Nach über 10 Jahren im Arbeitsleben und vielen angesparten Überstunden gönne ich mir 2011 eine viermonatige Auszeit vom Alltagstrott.
Anfang September startet mein kleines Abenteuer und dann heißt es auf in die weite Welt.
Ich werde Australien, Neuseeland und die Südsee kennenlernen und kann´s kaum glauben, dass es bald losgeht.

Donnerstag, 17. November 2011

Coast to coast - Von der Coromandel Halbinsel nach Raglan

 Donnerstag, 10.11.2011 – Hahei

Zusammen mit Gillian (UK), Barbara (Schweiz) und Stefan (Österreich) wurde ich gegen halb neun beim YHA vom Stray-Bus abgeholt. Gill habe ich auf der Tour in den Norden schon im Bus getroffen. Man trifft sich hier immer wieder.

Zuerst ging es mit unserem Busfahrer und Guide „Trouble“ (sein Nickname, der nicht von ungefähr kommt) zum Office von Stray. Dort haben wir eine Einweisung in das Buchungssystem erhalten und konnten uns mit Infomaterial rund um die Tour eindecken. Ganz wichtig ist vor allem der Zeitplan, damit man die nächsten Stopps auf seiner Reise planen kann.

Trouble hat uns auf seiner Tour zur Coromandel Peninsula leider nicht allzu viele interessante Dinge auf dem Weg gezeigt. Wir haben nur einen Stopp an einer Tankstelle und am Supermarkt in Thames eingelegt. Das war etwas enttäuschend. Denn auch eine der Hauptattraktionen der Coromandel Peninsula konnten wir leider nicht sehen: den Hot Water Beach, mit seinen heißen Quellen. Leider ist diese Attraktion abhängig von Ebbe und Flut und wir waren zu spät dran, um uns in einen eigens gebuddelten Heißwasserpool zu setzen. Das fand ich besonders ärgerlich, denn das war eigentlich eines der Dinge, die ich dort unbedingt machen wollte. Leider gab es hierzu kein Alternativprogramm.

Die Fahrt war ziemlich kurvig und an Lesen während der Fahrt ist überhaupt nicht zu denken. Die Straßen sind überall in Neuseeland, wo ich bisher gefahren bin, sehr kurvig und man braucht ziemlich lange um von A nach B zu kommen. Im Vergleich zu Australien ist Neuseeland zwar winzig, aber ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass man hier schneller vorwärts kommt, denn in OZ sind die Straßen wenigstens schnurrgerade.

Morgens hat mir Trouble noch versprochen, dass ich die erste bin, die an ihrer Unterkunft abgesetzt wird. Ich wollte nicht wie der Rest der Gruppe auf einem Campingplatz übernachten, sondern hatte mich in die Tatahi Lodge eingebucht. Ich war aber nicht die einzige, die sich eine andere Unterkunft gesucht hatte. Ein dänisches Pärchen hatte sich ebenfalls anderweitig einquartiert.

Leider hat Trouble seinen Plan geändert, so dass ich zuerst mit den anderen zum Campingplatz fahren und warten musste, bis über 30 Leute eingecheckt hatten. Trouble hat mir dann eröffnet, dass ich zwar als nächstes abgeliefert werde, dadurch aber die Shuttle-Fahrt mit dem Bus zur Cathedral Cove verpasse, denn über 30 Mann können ja nicht alle auf mich warten.

Das hat mich ganz schön geärgert, denn es wäre ein leichtes gewesen mich auf dem Weg zum Campingplatz abzusetzen, denn meine Lodge lag auf dem Weg, und mich dann später, wenn alle anderen eingecheckt haben, wieder auf dem Weg zur Cathedral Cove aufzusammeln. Ich hatte den Eindruck, dass er das absichtlich gemacht hat. Es ist für die Guides natürlich einfacher, wenn alle am gleichen Platz übernachten und man nirgendswo auf dem Weg extra für jemanden stoppen muss. Da Stray aber damit in ihren Broschüren wirbt, dass alles easy-going ist und man sich sehr wohl andere Unterkünfte suchen kann, werde ich das auch weiterhin tun, wenn ich mit der Unterkunft nicht ganz so einverstanden bin. Ich werde das jedenfalls in meinem Feedback am Ende meiner Reise erwähnen. Dafür hat man ja schließlich auch gezahlt.

Ich habe etwas angesäuert in meiner Unterkunft eingecheckt. Aber mein Host hat mit erklärt, dass der Weg im Gegensatz zu Trouble´s Angaben, gar nicht so lange zu Fuß dauert und dass ich das locker-flockig heute Abend noch machen kann. So stieg also meine Laune wieder und ich war froh, dass ich einen Abend ohne die Gruppe hatte.

Tatahi Lodge ist eine total schöne Unterkunft und ich war froh, dass ich dort eine Nacht bleiben konnte. Die Zimmer sind alle total schön eingerichtet: ganz viel Holz und schöne Bilder an der Wand und ein bequemes Bett für die Nacht. Die Küche und der Aufenthaltsraum sind auch wunderbar gemütlich. So kann man es auch noch länger als nur eine Nacht aushalten.

Ich hab mich dann aufgemacht den kleinen Berg zur Cathedral Cove zu erklimmen. Auf meinem Weg dorthin hatte ich tolle Ausblicke auf Hahei und unterwegs habe ich auch die anderen wieder getroffen. Die Jungs und Mädels waren schon auf die Rückweg und auch ziemlich verwundert über die Aktion mit meiner Ablieferung und wieso man nicht einfach 5 Minuten auf mich warten konnte. Immerhin bin ich nicht die einzige, die das seltsam fand.

Der Weg zur Cathedral Cove ging auf einem schönen Fußweg die Klippen entlang. Man kann noch verschiedene andere Buchte anschauen, bevor man am Ende des Weges zur Cathedral Cove gelangt. Eigentlich darf man im Moment nicht durch den Bogen durchlaufen, denn vor kurzem ist ein großes Stück von dem Felsen abgestürzt und aus Sicherheitsgründen wurde empfohlen auf der einen Seite zu bleiben.

Da die meisten aber die Warnung ignoriert haben und ich den Anblick eigentlich auch gerne von der anderen Seite genießen wollte, bin ich auch einfach über das Seil geklettert. Alles halb so wild, denn es ist nichts passiert und ich konnte schöne Fotos schießen und einfach ein bisschen im Sand sitzen und den Ausblick genießen.

Von dort bin ich dann zu Fuß zurück bis Hahei gelaufen. In der Lodge hab ich mir dann was zu essen gemacht und mich mit den anderen Mädels unterhalten, die auch dort übernachtet haben. Ich habe zum ersten Mal frische neuseeländische Avocados gegessen und in Erinnerungen an Australien mit Peter-Lehmann-Wein geschwelgt. Das war ein ganz relaxter Abend und ich konnte mein Tagebuch sogar ganz gemütlich liegend auf einem Sofa schreiben. ;-)

Tatahi Lodge

Hahei

Cahtedral Cove

Cathedral Cove





























Freitag, 11.11.2011 – Hahei – Raglan

Nach einer total entspannten Nacht ging es kurz nach 8 Uhr mit dem Bus auch schon wieder zum nächsten Stopp. Im Bus habe ich dann Jip aus den Niederlanden wiedergetroffen. Er war mit Gill und mir im gleichen Bus nach Paihia. Jip war schon vor ein paar Tagen in Hahei angekommen.

Heute gab es natürlich auch wieder den obligatorischen Stopp beim Supermarkt zum Shopping – diesmal in Hamilton. Ansonsten war die Fahrt wieder sehr kurvig und es dauerte Stunden, um von der Küste mit der Coromandel-Halbinsel zur anderen Seite der Küste nach Raglan zu kommen. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich mir die Fahrt lieber sparen und einen Tag länger in Hahei bleiben sollen. Von Hahei hätte ich mit einem Linienbus weiter bis zum übernächsten Abendstopp fahren können. Denn viel gemacht haben wir heute leider nicht.

Nachdem wir endlich gegen frühen Nachmittag in Raglan angekommen sind, haben wir erst mal unsere Zimmer in unserer Lodge inmitten von Nirgendwo bezogen und sind dann im Anschluss zu den „Weireinga Bridal Veil Falls“ gefahren. Die Wasserfälle sehen mit etwas Vorstellungsvermögen wirklich aus wie ein Brautschleier und waren es auf jeden Fall wert, dass man ein paar Minuten durch den Wald marschieren musste.

Die, die darauf keine Lust hatte, konnten sich zum Surfunterricht anmelden. Raglan ist ein total bekannter Ort für Surfer und es gab einige vom Bus, die das auch ausprobieren wollten.

Auf dem Weg von den Wasserfällen zurück zur Lodge hat Trouble noch  einen Stopp am Beach eingelegt, um „unsere“ Surfer bei ihren Versuchen zu beobachten. Leider war die Surfstunde schon um, so dass wir diesen Anblick leider verpasst haben.

Mit Anouk, Chantal und Jip (alle aus den Niederlanden), sowie zwei weiteren Jungs bin ich dann noch ein bisschen am Strand entlang spaziert. Leider war das dort ziemlich felsig und ich habe ich ewig gebraucht, um von einer Seite des Strands zur nächsten zu gelangen. Da Trouble mit dem Rest des Busses schon zurück zur Lodge fahren war, mussten wir den Ausstieg dorthin zu Fuß meistern. Eine gute Übung, um richtig hungrig zu werden. Ich war nicht die einzige, die Hunger hatte und somit war die Küche bald mit anderen Leuten vom Stray-Bus überfüllt, die sich auch etwas zu essen fertig machen wollten.

Nach meinem Dinner habe ich dann das Wi-Fi der Lodge ausgetestet und für das, dass man sich ziemlich abgeschieden im Wald befand, war es eine richtig gute Verbindung. Im Anschluss hab ich dann noch zuhause angerufen, um Oma zum Geburtstag zu gratulieren. Mama meinte, dass es sich anhört, als ob ich in Freiburg in einer Telefonzelle stehe, anstatt in Raglan im Busch. Ich war total froh, dass das mit dem Telefonieren geklappt hatte, denn erst sah es so aus als ob ich mit meiner neuerstandenen Telefonkarte von dort gar nicht telefonieren könnte. Glücklicherweise war das aber nicht der Fall und so konnte ich mich mit Mama und Oma über die neuesten Neuigkeiten im Elztal und wer alles zur Geburtstagsfeier kommt unterhalten. ;-)

Bridal  Veil Falls

Bridal Veil Falls

Raglan

Strand

Ausblick von unserer Lodge

2 Kommentare:

  1. Reisetante Brigitte22. November 2011 um 14:04

    Das ist doch schon komisch, das anscheinend alle Tourguides und Busfahrer in NZ sich immer mit einem Nicknamen vorstellen und nie mit ihrem richtigen Vornamen. Aber eigentlich ist einem das ja als Mitreisenden auch egal. Jeder kann ja heisssen wie er will.

    Das ihr dann den Hot Water Beach nicht gesehen habt, ist schon schade. Du kannst aber auch Pech haben, wie ich und dir total die Fusssohlen verbrennen, denn nur wenn genug Flut ist und das kalte Wasser vom Meer dazu kommt ist es angenehm. Ansonsten seeeehr schmerzhaft!

    Das war ja ganz schön gemein von Trouble Dich nicht zuerst an Deiner Unterkunft abzusetzen, der hätte bei mir dann aber ganz schön schlechte Karten. Zum Glück hattest Du dafür eine schöne Unterkunft, eine tolle Wanderung zur Cahtedral Cove (und wieder die gleichen Fotos, hi, hi). Ich war dahin ja mit einer Kajaktour gefahren, tolle Landschaft, wunderchön.

    Raglan und der Bridal Veil Falls sieht auch sehr schön aus, fehlte in meinem Programm, aber toll, zwischendurch ist auf Deiner Tour auch immer was neues für mich dabei.
    LG

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  2. Ich hab mich trotzdem ziemlich geärgert, dass das mit dem Hot Water Beach nicht geklappt hat. Ich hätte dort wirklich einen Tag länger bleiben sollen .... aber am Ende ist man ja immer schlauer. Andernfalls hätte ich dann ganz viele nette Leute nicht kennengelernt und bestimmt Situationen anders erlebt. Man weiß nie für was sowas am Ende gut ist.

    Jepp, hab mir schon gedacht, dass Dir die meisten Bilder bekannt vorkommen. Aber gut, dass es auch noch Plätze gibt, die neu für Dich sind. :-)

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