bleibt einem anderes übrig als bei Regenwetter mal wieder durch die Shopping-Malls zu flanieren? Nicht allzu viel, es sei denn man möchte sich eines der zahlreichen Museen anschauen. Ich habe mir für heute Nachmittag das „Raffles Shopping Centre“ direkt beim „Raffles Hotel“ vorgenommen. Dort gibt es nur hochpreisige Shops, was ich mir ja hätte denken können, denn die Übernachtung im Hotel ist ja auch nicht gerade billig.

Ich habe auf einer Parkbank in den Arkaden des Hotels noch relativ lange verbracht, weil es einfach wie aus Kübel geregnet hatte und dies nicht wirklich einlud weiter zu laufen. Jemand hatte seine Zeitung liegen gelassen, so dass ich mich zu dem Neuesten in Singapore informieren konnte. Natürlich war dort das größte Thema das Chaos bei MRT. Viele Pendler waren davon wohl richtig ordentlich gebeutelt und ziemlich entnervt.

Mein nächstes Ziel hieß „Bugis Shopping Centre“ und „Bugis Street Markets“. Der Street Market mutet zur Abwechslung mal typisch asiatisch an und man konnte allerlei an Klamotten, Obst & Gemüse und Kleinwaren zu günstigen Preisen bekommen. Ziemlich viele junge Leute tummelten sich dort, denn die großen Shopping-Tempel sind doch relativ teuer und wohl doch nicht für Jedermanns Geldbeutel. Mir wurde der Street Market von dem Mädel an der Rezeption empfohlen.

Nachdem ich nun endgültig alle Weihnachtsgeschenke und Souvenirs beieinander hatte, konnte es zum Abschluss des Tages zum „Raffles Hotel“ gehen.  Dort wollte ich mir natürlich den weltbekannten Singapore Sling Cocktail nicht entgehen lassen. Wo die Bar zu finden ist, habe ich bei meiner Tour durchs Hotel und durch das Shopping Centre schon ausfindig gemacht, so dass ich auf direktem Weg dorthin bin. Tradition hat hier nicht nur der Cocktail sondern auch, dass man Erdnüsse dazu gereicht bekommt und die Schalen munter und fröhlich einfach auf den Boden wirft.

Im ersten Moment war ich etwas irritiert als ich in die Bar kam und überall am Boden die Erdnussreste gesehen habe, aber ich erinnerte mich daran, dass ich davon irgendwo gelesen hatte. Da ich auch eine Box mit Erdnüssen bekommen habe, habe ich natürlich zur Erhaltung dieser Tradition beigetragen. ;-)

Mit Mama habe ich von hier auch noch kurz telefoniert, um einen letzten Zwischenstand vor meiner Rückreise abzugeben. Im Anschluss wurde mir dann noch die Tageszeitung zur Lektüre gereicht, damit mir auch ja nicht langweilig wird. Das Personal hier ist wirklich sehr aufmerksam und ausgesprochen freundlich.

Nach meinem Besuch im „Raffles Hotel“ bin ich noch ein letztes Mal im Regen zur Esplanade gelaufen, in der Hoffnung, dass trotzdem die Light- und Laser-Show stattfindet. Aber das war nicht der Fall. Der Anblick der Skyline und des „Marina Bay Sands Hotel“ entschädigten aber für den Ausfall. So habe ich also leise Tschüss von Singapore gesagt und habe mich zur nächsten MRT-Station aufgemacht.

Nach einer ziemlich langen Suche nach einem öffentlichen Telefon wurde ich endlich im Theater an der Esplanade fündig. Ich musste nämlich noch für später meinen Airport-Shuttle bestellen. Leider sind die dort so unflexibel, dass ein Anruf am Morgen zu langfristig ist und man solle sich lieber bis max. 2 Stunden vorher melden. Nachdem dies auch geklärt war, konnte es mit meiner Rückfahrt zum Hotel losgehen.

Ein letztes Mal bin ich mit dem MRT gefahren und das letzte Stück zu Fuß. Im Hotel habe ich meine Gepäckstücke wieder in Empfang genommen und mich geduscht bevor es direkt mit dem Shuttle zum Flughafen ging. Dort habe ich mein großes Gepäck eingecheckt bevor ich mich über den kostenlosen Internetzugriff freuen konnte. Den Zugang habe ich dann dazu genutzt noch ein paar Emails und Blog-Kommentare zu lesen und die Urlaubsfotos von Christiana anzuschauen.
@Christiana: Tolle Fotos. Besonders die von Singapore und dem „Innenleben“ des „Marina Bay Sands Hotels“. ;-)

National Museum of Singapore

Church of the Good Shepherd

Masonic Hall

Fire Station

House of the Old Parliament

Parliament

Statue of Sir Stamford Raffles

Einer der vielen Elefanten der ElephantParade

Und noch einer ...

Merlion and Skyline

Singapore Sling im Raffles Hotel

Raffles Hotel by night

Skyline and Fullerton Hotel by night

Marina Bay Sands Hotel





Goodbye, Christchurch - Hello, Singapore

Freitag, 16.12.2011 – Christchurch – Singapore

Die letzten Stunden auf neuseeländischem Boden sind gezählt und heute heißt es wirklich Abschied von Neuseeland nehmen. Die letzten Wochen waren wirklich sehr ereignisreich und ich habe viel vom Land gesehen und tolle Menschen kennengelernt. Der Abschied macht mich ganz wehmütig und ich bin froh, wenn ich abgelenkt werde und nicht allzu sehr darüber nachdenken kann, was nun in den nächsten Wochen auf mich wartet.

Nachdem ich alle Sachen zusammengepackt hatte, hatte ich noch ein bisschen Zeit, bis ich mit dem Bus zum Flughafen fahren musste. Almuth habe ich deshalb auch nochmal kurz getroffen. Für sie geht es heute nach Australien – nach Melbourne – aber da ihr Flieger erst nachmittags gegen 16 Uhr geht, musste sie noch nicht los.

Das Hostel war eine ganz gute Wahl. Zu Fuß konnte man die meisten Punkte in der Stadt gut erreichen. Die Zimmer waren großzügig und sauber. Die Küche war auch ganz in Ordnung, nur je nachdem wie groß der Ansturm war, konnte man sie auch wegen Überfüllung schließen. Richtig gut war, dass es jeden Morgen kostenloses Frühstück gab. Wenn man nach 8 Uhr erst zum Frühstücken kam, gab es sogar frisch gebackenes Brot und ansonsten stand aber schon vor 7 Uhr Toast-Brot und Aufstrich parat. Das gab´s bisher nirgends. Der Außenbereich ist auch ganz schön und lädt zum draußen sitzen und essen ein. Die Weihnachts-Deko wurde auch hervorgekramt, aber laut Deborah ist sie im Vergleich zu anderen Nationen ziemlich „tacky“. ;-)

Das einzige nicht ganz so Dolle, war dass die Mädels an der Rezeption nicht immer ganz so hilfsbereit waren. Die Infos musste man ihnen schier aus der Nase ziehen und mit meinem versprochenen „Umzug“ vom oberen Bett des Etagenbettes ins untere, wurde auch nichts. Aber es gab schon schlimmeres, denn als mittlerweile erfahrene Reisende weiß ich ja wie ich an sämtliche Infos rankomme und über die Betten lohnt es sich nicht, sich aufzuregen. Eher schon über schnarchende Zimmernachbarn, die man selbst mit Oropax noch Schnarchen hört.

Mit dem Linien-Bus bin ich dann zum Flughafen von Christchurch gefahren und das ging recht flott, in nicht mal 20 Minuten waren wir dort. Leider konnte ich den kostenlosen Flughafenshuttle vom Hostel (!) nicht nutzen, denn die fahren nur dreimal am Tag und leider nicht für mich zur passenden Zeit.

Meinen ersten Flug für den heutigen Tag sollte mich von Christchurch nach Auckland bringen. Ich bin noch nie in so einem neuen Flieger gesessen wie heute mit Air New Zealand. Das war echt toll, man hat richtig gerochen, dass der Flieger brandneu ist und da sollte ja normalerweise nichts schief gehen. Air New Zealand hat neben neuen Fliegern auch das absolut witzigste Sicherheits-Video, welches ich bisher gesehen habe – da verliert man glatt jegliche Angst vorm Fliegen. ;-)

Meine Sitznachbarin kam aus Christchurch und war unterwegs zu ihrem Sohn und den Enkelkindern in Auckland. Wir haben uns eine ganze Weile ziemlich nett unterhalten und sie hat mir sogar erzählt, dass sie geschäftlich früher nach Deutschland gekommen ist und sogar den Schwarzwald und Düsseldorf kennt – so klein ist die Welt. Ihre Enkelin hat ihr eine SMS geschrieben, es sei sonnig und warm in Auckland. Als wir landeten hat es – mal wieder – geregnet. Ich werde diese Stadt wohl nicht mehr bei Sonnenschein erleben …

In Auckland musste ich mit einem Flughafenbus vom Domestic zum International Terminal fahren und dort für meinen Flug nach Brisbane und weiter nach Singapore einchecken. Da ich ziemlich lange aufs Gepäck warten musste und nicht gleich den richtigen Bus gefunden hatte, vergingen die vier Stunden am Flughafen in Auckland rasend schnell und schwupp-die-wupp saß ich schon wieder im nächsten Flieger.

Ich hatte beim Flug von Auckland nach Brisbane das Glück, dass ich im Mittelgang ganz alleine saß und keiner in den drei Sitzen neben mir war. Das fand ich ganz angenehm, denn somit konnte ich mich etwas ausbreiten und musste mich nicht mit unangenehmen Sitznachbarn abfinden. Ich habe mir auf dem Flug den Film „Crazy, Stupid, Love“ angeschaut und den Rest davon vor mich hingedöst.

Auf dem Monitor bei der Landung in Brisbane habe ich gesehen wie ein kleiner weißer Vogel in unsere Richtung geflogen kam. Der Arme hat das bestimmt nicht überlegt, denn mit unserem großen Vogel konnte er es schlecht aufnehmen. Da die Maschine nun gründlich auf „Vogelreste“ überprüft werden musste, blieb die Maschine erst mal am Boden und flog nicht wie geplant kurze Zeit später weiter nach Dubai.

Mir machte das ja nichts aus, denn ich musste eh in einen anderen Flieger in Richtung Singapur umsteigen. Da das Gate für den Flug nach Dubai aber direkt neben meinem Gate war, konnte ich mitbekommen wie lange sich der Abflug verzögerte. Ich musste sowieso 6 Stunden am Flughafen in Brisbane aushalten bis mein Weiterflug ging und das gleiche Schicksal ereilte auch die anderen, die nach Dubai wollten. Ziemlich ärgerlich, wenn man fast 6 Stunden Verspätung hat und dadurch mögliche Anschlussflüge oder –züge verpasst werden. Für die Verspätung gab es im Nachhinein Meilen für das Skywards-Konto. Ich habe auch welche bekommen, obwohl mich das ja gar nicht recht betroffen hatte.

Ich habe am Flughafen ein bisschen in den Souvenirläden gestöbert, die ich zwar schon vom Flug nach Fiji mit Sonja kannte, aber ein bisschen Füße vertreten, konnte nach dem langen Flug nicht schaden. Die längste Zeit hatte ich mich allerdings auf eine Ledercoach zum Schlafen hingelegt. Denn mein Tag war ja schon sehr lang und drei Stunden musste ich die Uhr wieder in Brisbane zurückstellen. Ich war ja schon leicht panisch, dass ich meinen Abflug verschlafe, aber das war nicht der Fall und um kurz vor 2 Uhr morgens konnte das Boarding für den Flug nach Singapore beginnen.



Samstag, 17.12.2011 – Singapore

Der Flieger nach Singapore war im Vergleich zum vorherigen ziemlich gut ausgebucht, so dass ich den Luxus von freien Plätzen neben mir nicht mehr hatte. Stattdessen saßen drei Ärzte aus Pakistan neben mir, die von einem Ärztekongress in Melbourne und Brisbane kamen. Der Herr direkt neben mir fand ich besonders anstrengend, denn er wollte sich die ganze Zeit unterhalten und stellte tausend Fragen. Sein Sitznachbar hatte dann leider keine so guten Manieren beim Essen, was ich ziemlich nervig fand. Aber auch ein Flug von Brisbane nach Singapore nimmt ein Ende und so war ich froh, dass ich dort den Herren Tschüss sagen konnte.

Am Flughafen bin ich dann lokale Zeit um halb neun Uhr morgens angekommen. Man mag gar nicht genau darüber nachdenken, wie viel Uhr jetzt in Neuseeland ist und wie viele Stunden ich schon unterwegs war. Mit dem Shuttle-Bus für gerade mal 9 Singapore Dollar ging es dann mit einigen Zwischenstopps direkt zu meinem Hotel „Hangout@Mt.Emily“.

Hier wird man mit asiatischer Gastfreundlichkeit gleich überschwänglich begrüßt. Da mein Zimmer leider noch nicht fertig ist, wurde mir angeboten mein Gepäck erst mal unterzustellen und ich konnte mich in einer der Etagenduschen frisch machen. Das beste Rezept gegen Jetlag ist für mich immer noch eine Dusche und dann so schnell wie möglich los und raus in die Sonne – wenn sie denn scheint – und los zur ersten Erkundungstour.

Im Hotel konnte ich ein günstiges Ticket für eine Stadtrundfahrt mit dem Bus ergattern. Da der Bus verschiedene Linien abfährt, war ich für die nächsten Stunden beschäftigt und brauchte mich nicht übermäßig anstrengen. Zum Start der Bustour musste ich von unserem kleinen Berg, dem Mt. Emily, herunter und stand praktisch schon mit einem Fuß in „Little India“. Von dort ging es mit dem Bus durch die kleinen Einkaufsstraßen und an verschiedenen Tempeln vorbei. Quer durch die Innenstadt fuhren wir an markanten Punkten wie dem „Raffles Hotel“, der Skyline, dem „Marina Bay Sands Hotel“ vorbei und quer durch „Chinatown“.

Da ich somit die erste Runde absolviert hatte, bin ich bei meinem Ausgangspunkt ausgestiegen und wollte in einen Bus einer anderen Linie umsteigen. Zuerst habe ich mir noch ein Sandwich zum Lunch gekauft und bin ein bisschen durch die Straßen gelaufen. Leider fuhr der Bus dann nicht so regelmäßig ab wie erhofft. Ich bin dann nochmal zurück zur anderen Haltestelle gelaufen und als ich gerade dort ankam, fuhr natürlich ein Bus zur richtigen Haltestelle. Den hatte ich somit verpasst und deshalb musste ich auf den nächsten warten. So saß ich also eine Stunde in „Little India“ an einer Bushaltestelle herum und beobachtete die Leute um mich herum.

Der Kontrast zu Neuseeland könnte nicht größer sein. Dort gibt es im ganzen Land über zwei Inseln verteilt gerade mal 4 Millionen Menschen und hier knubbeln sich so viele Menschen auf einem Fleck. Im Vergleich zu meinem ersten Südostasien-Trip nach Vietnam und den größeren Städten dort – Hanoi und Saigon – mutet Singapore ganz anders und ziemlich britisch an. Die Straßen sind penibel sauber und alles hat seine Ordnung. Es gibt keinen chaotischen Straßenverkehr und wehe wenn man bei Rot über die Ampel geht, da wird man gleich zurückgepfiffen. Selbst trinken und essen in der U-Bahn kann bestraft werden.


Mit dem nächsten Bus ging es dann nochmal in einer richtig schönen Schleife durch den neuen Hotel-, Museums- und Shopping-Distrikt „Marina Bay Sands“. Die Shopping-Mall ist echt gigantisch und in dem Kunst-Museum dort gibt es momentan eine Ausstellung zur „Titantic“. Die gleiche Ausstellung war letztes Jahr in Dublin, aber ich hatte damals keine Zeit reinzugehen. Vielleicht schaffe ich das ja in Singapore.

Ich hatte mir sowieso vorgenommen hier nochmal herzukommen, denn ich wollte mir unbedingt das neue mega Hotel von Singapore, das „Marina Bay Sands Hotel,“ anschauen und vor allem hoch auf das Skydeck. Das Hotel besteht aus drei Türmen und oben drauf liegt eine Art Schiff. Das muss man gesehen haben und man muss vor allem nach oben. Leider bietet sich den Touristen nicht die Möglichkeit in dem coolen Swimmingpool on top zu schwimmen oder durch den Palmengarten zu gehen, aber die Aussicht ist es trotzdem wert 20 Dollar zu bezahlen. Die Aussicht mit dem „Singapore Flyer“, dem größten Riesenrad der Welt, direkt nebenan kostet bestimmt auch nicht gerade weniger und man ist weniger hoch oben.

Ich bin stattdessen mit dem Bus erst nochmal ein bisschen weiter durch die Stadt gefahren. Leider hat es dann zu regnen angefangen und ich habe vom Oberdeck lieber ins trockene Unterdeck des Busses gewechselt. In der Haupteinkaufsstraße, der Orchard Road, bin ich dann wieder ausgestiegen. Diese Einkaufsstraße ist echt der Hammer: ein riesiges Shopping-Centre steht neben dem nächsten und es scheint eine Art Hobby der Singaporean people zu sein, dort durch die heiligen Hallen der Shoppingtempel zu flanieren und kräftig einzukaufen.

Leider ist bei mir im Geldbeutel nicht mehr allzu viel übrig, so dass ich mich schwer zurückhalten musste, den vielen Versuchungen zu widerstehen. Für einen Kaffee bei Starbucks ist aber noch etwas übrig.  Von dort bin ich durch den „Fort Canning Park“ zum „Clarke Quay“ gelaufen. Da es aber nicht aufhören wollte zur regnen, bin ich doch noch auf einen Abstecher in eine weitere Shopping-Mall, dem „Central“ gegangen. Leider gab es dort keine so schönen Läden wie auf der Orchard Road, so dass mein Besuch recht kurz ausfiel.

Glücklicherweise hörte es nun auch wieder auf zu regnen und ich konnte meinen Spaziergang fortsetzen. Entlang des „Singapore Rivers“ bin ich dann in Richtung „Fullerton Hotel“ und „Merlion“ gelaufen. Der Merlion ist sozusagen das Wahzeichen der Stadt. Die Stadt heißt übersetzt nämlich, Stadt des Löwen und deshalb gibt es natürlich auch einen Löwen als Erkennungsmerkmal. Der wasserspukende Löwe hat einen ganz tollen Standpunkt an der Marina Bay und man hat eine tolle Sicht auf „Marina Bay Sands“ und im Hintergrund des Löwen: auf die Skyline des CBD´s.

Von hier bin ich dann einmal rund um das Hafenbecken marschiert und durchs „Marina Bay Sands“-Shopping-Centre gegangen. Da es schon spät am Nachmittag war, lohnte sich auch direkt beim Skydeck vorbeizugehen und somit die City bei Tageslicht und nachts zu betrachten. Beim Bezahlen meines Tickets konnte ich sogar noch 10 Dollar sparen, denn ich wollte ja auch noch die Titanic-Ausstellung anschauen und dafür gab es ein günstiges Kombi-Ticket – wie praktisch.


Die Aussicht von oben ist wirklich atemberaubend. Singapore ist echt eine riesige Stadt und von oben sieht es gleich nochmal ganz anders aus als drunten in den Straßen. Leider gibt es nur in der Bar des Restaurants Cocktails zum Trinken. Ich hatte mich ja schon auf einen Cocktail auf dem Skydeck gefreut, aber dafür musste man sich anmelden und auch noch einen bestimmten Dress Code erfüllen, denn ich vermutlich in meinen Shorts nicht erfüllt hätte. ;-)

Egal, bei Bitter Lemon schmeckt mit die Aussicht auch ganz gut und ich habe gewartet bis es dunkel wurde und überall die Lichter der Stadt angingen. Das war sah noch schöner aus als bei Tageslicht. Gut, dass die neue Kamera auch so schöne Nachtaufnahmen hinbekommt und ich so viele Fotos machen konnte wie ich wollte.


Da der Weg zurück bestimmt zu Fuß über eine halbe Stunde ging und ich schon recht müde war, habe ich mir eine Fahrt mit dem Taxi gegönnt. Das war auch gar nicht so teuer und dank Singapore Dollar erschwinglich. Zurück im Hotel habe ich mich zuerst in meinem Zimmer eingerichtet. Zum Abschluss meiner Reise habe ich mir dort anstatt eines Vierer-Zimmers ein Einzelzimmer gegönnt. Überhaupt mutet das Gebäude eher wie ein Hotel an als ein Hostel. Die Zimmer sind wirklich schön eingerichtet und es gibt überall schöne freundliche, helle Farben. Frühstück gibt es morgens auch in dem Restaurant inklusive und Internet umsonst so viel man möchte. Ich habe auch ein eigenes Bad, so dass ich mich dort ausbreiten kann. Auf dem kleinen Berg liegt das Hotel sehr ruhig, so  dass wir vom Verkehrslärm der Stadt nicht viel mitbekommen, aber trotzdem ist es auch nicht allzu weit zu Fuß in die Innenstadt. Ein Traum!

Hangout@Mt.Emily

Tempel in Little India

Raffles Hotel

Skyline

Chinatown

Art in the city

Da herrscht Zucht und Ordnung im Straßenverkehr

Singapore Flyer





Singapore Flyer und Marina Bay Sands Hotel

Tempel in Little India

interessantes Gebäude

Clarke Quay

Am Singapore River

Merlion and Skyline

Marina Bay Sands Hotel

Elefant von der ElephantParade

Marina Bay Sands Hotel mit Weihnachtsdeko

Elefant der ElephantParade



Blick vom Marina Bay SandsHotel auf die Skyline

Blick auf Garden City

Blick auf die Skyline

Singapore by night

Singapore by night

Singapore by night

Singapore by night

Aussicht von der Hotel-Terasse




Sonntag, 18.12.2011 – Singapore

Die Nacht war sehr erholsam und ich habe wunderbar in meinem schönen kuscheligen Bett geschlafen. Für heute steht nochmal ein Stadtrundgang auf dem Plan. Eigentlich wollte ich mit dem MRT, der U-Bahn, von der nächstgelegenen Haltestelle zum Shopping-Paradies Orchard Road fahren. Allerdings werden im Moment Züge verschiedener Linien überprüft und auf meiner Linie fuhr bis gestern überhaupt kein Zug. Angeblich sollten heute wieder Züge fahren, aber um die Uhrzeit zu der ich fahren wollte, noch nicht. So musste ich mit dem kostenlosen Shuttle-Bus fahren.

Ich bin dann durch ein paar Shopping-Centres gegangen und habe mir die riesigen Schaufenster der Nobel-Shops angeschaut. Unglaublich wie viel Geld man hier ausgeben kann. Mein Ziel für den heutigen Vormittag war aber Südostasiens größter Buchladen „Kinokuniya“. Ganz so gigantisch groß wie von mir angenommen, war der Laden zwar nicht, aber es gab ganz interessante Abteilungen wie z.B. eine wahnsinns große Abteilung für Comics. ;-)

Von hier wollte ich eigentlich mit dem MRT direkt zu „Marina Bay Sands“ fahren, denn nun sollten ja eigentlich alle Züge wieder fahren. Aber leider war dies nicht der Fall. Blöd war, dass mir das die Dame am Ticketschalter gar nicht mitgeteilt hatte und ich mit etlichen anderen Fahrgästen ewig in der U-Bahn-Station rumstand und auf unseren Zug gewartet habe. Irgendwann kam dann eine Durchsage, dass sich die Abfahrt weiterhin verzögert und ich bin daraufhin wieder zurück zum Ticketschalter. Denn mit der roten Linie, die nicht fuhr, musste ich nur zwei Stationen fahren und dann umsteigen. Vielleicht ist es schneller, wenn ich die Strecke einfach zum Umsteigebahnhof laufe.

Netterweise wurde mir mein Ticket zurückerstattet und mir mitgeteilt, dass ich mit einem Shuttle-Bus zurück zur anderen Station fahren könnte. Leider konnte ich diesen Shuttle-Bus nicht finden. Nachdem ich mehrere Busfahrer gefragt hatte und mich keiner kostenlos transportieren wollte, bin ich dann leicht schlechtgelaunt zur anderen Station marschiert.

Da es das letzte Wochenende vor Weihnachten und Sonntagmittag war, war die Stadt richtig voll und die Leute tummelten sich auf den Straßen. Ich war froh als ich die MRT-Station erreicht hatte und mit dem anderen Zug zu meinem nächsten Ziel fahren konnte. Dort waren längst nicht so viele Leute unterwegs wie beim Einkaufen. ;-)

Im Kunst-Museum in „Marina Bay Sands“ habe ich mir dann die Titanic-Ausstellung angeschaut. Das war ganz schön beeindruckend. Man fühlte sich teilweise wie in einem richtigen Schiff. Es wurde z.B. die riesige Holztreppe zum Speisesaal nachgebaut und man ging einmal einen Gang entlang, der aussah wie auf dem Schiff. Interessant war z. B. auch der „Aufenthalt auf dem Promenadendeck“ und dass man einen richtigen Eisberg anfassen konnte.

Ausgestellt wurden ganz viele Fundstücke, die man in der gesunkenen Titanic aufgefunden hat. Man konnte auf vielen Tafeln Geschichten zu den Passagieren und der Crew lesen und sich so in die Tragik des Schiffsuntergangs hineinfühlen. Die Ausstellung war wirklich sehr gut gemacht und man kam am Ende ziemlich nachdenklich wieder heraus. Beeindruckend fand ich z.B., dass nach dem Schiffsunglück verschiedene Vorsichtsmaßnahmen auf sämtlichen Schiffen getroffen werden musste, die durch eine Eisbergregion fahren sollten. Seitdem Titanic-Unglück gab es keinen Schiffsuntergang mehr aufgrund eines Eisbergs.

Um mich wieder auf etwas fröhlichere Gedanken zu bringen, bin ich noch ein bisschen durch die Shopping-Mall gelaufen und habe dort in einem Food Court richtig lecker zu Mittag/Abend gegessen. Von dort ging´s mal wieder im Regen zurück entlang der Esplanade in Richtung Innenstadt und Hotel.

Ich hatte für heute Abend einen Shuttle-Service zur „Night Safari“ gebucht. Leider wurde mir von der Rezeption mitgeteilt, dass sich ein Besuch bei strömenden Regen nicht empfiehlt und die anderen Gäste, die auch mitwollten alle abgesagt hätten. So habe ich also auch mein Abendprogramm für heute gecancelt und habe mich stattdessen lieber auf mein gemütliches Hotelzimmer zurückgezogen.

Als Alternative wurde mir vom Hotel empfohlen im „Raffles Hotel“ einen Singapore Sling Cocktail zu trinken oder aber mir die Weihnachtsbeleuchtung auf der Orchard Road anzuschauen. Leider wurde das Wetter auch eine Stunde später nicht besser und so verging mir leider die Lust nochmal rauszugehen. Ich habe den Abend dafür genutzt mein Reisetagebuch auf Vordermann zu bringen und habe die letzten Berichte zu Neuseeland geschrieben und im Blog hochgeladen. Dabei habe ich einen neuseeländischen Musiksender per Online-Stream gehört, den ich auf meiner Fahrt mit dem Mietwagen immer gehört habe. Da man hier im Hotel ja unbegrenzten Internetzugang hat und der auch noch verdammt schnell ist, kann man sich diesen Luxus ja mal wieder gönnen. ;-)

Weihnachtsstimmung

Ion Orchard Shopping Mall

Elefanten der ElephantParade

Skyline

Singapore Flyer

Sonntag, 18. Dezember 2011

Haere ra, Aotearoa - Goodbye New Zealand


Der Abschied von Neuseeland fällt mir wirklich sehr schwer. Neuseeland ist ein unglaublich schönes Land mit so unterschiedlichen Landstrichen und so netten Menschen. Ich habe auf meiner Reise über die beiden Inseln so viele tolle Menschen kennengelernt und so aufregende Sachen erlebt, dass ich keine Sekunde davon missen möchte.

Obwohl ich sechs Wochen Zeit hatte das Land zu bereisen, hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass dies viel zu kurz sein wird. Das Gefühl trug nicht, denn es gibt noch so unglaublich viele spannende Orte zu entdecken und selbst in so vielen Wochen kann man davon nur einen Bruchteil sehen.

Ich hoffe, dass ich eines Tage zurückkommen kann, um dann noch mehr beeindruckendes von Neuseeland zu erleben.

Haere ra, Aotearoa - Goodbye New Zealand

Whale Watching in Kaikoura - TranzAlpine Train

Mittwoch, 14.12.2011 – Whale Watching in Kaikoura

Brian unser Guide hat mich heute Morgen um kurz vor 8 Uhr zur Whale Watching Tour abgeholt. Zusammen mit einem Paar aus Indien und einem Herrn aus Japan ging es in knapp 2 Stunden nach Kaikoura nördlich von Christchurch.

Auf der Fahrt dorthin fuhren wir durch die flachen Plains von North Canterbury, aber davon haben die meisten von uns nicht viel mitgekommen, denn wir haben die erste Stunde verschlafen. Erst zum Morning Tea in Cheviot wurden wir wieder fit. Von dort ging es nicht mehr lange und man fuhr die nächsten Kilometer direkt am Meer entlang. Unterwegs haben wir auch einen Stopp einlegt, um eine Seelöwenkolonie anzuschauen.

Leider spielte heute das Wetter nicht allzu sehr mit und es war ziemlich bewölkt und sah schwer nach Regenschauer aus. Brian war aber trotzdem zuversichtlich was unsere heutige Bootsfahrt anbetraf. Vom Seelöwen-Spotting-Point war es nicht mehr weit bis Kaikoura und zu unserem Check-in für die Bootsfahrt.

Nach einer kurzen Sicherheits-Instruktion ging es auch schon mit einem kleinen Bus zum Hafen und rauf aufs speziell konzipierte Boot. Wir sollten ca. 2 Stunden auf dem Boot bleiben und wenn wir keinen Wal sehen können, sogar 80 % des Ticketpreises wieder zurückbekommen. Jeder hoffte natürlich das Beste und da die See heute sehr unruhig war, besonders, dass sich die aufregende Fahrt lohnte.

Unser Kapitän hat sehr schnell Signale ausgemacht, wo wir einen Wal eventuell antreffen könnte, aber leider verlief der Versuch zweimal ins Leere und ich zweifelte schon ernsthaft daran, dass wir einen Wal heute noch zu Gesicht bekommen würden. Das Schiff schaukelte wirklich sehr bedenklich auf den Wellen und einigen Gästen war nicht ganz so wohl und ich war froh, dass ich damit nicht so viele Probleme hatte. Herausfordern wollte ich mein Schicksal dennoch nicht und deshalb habe ich meistens auf den Horizont geschaut als auf die Videos, die uns vorgespielt wurden.

Dann endlich kam die nächste Chance einen Wal zu sehen und tatsächlich konnten wir ihn nun sehen. Manu, hieß der Gute, wie uns anschließend versichert wurde und wir konnten ihn beim Luftholen beobachten bevor er den Abgang zum nächsten Tauchgang machte und wohl für die nächste Stunde verschwunden bleiben würde.

Manu gehört wie die anderen männlichen Wale dieser Bucht zu den Sperm Whales und sie bleiben die ganze Zeit in der Region. Die Weibchen dagegen machen die großen Wanderungen und sie sind zurzeit nicht zu sehen. Da die Wale für knapp eine Stunde abtauchen, ist es nun unsinnig darauf zu warten, dass Manu wieder auftaucht und deshalb ging es mit dem Boot direkt zum Felsen mit der Seelöwen-Kolonie ein bisschen südlich von Kaikoura.

Auf dem Weg dorthin konnten wir noch Dusky Dolphins beobachten. Die Delphine hatten richtig Spaß neben unserem Boot zu schwimmen und machten richtig tolle Sprünge. Hier in der Region gibt es große Delphin-Schulen und so konnten wir richtig viele Delphine sehen, aber nicht alle kamen nah ans Boot ran.

An die Seelöwen kamen wir auch ganz nah ran. Die meisten von denen lagen zum Ausruhen auf dem Felsen und einige spielten auch im Wasser. Einen davon konnte man auch dabei zuschauen wie er eben seinen Lunch verspeiste.

Von hier ging es dann auch schon wieder zurück, denn die zwei Stunden sind schon wieder vorbei. Einige waren darüber nicht wirklich traurig. Brian holte uns mit seinem Mini-Bus direkt am Hafen ab und so ging es für uns gleich zum Lunch-Stopp nach Kaikoura. Unser Boot war das letzte, welches heute raus fuhr. Die Wetterbedingungen sollten sich nachmittags noch verschlechtern und es wurde „gale wind“ angekündigt. Somit hatten wir Glück, dass das Boot fuhr und wir auch noch einen Wal gesehen haben.

Trotzdem war ich nach dem Fahrt etwas enttäuscht von der Tour, denn ich hatte mir davon viel mehr versprochen. Nachdem ich in Australien aus der Ferne auf Fraser Island Wale vorbeischwimmen habe sehen, hatte ich gehofft hier im Whale Watching Mekka von Kaikoura mehr als nur einen Wal zu bestaunen. Wahrscheinlich ist es besser an einem der Orte Whale Watching zu betreiben, wo die Wale bei ihrer Wanderung vorbeischwimmen. Dann kann man wahrscheinlich mehrere auf einmal sehen, dafür sind die Chancen dann aber nicht so garantiert wie bei den „Jungs“ in Kaikoura. Außerdem habe ich heute gelernt, dass Sperm Whales im Gegensatz zu anderen Walarten keine Sprünge machen und somit sollte man sich vielleicht auch noch vorher erkunden, was für eine Art von Wal man zu Gesicht bekommt.

Für den Lunch hatte ich mir ein Sandwich mitgebracht, so konnte ich die Zeit nutzen, ein bisschen durch die Läden von Kaikoura zu schlendern und in der Tat gab es dort den einen oder anderen Shop mit schönen Souvenirs und Killefit zu bestaunen.

Auf dem Rückweg machte Brian mit uns noch einen Stopp bei dem Weingut „Waipara Springs“ im Waipara Valley. Dort werden hauptamtlich Weißweine verkauft und wir durften einige probieren. Ich habe mir vom Riesling von 2006 auch eine Flasche für die letzten zwei Abende in Christchurch gekauft. Auf dem Parkplatz hab ich dann noch ein Auto stehen sehen mit einem Aufkleber von Triberg im Schwarzwald. Ich glaube dieses alte Auto wurde hierher exportiert. So klein ist die Welt. ;-)


Zurück in Christchurch war dann auch schon wieder Zeit fürs Abendessen und einem Plausch mit Deborah von der gestrigen Tour. Sie saß auch im Aufenthaltsraum als ich dort war und so haben wir uns länger unterhalten und sie hat mir von ihren bisherigen Reisen erzählt.

Robbe

... und noch eine

Die Küste um Kaikoura


Mein bester Schuss

So hätte das Foto auch aussehen können






Dusky Dolphins

Robben auf dem Felsen




Donnerstag, 15.12.2011 – Fahrt mit dem TransAlpine Train nach Greymouth und zurück nach Christchurch

Für meinen letzten Tag in Neuseeland habe ich mir einen Zugticket für den Tranzalpine von Christchurch nach Greymouth und zurück gebucht. Die Fahrt war wirklich sehr beeindruckend, aber da ich zuvor schon die Südalpen mit den Gletschern gesehen hatte, war dies nicht mehr ganz so spektakulär, denn die Berge hier sind nicht so hoch wie dort.

Der Zug fährt in knapp 4,5 Stunden von der Ostküste der Südinsel zur Westküste und nach einer Stunde Aufenthalt in Greymouth geht es dann auch schon wieder zurück. Die Zugfahrt war für mich ein absolutes Muss, da ich schon so viel davon gehört hatte.

Mit einem kostenlosen Shuttle-Service wurden die Fahrgäste morgens bei ihren Unterkünften abgeholt, so dass der Weg zum Bahnhof sehr einfach war. Dafür musste man nur sehr früh aufstehen, denn der Zug sollte um 8.15 Uhr losfahren und man sollte mindestens 20 Minuten davor dort sein.

Von meinem Hostel fuhr noch eine Frau aus Irland mit. Sie wohnte in einem Apartment um die Ecke und wollte heute auch an die Westküste und zurück fahren.

Meinen Platz am Fenster hatte ich im letzten Abteil des Wagens. Nachdem die ersten Kilometer hinter uns gebracht waren und wir langsam in Richtung Berge fuhren, wollte ich Fotos machen, aber leider reflektierte die Scheibe so extrem, dass das wenig Sinn machte. So habe ich mich mit Regenjacke bewaffnet zum anderen Ende des Zuges zum „open-air viewing carriage“ aufgemacht. Dort war es ganz schön „zugig“ und jede Menge Personen drängelten sich dort, um von den Schluchten, die gleich kommen sollten, tolle Fotos zu schießen. Die nächste halbe Stunde war die spektakulärste, da es über verschiedene Brücken den Berg hochging und das natürlich viele gute Fotos gibt.

Von dort fuhren wir über ein Hochplateau immer weiter in Richtung Arthur´s Pass. Dort gibt es einen Mini-Ort und jede Menge Wanderwege, um den National Park zu erkunden. Man hätte dies auch als Day Trip machen können: einmal hoch zum Pass und dort ein paar Stunden wandern, bevor der Zug einem wieder abholt. Ich hatte mir aber überlegt, dass es bestimmt schöner ist, die ganze Strecke mitzufahren und außerdem ist der Arthur´s Pass auch nicht gerade für allzu viele Sonnenstunden bekannt und so war es auch heute wieder. Kaum aus dem Zug ausgestiegen, fing es zu regnen an.

Die Berge hier oben sind wirklich sehr schön und man kann sich die Fahrt auch sehr gut im Frühling vorstellen, wenn die Berggipfel noch mit Schnee bedeckt sind. Von Arthur´s Pass ging es dann durch einen langen Tunnel, weshalb man wieder zurück ins normale Abteil sollte. Dies war auch besser, denn auf dem Weg runter nach Greymouth hörte es fast nicht mehr auf zu regnen.

Gut, dass der Wettergott doch noch ein Einsehen hatte und als wir in Greymouth ausstiegen, hörte es zu regnen auf. In einer Stunde kann man natürlich nicht allzu viel machen, aber da ich ja schon mal ein paar Stunden in Greymouth war, wusste ich, dass das auch nicht allzu schlimm ist. Ich habe mir ein Lokal für meine Mittagspause ausgesucht und dann die Stunde mit meinem Lunch und Zeitung lesen verbracht.

In Nelson und im Abel Tasman National Park gab es die letzten Tage schlimme Regenfälle, so dass dort gestern der Notstand ausgerufen wurde. Die Fotos in der Zeitung sehen wirklich schlimm aus und ich kann mir das nur schwer vorstellen, denn als ich dort war, herrschte eitel Sonnenschein. Wirklich sehr schade, dass ausgerechnet das schöne Nelson und der National Park so schwer beschädigt wurde.

Ein Schwarzwälder kam dann auch noch zu zweifelhaften Ruf in der Lokalzeitung. Er hatte mit einem kanadischen Freund einen Spaziergang entlang des Flusses unternommen und musste dann als ein Damm brach sich mit seinem Kumpel auf einem Baum retten und auf die DLRG auf Rettung warten. Dass der Spaziergang keine gute Idee war und erstrecht nicht der Abstecher in den Fluss, hätte ihm eigentlich vorher bewusst sein müssen und deshalb waren die Helfer und auch der Autor des Artikels entsprechend aufgebracht. Also falls jemand einen S. Schmidt aus dem Schwarzwald kennt, der gerade in Neuseeland ist, dann wisst ihr Bescheid …

Von Greymouth ging es dann wieder die ganze Strecke zurück. Der Zug war auf der Rückfahrt voller als auf der Hinfahrt, aber mein Platz am Fenster war mir wieder sicher. Einen Teil der Fahrt habe ich dann auch wieder auf dem „open-air viewing carriage“ verbracht.

In Christchurch angekommen, konnte man gegen Gebühr wieder mit dem Shuttle-Service zurückfahren. Da das heute Morgen so bequem war und es nicht allzu teuer war, bin ich damit wieder zurück gefahren. Die Frau, die ich heute Morgen getroffen hatte, war auch wieder mit im Bus und so haben wir uns auf der Fahrt unterhalten und sie hat mir von ihrem Sohn erzählt, der in Christchurch für die nächsten Jahre im Hospital arbeitet.

Im Hostel habe ich dann zwei Deutsche getroffen, mit denen ich den halben Abend verbracht habe. Nikolaus aus der Oberpfalz und Almuth aus dem Kinzigtal. Jawohl, die zweite Person, die ich in Neuseeland treffe, die nur einen Steinwurf von meiner Heimat entfernt herkommt. Ich habe mir gleich gedacht, als sie angefangen hatte zu reden, dass sie bestimmt auch aus dem Badischen kommt, aber wo genau war mir nicht ganz klar.

Mittlerweile arbeitet sie allerdings als Lehrerin in Karlsruhe. Almuth hat ein Jahr freigenommen und reist nun durch die Welt. Zuerst war sie in Kanada, den USA und Fiji bevor sie nach Neuseeland gekommen ist. Sie war vor 9 Jahren schon mal für ein paar Wochen hier und hat erzählt, dass sich seitdem ziemlich viel verändert hat und sehr viel mehr Touristen aus Übersee hier sind. Die nächsten Stationen für sie sind dann ab morgen Australien und danach Asien.

Für mich war der heutige Tag ziemlich traurig, da es mein letzter Tag in Neuseeland war, und deshalb war es schön, dass ich die letzten Stunden nette Gesellschaft hatte mit denen ich Geschichten zu Neuseeland und Australien mit Wein und Schokolade teilen konnte.

Waimakariri River

Impressionen

 


 

 

Ein paar Häuser von Cass, einem kleinen Bergdorf

Auf dem Weg entlang des Flusstales gab es viele lila Lupinen zu bestaunen

Am höchsten Bahnhof der Reise

Unser Zug

Canterbury Plains