Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Dienstag, 8. November 2011

Über den Dächern von Whangarei und in downtown

Samstag, 05.11.2011 – Whangarei

Nachdem ich heute Morgen schön ausgeschlafen und in aller Seelenruhe gefrühstückt hatte, bin ich zu meinem zweiten Walk in Whangarei gestartet. Leider musste ich zu Beginn die gleiche Strecke wie gestern entlang der Straße zurücklegen. Das war nicht so schön, denn teilweise düsen die Autos an einem mit richtig hoher Geschwindigkeit vorbei und es ist nicht immer ein Grünstreifen neben der Straße um ins Gebüsch zu springen. Nachdem ich am Parkplatz zum Eingang in den Kauri-Park vorbeigegangen bin, hab ich etwas die Orientierung verloren. Glücklicherweise ist irgendwann an der Straße doch noch das richtige Schild zum Abzweig Richtung „Muir Parka“ aufgetaucht.

Von dort an ging es richtig schön gemütlich über Waldwege an einem kleinen Fluss entlang. Unterwegs hab ich ein paar Jogger und eine Familie mit großem schwarzem Hund, der gleich an mir hochspringen wollte, angetroffen. Der Aufstieg zu meinem heutigen Ziel, dem Mount Parihaka, war recht steil und ich musste zwischendurch ein paar Verschnaufpausen einlegen. Oben angekommen hat man einen tollen Blick über Whangarei, den Hafen, die Berge, den Fluss und kann in der Ferne sogar das Meer sehen.

Abgesehen von mir war auf dem Berg auch noch eine Amerikanerin, Anne. Anne hat mir erzählt, dass sie ein Visa beantragt hat und demnächst von Long Island/New York nach Neuseeland übersiedelt. Da sie schon viermal zuvor in Neuseeland war und schon ganz viel davon gesehen hat, hat sie mir einiges über meine nächsten Ziele erzählen können. Sie war ganz begeistert von der Gastfreundschaft ihrer - hoffentlich bald – neuen Heimat.

Unsere Wege haben sich dann getrennt, da sie zur Stadt runterlaufen wollte und ich wieder zurück zur Little Earth Lodge. Der Weg dahin war nachdem es erst mal schön bergab ging, danach ziemlich steil die Straße hoch. Ich war froh als ich wieder bei meiner Unterkunft ankam.

Dort hab ich dann ein bisschen an meinem Reisetagebuch gearbeitet und meine Ausgabenliste aktualisiert. Der späte Nachmittag war somit richtig entspannt und ohne Stress, dass man gleich wieder irgendwo hin muss. Im Anschluss bin ich zur Küche und hab mit der Vorbereitung meines Dinners angefangen. Bex und Gordon, das Paar aus England, mit denen ich zusammen gestern den Film geschaut hatte, waren war wieder in der Küche und wir haben uns über die Erlebnisse unseres Tages ausgetauscht.

Nachdem wir drei unser Dinner beendet hatten, haben wir noch zusammen „Scrabble“ gespielt. Leider habe ich bei dem Spiel immer verloren. Die beiden waren definitiv im Vorteil, denn mit den wenigen Buchstaben, die man als Spieler zur Verfügung hat, in Deutsch gute Wörter zu überlegen, ist schon schwierig genug und dann auch noch auf Englisch. Bei der zweiten Runde habe ich aber immerhin nicht mehr ganz so haushoch verloren wie zuvor. ;-)

Heute Abend hatte ich nicht mehr den Luxus eines Einzelzimmers, sondern Sandra aus Deutschland (nein, nicht meine vorherige Reisepartnerin ;-) ) hat mit mir das Zimmer geteilt. Sie möchte 5 Monate in Neuseeland bleiben und ist momentan auf Jobsuche, um sich das Ganze zu finanzieren. Eventuell kann ich mit ihr zusammen morgen die Abbey Caves, die hier ganz in der Nähe sind, anschauen. Das kommt aber ganz darauf an wie das mit ihrer Abholung klappt. Ein Freund wollte sie eventuell morgen oder am Tag danach abholen und je nachdem wie viel Zeit sie hat, können wir das zusammen machen.

Memorial

Ausblick auf den Hafen und den Fluss

Whangarei







Sonntag, 06.11.2011 – Whangarei

Sandra ist heute Morgen früh aufgestanden, denn sie wollte vormittags zu den Whangarei Falls laufen und danach – je nachdem – noch zu den Abbey Caves gehen. Da ich heute nicht so früh aufstehen und auch nicht nochmal zu den Wasserfällen laufen wollte, hatte ich mich schon von der Vorstellung verabschiedet, dass wir zusammen zu den Höhlen gehen können.

Ich hatte mir für heute vorgenommen Whangarei anzuschauen und dort ein bisschen zu bummeln. Zu Fuß war ich dann über eine Stunde unterwegs bis ich im Zentrum ankam. Glücklicherweise gibt es weiter unten auch einen Gehweg, so dass ich nicht die ganze Strecke an der Straße entlang laufen musste.

In Whangarei gibt es ganz viele Liegeplätze für Boote. Die Stadt ist bekannt als „Auffangstation“ für Boote, die sonst um die pazifischen Inseln cruisen und der Hurrikan-Saison entgehen wollen. Deshalb gibt es auch einige Schiffs-Werfte rund um den Fluss. Am „Innenhafen“ von Whangarei, dem Town Basin, kann man wunderbar entlangschlendern und die Boote anschauen. Dort gibt es auch Galerien, Souvenir-Shops und Lokale. Ich hab mir dort in einen Café einen Mittagssnack gegönnt bevor ich weiter durch die Innenstadt gelaufen bin.

Einige Shops haben auch sonntags auf, so dass ich mir eine Zeitschrift kaufen konnte und später noch ein paar Sachen aus dem Outdoor-Laden. Neuseeland ist definitiv kälter als Australien und ich wollte mir auf jeden Fall noch ein langärmliges Funktionsshirt für meine Wanderungen holen. Aus dem Plan eines zu holen, wurden dann zwei. Des Weiteren landeten ein Alu-Mini-Knirps und ein neues Kofferschloss  in meinem Einkaufskörbchen. Da ich seid Adelaide bei „Kathmandu“ eine Mitgliedskarte habe, bekomme ich die Sachen dort günstiger und im Monat Oktober und November gibt es eine Aktion, bei dem auf den Preis 42 % Ermäßigung bekommt. Das musste ich einfach ausnutzen. Außerdem werde ich mit den Kathandu-Sachen so schnell als Deutscher enttarnt, im Vergleich zu wenn ich meine Bluse und meinen Fleece-Jacke von Jack Wolfskin trage. ;-)

In der Innenstadt gibt es auch noch eine kleine Sammlung an tropischen Pflanzen. Leider war das Areal nicht mal annähernd so groß wie angenommen und auch lange nicht so spannend. Nach gefühlten 5 Minuten war ich wieder draußen.

Nachdem ich mir dann noch ein Eis bei der lokalen Eisdiele gegönnt hatte, habe ich mich von meinen Gastgebern gegen Gebühr abholen lassen. Leider gibt es ohne eigenes Transportmittel nur die Option wieder über eine Stunde zurückzulaufen, ein Taxi zu nehmen oder die halb so teure Variante des Abholens zu wählen. Da ich vorher noch im Supermarkt Milch und ein paar andere Kleinigkeiten besorgt hatte, war es mir wert 12 Dollar auszugeben.

Zurück in der Little Earth Lodge bin ich dann alleine Richtung Abbey Caves losmarschiert. Sandra war schon voraus und vielleicht treffe ich sie ja noch. Getroffen habe ich sie auch, aber sie war schon wieder auf dem Rückweg. Sie war in einer der drei Höhlen drin, aber meinte, dass sie sich alleine nicht so recht reingetraut hätte. Da der Rundweg an sich aber auch schon sehr schön sein sollte, bin ich frohen Mutes weiter.

Auf dem Weg zu den Höhlen läuft man durch den „Stone Forest“. Das sind ziemlich große Steine, die überall im Wald und auf den Wiesen verstreut liegen. Teilweise sah es so aus wie bei „Herr der Ringe“. Die Eingänge der Höhlen habe ich mir auch angeschaut, aber mir war das echt zu heikel, den man musste erst über etliche Felsenbrocken dorthin absteigen und in allen Höhlen ist auch noch Wasser drin, so dass man erst mal kniehoch im Wasser steht. Da war mir die Gefahr, dass ich auf dem Weg in die Höhle abrutsche viel zu hoch. So bin ich lieber weiter den Rundweg entlang geschlendert. Unterwegs hab ich noch einen weiteren Gast aus der Lodge getroffen, aber er ist auch nicht in die Höhlen reingegangen.

Zurück angekommen musste ich feststellen, dass Sandra heute Abend uns doch noch verlassen und von einem Freund abgeholt wird und dass anstatt ihr zwei deutsche Jungs bei mir im Zimmer schlafen. Schade, ich hatte schon die leise Hoffnung, dass ich wieder alleine in meinem Zimmer schlafen kann. Aber nein, heute ist die Lodge bis auf ein Bett komplett ausgebucht.

Im Anschluss hab ich mir mein Abendessen zubereitet und mich mit den Gastgebern und Sandra unterhalten. Denn ihre Abholung verspätete sich extrem. Bex und Gordon kamen gegen später auch noch in die Küche, aber da sie ihre Sachen zusammen packen wollten, war heute Abend weder Film- noch Spieleabend angesagt. Ich habe stattdessen an meinem Reisetagebuch weitergeschrieben, denn den Koffer werde ich erst morgen packen. Ich habe mehr oder weniger den ganzen Vormittag dafür Zeit, denn mein Bus fährt erst um 13 Uhr ab und ich werde den Vormittag gemütlich in der Lodge verbringen und nirgends wo mehr hingehen.


Stone Forest

Eingang zu einer Höhle

Stone Forest

Little Earth Lodge

2 Kommentare:

  1. Reisetante Brigitte9. November 2011 um 20:52

    Das waren ja trotz ausgedehnter Wanderungen
    2 schöne relaxte Tage. Ausschlafen, Shopping mit Schnäppchen kaufen, Eisdiele usw. Gut, das Du nicht alleine in die Abbey Caves Höhlen gestiegen bist, denn so ganz ungefährlich ist es ja nicht.

    Ohne Zeit- und Termindruck, das war doch mal sehr angenehm und das kann man zwischendurch mal gut vertragen um wieder Kraft zu tanken für das viele neue was noch kommt. Am nächsten Tag geht es ja dann wieder weiter.

    Es sind ja soviele Eindrücke, die kann man ja nur teilweise verarbeiten, es geht dann nochmal zu Hause bei Betrachtung der Fotos los,
    da fällt einem dann ganz viel wieder ein.
    Das ist dann nochmal richtig spannend und eigentlich hat man so, für einen Preis, zwei Reisen.
    Ich bin eigentlich noch beim verarbeiten meiner Reise, aber durch Deine tollen Berichte und Fotos schon wieder unterwegs und freue mich auf jeden Bericht von Dir.
    Also, mach es gut, bis zum nächsten und LG

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  2. Das kannste laut sagen - wunderbar relaxt. Das muss auch mal sein und ich merkte ja gleich wieder als es weiter ging für was das gut war. ;-)

    Kann mir gut vorstellen, dass man Monate braucht um so eine Reise zu verarbeiten. Einfach wahnsinn was man in so kurzer Zeit erlebt.

    Freu mich, dass Dir mein Blog dabei hilft. Dein Blog hat mir dafür in den Vorbereitungen geholfen.
    Bis bald

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